Energiedächer, sinnvolle Dämmung und Co: Nachhaltige Innovationen für energieeffiziente Gebäude
Modernes Immobilienmanagement muss – egal, ob Eigenheim oder Mehrfamilienhaus – auch das Thema Energieeffizienz im Auge behalten. Viele Bauherren denken zuerst an die Dämmung der Immobilie. Energiekonzepte gehen aber noch sehr viel weiter und müssen sich auch intensiv mit der richtigen Heizung und neuen Energieressourcen für Immobilien beschäftigen.
Doch welche Möglichkeiten gibt es für das Eigenheim? Wie sehen innovative Lösungen in diesem Bereich aus und, was ist dabei zu beachten?
Energiedächer vs. Klassische Photovoltaikanlage: Innovative Möglichkeit für mehr Energieeffizienz?
Moderne Einfamilienhäuser werden zu Kraftwerken der Zukunft. Keine Angst, niemand muss sich Kühltürme oder eine Biogas-Anlage in den Garten setzen. In modernen Energie-Effizienzkonzepten wird das Dach zum Kraftwerk – über eine Photovoltaikanlage. Das klassische Bild sind sogenannte Aufdach-Photovoltaikanlagen. Hier werden die Module einfach über einen Schienenunterbau direkt auf das Dach „geschraubt“.
Energiedach als Alternative zur klassischen Photovoltaikanlage?
Eine zweite – leider immer noch wenig bekannte Option – sind Indach-Photovoltaikanlagen. Die Module ersetzen quasi die herkömmlichen Dachziegel. Dazu werden diese mit einer Konstruktion als Unterbau kombiniert und anschließend auf dem Dach installiert. Je nach Wunsch und Geldbeutel können diese in unterschiedlicher Größe ausgeführt werden.
Hinsichtlich der Ausführung gibt es verschiedene Ansätze. Einige Hersteller nutzen eine Wannenunterkonstruktion, andere Hersteller realisieren den Wasserablauf mit eigenen Ideen. Zu den Vorteilen gehört die Gewichtsersparnis. Bei Indach-Systemen werden die Photovoltaik-Module zur Dachhaut. Per Nut-Feder-Verbindung kann die gesamte Konstruktion schwimmend verlegt werden und spart Gewicht. Aus statischer Sicht kann dieser Ansatz sinnvoll sein – wenn das Dach keine Auflast aus Eindeckung und Aufdachanlage tragen kann.
Prädestiniert sind Ziegeldächer, auf Blechdächern oder Bitumendächern lässt sich diese Anlage nicht integrieren. Hier ist ein Energiedach nur mit der klassischen Aufdachlösung machbar. Außerdem spielt die Dachneigung eine Rolle. Diese muss für den Wasserablauf ausreichend hoch sein.
Gute Dämmung: Die Basis für sinnvolle Energieeffizienz
Energieeffizienz ruht auf mehreren Säulen. Neben der Photovoltaikstrom-Anlage auf dem Dach spielt die Dämmung eine sehr wichtige Rolle. Dabei sind mehrere Punkte im Hinterkopf zu behalten. Dabei ist das verwendete Material entscheidend. Grundsätzlich sind heute drei Gruppen an Dämmstoffen im Einsatz:
- Synthetisches Dämmmaterial
- Mineralische Rohstoffe
- Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen (z.B. Schafwolle)
- Tierische Dämmstoffe, beispielsweise Schafwolle
Polystyrol-Hartschaum ist als synthetischer Dämmstoff heute sehr stark verbreitet. Mineral-, Glas- und Steinwolle fallen in die Gruppe der mineralischen Dämmstoffe und sind deutlich umwelt- und gesundheitsschonender. Holzfasern und Zellulose-Flocken lassen sich als nachwachsender Rohstoff ebenfalls für die Dämmung verwenden. Auch sie haben einen positiven Effekt auf die Gesundheit, sind allerdings nur bedingt nachhaltig, beispielsweise als recyceltes Material. Auch tierische Dämmstoffe können zum Einsatz kommen. Als Abfallprodukt aus den Schäfereien liefert dieser sonst als Sondermüll eingestufte Rohstoff bemerkenswerte Eigenschaften in der Dämmung. Denn bereits eine geringe Dämmschicht bietet schon eine hohe Wärme- und Schalldämmung.
Welcher Dämmstoff letztlich zum Einsatz kommt, hängt sehr stark von den Gegebenheiten und Ansprüchen der Bauherren ab. Spielt Nachhaltigkeit eine große Rolle, werden mineralische Rohstoffe den Vorzug erhalten, die auch in Bezug auf die Brandschutzvorgaben einen positiven Einfluss haben können. Allerdings zeigen Vergleiche zwischen verschiedenen Dämmstoffen, dass diese Materialien häufig eine höhere Mindestdicke erreichen müssen – um den gleichen Dämmwert zu erreichen. Zudem spielen die Kosten an diesem Punkt eine Rolle. Als besonders günstig gilt noch immer EPS – ein auf Polystyrol basierender Dämmstoff. Ergänzend ist hier auch der Wandaufbau zu nennen. Eine zweischalige Bauweise inkl. Luftschicht als sogenannte Klimaschutzwand steigert den Dämmwert. Eine Thermosohle und der umlaufende Frostschirm komplettieren eine perfekte Abschirmung gegen Energie- und Kälteverluste.
Moderne Heizungsanlage: Effiziente Wärmeerzeugung
Damit es im Eigenheim warm bleibt, ist die Dämmung wichtig. Wärme muss aber erstmal entstehen. Hier haben lange Öl- und Gasheizung den Ton angegeben. Selbst die Festbrennstoff-Heizung, mit der sich Holz verfeuern lässt, rücken endlich in den Hintergrund. Inzwischen geht der Trend zu anderen Lösungen. Auch aufgrund gesetzlicher Anstrengungen geht der Trend immer stärker zur Wärmepumpe.
Allerdings ist deren Einbau gerade bei einer Sanierung nicht immer einfach. Optimal funktionieren Wärmepumpen mit Flächenheizungen, was sich gerade im Altbau nicht immer umsetzen lässt. Deshalb ist die Installation einer Wärmepumpe intensiv zu prüfen – um eventuell nach einer Alternative zu suchen.
So könnte beispielsweise eine Photovoltaik-Anlage in Kombination mit einem Energiedach und einer guten Dämmung eine Option sein, um ein modernes Energiekonzept zu realisieren und den Energiebedarf erheblich zu senken.
Fazit: Das richtige Energiekonzept entwickeln
Energieeffizienz ist in den letzten Jahren zunehmend wichtig geworden. Eine Erkenntnis, die für den Neubau und die Sanierung im Altbau gilt. Hier greifen mehrere Komponenten ineinander. Es geht um Energiequellen, Dämmung und die richtige Heizung. Optimal aufeinander abgestimmt, entsteht damit ein innovatives Energiekonzept. Zunehmend interessant ist Strom als Energieträger, den clevere Bauherren zum größten Teil selbst erzeugen können und somit unabhängig von steigenden Preisen sind.
Titelbild: unsplash.com © Vivint Solar | Ein energieeffizienter Neubau