iSFP: Sanierungsfahrplan | Förderung, Kosten & Vorteile im Überblick
Von Samira DehnWenn Sie als Hausbesitzer einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) von einem zertifizierten Energieberater erstellen lassen, können Sie gleich mehrfach davon profitieren. Zunächst einmal erhalten Sie von Ihrem Energieberater eine Übersicht über den Ist-Zustand Ihrer Immobilie. Darauf aufbauend erstellt er dann ein Konzept für die Sanierung der energetischen Defizite der Immobilie.
Es kommt noch besser: Setzen Sie im iSFP vorgeschlagene Sanierungsmaßnahmen um, können Sie dafür zusätzlich Förderung bis zu 7.500 Euro erhalten. Außerdem wird die Erstellung des Sanierungsfahrplans ebenfalls hoch gefördert. Mehr zur iSFP Förderung, Kosten und Vorteilen erfahren Sie im folgenden Artikel.
iSFP: Individueller Sanierungsfahrplan erklärt
Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) ist ein wirksames und sinnvolles Instrument, um Hausbesitzern aufzuzeigen, wie sie den energetischen Zustand ihrer Immobilie - und damit auch deren Wert - steigern können. Der iSFP besteht aus zwei Dokumenten: Im Dokument „Mein Sanierungsfahrplan” erhalten Hausbesitzer von ihrem zertifizierten Energieberater einen Überblick über den energetischen Ist-Zustand des Hauses, geplante Sanierungsmaßnahmen, deren voraussichtliche Kosten und Einsparungen sowie Fördermöglichkeiten.
Dabei berücksichtigt der Energieberater in der Regel auch die Wünsche und finanziellen Möglichkeiten des Besitzers. Die energetische Bewertung wird grafisch auf Basis einer Farbskala übersichtlich dargestellt, sodass der Eigentümer einen Überblick über die Sanierungsmaßnahmen und deren Auswirkungen auf den Energiebedarf des Gebäudes erhält. Im Dokument „Umsetzungshilfe für meine Maßnahmen” werden die Maßnahmenpakete und deren einzelne Bausteine detailliert aufgeführt. Außerdem wird auch hier nochmal der aktuelle Zustand des Gebäudes sowie das Sanierungsziel beschrieben.
Beispiel: So könnte ein Sanierungsfahrplan aussehen
Wie ein individueller Sanierungsfahrplan aussieht, können Sie an einem Beispiel auf der Website des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sehen. Dort finden Sie eine PDF-Datei die als Musterbeispiel dient.
In 6 Schritten zum Sanierungsfahrplan
- Energieberatung beauftragen
- Erstes Beratungsgespräch vor Ort, Sondierung der Wünsche und finanziellen Möglichkeiten des Kunden
- Erfassung des energetischen Ist-Zustandes der Immobilie
- Der Energieberater entwickelt Sanierungsvorschläge
- Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans unter Berücksichtigung möglicher iSFP Förderung
- Abschlussgespräch mit dem Kunden
iSFP: Vorteile
Der iSFP hat zahlreiche Vorteile. Er bietet Hauseigentümern sowohl einen Überblick zum Ist-Zustand ihrer Immobilie sowie eine leicht verständliche Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Umsetzung eines individuell auf ihr Gebäude und ihre finanziellen Möglichkeiten abgestimmten Sanierungskonzepts.
Dabei werden Kosten und Einsparpotenziale der einzelnen Sanierungsschritte übersichtlich dargestellt, sodass die Besitzer schnell erkennen können, wie lukrativ diese sind. Durch die Einhaltung der richtigen Reihenfolge der Sanierungsschritte können diese bedarfsgenau geplant und durchgeführt werden, sodass keine zusätzlichen Kosten entstehen.
Das hat den Effekt, dass das Sanierungsbudget bestmöglich ausgeschöpft werden kann. Ein weiterer Vorteil des iSFP: Für das Umsetzen der empfohlenen Sanierungsmaßnahmen erhält man zusätzlich Förderung. Man erhält zudem eine iSFP Förderung, also eine Förderung für die Erstellung des Sanierungsfahrplans selber. So amortisieren sich die Kosten für den Energieberater durch die Einsparungen und die Förderung zügig. Mehr zur iSFP Förderung und Kosten lesen Sie im nächsten Kapitel.
iSFP Förderung: Alles zu Förderung & Kosten
Die Kosten eines Sanierungsfahrplans sind in erster Linie von der Größe und Komplexität des zu sanierenden Gebäudes abhängig. Die Kosten eines iSFPs für ein Einfamilienhaus beginnen bei ca. 1.700 Euro und steigen mit der Größe.
Wie bereits erwähnt, wird der individuelle Sanierungsfahrplan aber gefördert. So können Sie 50 Prozent der Kosten als Förderung erhalten. Allerdings liegen die höchsten förderfähigen Kosten bei 1.300 Euro. 50 Prozent der förderfähigen Kosten ergeben die höchstmögliche Förderung von max. 650 Euro für Ein- und Zweifamilienhäuser.
Ein Beispiel: Die Kosten für den Sanierungsfahrplan eines Einfamilienhauses liegen bei 1.850 Euro. Demnach würde die iSFP Förderung 650 Euro betragen, sodass Sie nur noch 1.200 Euro für die Leistung des Energieberaters bezahlen müssen. In den nachfolgenden Tabellen finden Sie hierzu noch einmal eine Übersicht.
Förderinstitut | iSFP Förderung |
---|---|
BAFA | 50 % der förderfähigen Kosten, max. 650 € |
Kosten Sanierungsfahrplan | Förderung | Kosten mit Förderung |
---|---|---|
1.850€ | 50 % der förderfähigen Kosten, max. 650 € | 1.200€ |
Bei Wohngebäuden mit drei oder mehr Wohneinheiten liegt der Fördersatz ebenfalls bei 50 Prozent, die höchstmögliche Förderung aber bei 850 Euro. Bei WEGs gilt, dass für eine Erläuterung der Beratungsergebnisse im Rahmen einer Wohnungseigentümerversammlung 250 Euro Förderung anfallen.
iSFP-Bonus: bis zu 7.500 Euro mehr Förderung durch Sanierungsfahrplan
Einer der größten Vorteile des individuellen Sanierungsfahrplans ist der sogenannte iSFP-Bonus. Dabei handelt es sich um eine zusätzliche Förderung der Bundesförderung für effiziente Gebäude mit Einzelmaßnahmen (BEG EM). Diese wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gewährt, wenn die im Sanierungsfahrplan empfohlenen Sanierungsmaßnahmen umgesetzt werden.
Der Bonus wird für Maßnahmen an der Gebäudehülle, der Anlagentechnik und für Heizungsoptimierung gewährt (der iSFP-Bonus gilt nicht mehr für den Heizungstausch). Dabei handelt es sich um einen einmaligen Zuschuss von 5 Prozent der förderfähigen Kosten. In der Regel werden Einzelmaßnahmen (BEG EM) mit 15 Prozent der förderfähigen Kosten von 30.000 Euro bezuschusst.
Wurde die Maßnahme zuvor in einem iSFP empfohlen, steigt der Fördersatz also auf 20 Prozent und die maximal förderfähige Gesamtinvestition steigen auf 60.000 Euro. Die Beauftragung eines iSFP ist also sehr lohnenswert, da sich ihr höchstmöglicher Zuschuss von 4.500 Euro auf 12.000 Euro erhöht.
Förderinstitut | Förderung ohne iSFP | Förderung mit iSFP |
---|---|---|
BAFA | 15 % der förderfähigen Kosten von max. 30.000 €, bis zu 4.500 € | 20 % der förderfähigen Kosten von max. 60.000 €, bis zu 12.000 € |
Kosten einer Beispiel-Sanierung | Basis-Förderung | mit iSFP Bonus | Kosten mit Förderung |
---|---|---|---|
43.000 € | 15 % der förderfähigen Kosten von max. 30.000 €, 4.500 € | 20 % der förderfähigen Kosten von max. 60.000 €, 12.000 € | 31.000€ |
Sanierungsfahrplan: Wann ist er sinnvoll?
Die Erstellung eines Sanierungsfahrplans lohnt sich immer dann, wenn die Immobilie ein Alter von ca. 20 bis 25 Jahren erreicht hat und erste Modernisierungsmaßnahmen geplant werden. Der iSFP ist aber auch sinnvoll, wenn bereits erste Sanierungsmaßnahmen stattgefunden haben.
In diesem Fall kann er sinnvolle Folgemaßnahmen aufzeigen. Durch die Umsetzung des iSFP spart man in der Regel meist schnell viel Geld für Energie ein. Im Folgenden zeigen wir einige Szenarien auf, für die sich ein individueller Sanierungsfahrplan lohnt.
Energieberatung mit iSFP
Die Energieberatung mit iSFP bringt viele Vorteile mit sich. Durch den iSFP erhält der Hausbesitzer eine langfristige Perspektive zur Verbesserung der Energieeffizienz. Das gilt für die Sanierung mit Einzelmaßnahmen genauso wie für Gesamtsanierungen.
Gesamtsanierung sinnvoll planen
Mit dem iSFP können Sie Ihre Gesamtsanierung detailliert planen. So kann das Sanierungsziel - sprich die Effizienzhaus-Stufe - genau berechnet werden, sodass Sie am Ende eingeplante Fördergelder erhalten. Außerdem erhält man für diese Energieberatung mit iSFP eine Förderung von 50 Prozent der Kosten, die man mit einer normalen Effizienzhaus Berechnung nicht erhalten würde.
Einzelmaßnahmen durchführen
Der individuelle Sanierungsfahrplan verschafft Hausbesitzern einen Überblick, welche Maßnahmen zur energetischen Sanierung sinnvoll sind und in welcher Reihenfolge sie durchgeführt werden sollten. Außerdem erhält man ein Dokument, das detailliert den Ist-Zustand der Immobilie beschreibt.
Das ist nicht nur im Falle einer Sanierung nützlich, sondern auch, wenn man das Gebäude verkaufen will. Der iSFP ist detaillierter als ein Energieausweis und erleichtert den Verkauf der Immobilie. Und auch mögliche Erben freuen sich, wenn für die Immobilie bereits ein Sanierungsplan vorliegt.
Zur Autorin: Samira Dehn
Samira Dehn ist seit 2024 im Redaktionsteam von Energieheld. Sie bringt umfassende Erfahrung aus dem Bereich Online-Content ein. Nach ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation arbeitete sie unter anderem als Autorin und Copywriterin.
Ihre Leidenschaft gilt der Vermittlung von Themen wie Energieeffizienz und energetisches Sanieren, stets mit dem Fokus, diese Themen verständlich zu vermitteln. Hier gelangen Sie zu Samiras LinkedIn Profil.