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Solarthermie Heizungsunterstützung: Kosten, Förderung & Planung

Von Carlo Förster
Bild: Solarthermie Heizungsunterstützung
Solarthermie mit Pufferspeicher | © Viessmann Werke

Seit jeher nutzen Pflanzen die Sonne als Energiequelle. Wir Menschen sind erst vor relativ kurzer Zeit darauf gekommen, es den Pflanzen gleichzutun. Aber schon jetzt sind die erzielten Energiegewinne enorm.

Die Solarthermie zur Heizungsunterstützung sorgt dafür, dass sich merklich Heizkosten einsparen lassen und die Umwelt geschont wird. Lesen Sie hier alles Wissenswerte zur Solarthermie-Heizungsunterstützung. 

Inhalt


    Solarthermie zur Heizungsunterstützung

    Auch wenn häufig der Begriff Solaranlage synonym für Solarthermieanlagen und Photovoltaikanlagen genutzt wird, ist letztere ausschließlich für die Erzeugung von Strom zuständig. Im Gegensatz zur technisch aufwendigeren Photovoltaikanlage lässt sich mit Solarthermie relativ einfach und kostengünstig Wasser erwärmen.

    Es muss jedoch auch hier zwischen der reinen Solarthermie zur Warmwassererzeugung und einer erweiterten Solarthermie zur Heizungsunterstützung unterschieden werden. Erstere Variante gilt als die simplere Methode, da hier Solarthermie nur für die Erwärmung des Trinkwassers genutzt wird (also für Wasserhähne, Duschen, Waschmaschinen etc.) und dementsprechend kleiner dimensioniert sein kann.

    Damit die Solarthermie zur Heizungsunterstützung dienen kann, muss die Solarthermieanlage mehr Kollektorfläche und einen größeren Puffer- bzw. Solarspeicher besitzen. Darüber hinaus werden die Sonnenkollektoren in einem flacheren Winkel zur Sonne aufgestellt, um über das Jahr verteilt mehr Wärme auffangen zu können. Mit einer richtig dimensionierten Anlage kann man jährlich bis zu 60 Prozent des häuslichen Warmwasserbedarfs mit Solarthermie decken.

    Energieheld-Whiteboard zur Solarthermieanlage

    In diesem Energieheld-Whiteboard klären wir ein paar der wichtigsten Fragen rund um die Solarthermieanlage. Wir sprechen über die Funktionsweise, die Kosten und Förderungen sowie die zeitliche Amortisation. Wir beziehen uns hierbei auf durchschnittliche Werte für ein bereits bestehendes Einfamilienhaus. Alle Zahlen und Kosten sind als ungefähre Näherungswerte zu verstehen.

    Achtung: Die Angaben zu Förderungen beziehen sich in den Energieheld-Whiteboards immer auf den aktuellen Stand bei Videoveröffentlichung und haben sich zuletzt im Januar 2024 geändert. Alle Veränderungen im Überblick finden Sie hier.

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    Quelle: © Energieheld / youtube.com


    Solaranlage für Warmwasser und Heizungsunterstützung: Ganzjähriger Betrieb

    Als alleiniger Wärmeerzeuger ist die Solarthermie in Deutschland jedoch nur in den Sommermonaten nutzbar, da hier die Sonneneinstrahlung am höchsten ist. Um auch in der übrigen Zeit mit ausreichend Wärme versorgt zu werden, ist daher immer eine zweite Heizungsanlage notwendig.

    Die so entstehende Kombination wird Hybridheizung genannt, da sich beide Systeme (wenn sie entsprechend aufeinander abgestimmt sind) vortrefflich ergänzen und für äußerst niedrige Heizkosten sorgen. Ein passendes Beispiel ist die Kombination aus einer Pelletheizung und Solarthermieanlage. Beide Systeme sind ohnehin auf einen Pufferspeicher angewiesen, sodass sie sich über den Tag und das Jahr verteilt, optimal ergänzen, ohne dass eine ausgefallene Anlagentechnik notwendig ist.

    In der Regel wird die Sonnenwärme über einen Flachkollektor aufgefangen und anschließend an ein sogenanntes „Wärmeträgermedium“ abgegeben. Dieser Begriff mag kompliziert klingen, ist aber letztendlich nichts weiter als eine Mischung aus Wasser und umweltfreundlichem Frostschutzmittel, das sich permanent in einem eigenen Kreislauf durchs Haus bewegt und dabei die gespeicherte Wärmeenergie an den Pufferspeicher abgibt.

    Solarthermie im Frühling und Herbst am effizientesten

    Die Effizienz der Solarthermie zur Unterstützung der Heizung ist in den Monaten des Frühlings und des Herbstes am größten. Hier hat die Sonne schon bzw. noch Kraft und die Heizung wird auch noch benutzt. Im Sommer dient die Solarthermie zur Warmwasserbereitstellung (Dusche, etc.). Im tiefen Winter hat die Sonne wenig Kraft, daher kann Solarthermie im Winter die Heizung dann nur leicht unterstützen.

    Solarthermieanlage gesucht?


    Solarthermie Heizungsunterstützung: Planung

    Bei Solarthermie zur Heizungsunterstützung muss die Anlage bereits bei der Installation von vornherein entsprechend angelegt werden. Für die richtige Anlagenplanung sind dabei einige Faktoren zu klären: Größe des Pufferspeichers, Dämmung des Gebäudes, Art, sowie Richtung und Neigungswinkel des Kollektors. Pro Person kann man etwa mit 2,5 Quadratmetern Kollektorfläche und mindestens mit einem Pufferspeichervolumen von 50 Litern pro Quadratmeter Kollektorfläche gerechnet werden. 

    Bestandteil der Solarthermieanlage Mindestgröße
    Solarthermiekollektor 2,5 - 4 m² pro Person
    Pufferspeicher 50 Liter pro Quadratmeter Kollektorfläche

    Solarthermie Heizungsunterstützung: Kosten und Förderung

    Wer Solarthermie zur Heizungsunterstützung nutzen möchte, muss mit höheren Anschaffungskosten rechnen. Im Endeffekt kosten Solaranlagen für Warmwasser und Heizungsunterstützung für Einfamilienhäuser zwischen 8.000 und 13.750 Euro. Durchschnittlich ist mit ca. 9.400 Euro für 12 Quadratmeter Kollektorfläche zu rechnen (Flachkollektor). Da die Förderung jedoch prozentual erfolgt, erhält man auch mehr Förderung.

    Wird eine Solarthermieanlage als Einzelmaßnahme installiert, erhalten Sie von der KfW eine Zuschussförderung in Höhe von 30 bis 70 Prozent der förderfähigen Investitionskosten von maximal 30.000 Euro. Das ergibt einen Zuschuss von bis zu 21.000 Euro. Um die Grundförderung von 30 Prozent auf 70 Prozent zu erhöhen, muss man sich für in 2024 neu eingeführte Boni qualifizieren. In dem verlinkten Artikel finden Sie weitere Informationen zu der aktuellen BEG Förderung 2024

    Gebäudeart Bruttokollektorfläche Investitionskosten ohne Förderung Errechnung der Fördermittel Investitionskosten mit Förderung
    Einfamilienhaus 12 m² ca. 9.400 € 30 % der förderfähigen Investitionskosten = 2.820 € 6.580 €
    Mehrfamilienhaus 50 m² ca. 30.000 € 30 % der förderfähigen Investitionskosten = 9.000 € 21.000 €

    Es ist außerdem möglich, die Installation einer Solarthermieanlage anteilig an den Gesamtkosten einer Komplettsanierung zum Effizienzhaus mitfördern zu lassen. In diesem Fall erhalten Sie von der KfW einen Kredit in Höhe von maximal 150.000 Euro. Auf diesen Betrag wird ein Fördersatz von bis zu 45 Prozent angerechnet. Sie müssen also bis zu 67.500 Euro des Kredits nicht zurückzahlen, was einer effektiven Förderung in dieser Höhe entspricht. 

    Solarthermie inkl. Förderung

    Solarthermie: Speicherung des Warmwassers

    Bild: Pufferspeicher
    Ein Pufferspeicher speichert die Solarenergie als Wärme | © Abbildung: Wolf

    Bereits am Anfang wurde der Pufferspeicher als wichtiges Element für die Solarthermie zur Heizungsunterstützung erwähnt. Im Heizungssystem agiert dieser gewissermaßen als große Thermoskanne, um bereits erhitztes Wasser über längere Dauer, bis zur tatsächlichen Nutzung warm halten zu können.

    Im Gegensatz zur einfachen Trinkwassererwärmung stellt die Heizungsunterstützung höhere Anforderungen an die Solarthermieanlage. Somit muss zusammen mit den Kollektorflächen auch der Pufferspeicher bedarfsgerecht wachsen. Diese Konsequenz ist nur logisch: Wenn größere Wassermengen erwärmt werden, wird ebenfalls ein größerer Wärmespeicher benötigt.


    Zum Autor: Carlo Förster

    Autorenbild Carlo Foerster

    Carlo Förster ist seit 2019 in der digitalen Welt zu Hause und seit 2021 für Energieheld tätig. Verantwortlich ist er nicht nur für die Optimierung der Webseite, er klärt Leser auch mit Begeisterung über den Klimaschutz sowie Energieeffizienz auf. Dafür steht er immerzu im Austausch mit unseren Energieberatern und Sanierungsmanagern. Hier gelangen Sie zu Carlos LinkedIn Profil.