Türen kaufen: eine Übersicht
Von Mike KinderEgal ob Altbau oder Neubau, die Türen sind ein unbedingter Bestandteil des Hauses. Entsprechend wichtig ist es, die richtigen Türen auszuwählen. Je nachdem um welche Tür es sich handelt, variieren Design, Material und Kosten.
Wir geben Ihnen alle Infos zum Thema Türe einbauen, einen knappen, aber detailreichen Überblick über alle gängigen Türen, die in einem Haus verbaut werden, und informieren Sie über Sicherheitsvorkehrungen und Dämmung.
Türen: Allgemeines
Jedes Gebäude hat mindestens einen Eingang, die meisten sehr viel mehr Türen. Wenn man also baut oder renoviert und neue Türen einbauen möchte, können diese einen nicht unerheblichen Kostenfaktor darstellen. Dabei ist die Vielzahl der unterschiedlichen Türen und der jeweils damit verbundenen Spezifika groß.
Ob Haustür, Terrassentür oder Innentür, der Vielfalt im Design sind kaum Grenzen gesetzt. Und gerade Außentüren repräsentieren zu einem guten Teil Haus und Bewohner gegenüber der Außenwelt.
Türen: Arten und Preise im Vergleich
Je nach Art und Beschaffenheit der Tür kann der Preis stark variieren. Durchschnittlich am günstigsten sind einfache Innentüren, am teuersten fallen meist Eingangstüren und Terrassentüren aus.
Die folgende Tabelle gibt Ihnen eine grobe Übersicht darüber, welche Kosten beim Kauf einer Tür auf Sie zukommen. Bedenken Sie jedoch, dass wie so oft nach oben hin kaum eine Grenze gesteckt ist und diese maximal durch das eigene Budget und die Fantasie gesetzt wird. In einem Smart Home können die Türen z. B. per Fernbedienung geöffnet werden.
Art der Tür | Gängige Materialien; Besonderheiten | Durchschnittliche Kosten |
---|---|---|
Haustür | Kunststoff, Aluminium, Holz; hoher Sicherheitsstandard | 1.625 - 7.500 € |
Seiteneingangstür | Kunststoff, Aluminium, Holz; hoher Sicherheitsstandard | 1.100 - 7.500 € |
Wohnungstür | Kunststoff, Aluminium, Holz; niedrigerer Sicherheitsstandard | 750 - 4.375 € |
Innentür | Kunststoff, Holz, Spanplatten | 212 - 750 € |
Balkontür | häufig vollverglast, Holz oder Kunststoff | 620 - 5.000 € |
Terrassentür | häufig vollverglast, Holz oder Kunststoff | 3.375 - 8.750 € |
Kellertür | Stahl oder Aluminium | 190 - 3.125 € |
Brandschutztür | selbstschließend | 375 - 5.000 € |
Türen: das beste Material
Das definitiv beste Material für eine Tür gibt es nicht. Moderne Türen weisen unabhängig vom Material gleiche dämmende Eigenschaften auf. Aus diesem Grund ist die Wahl des Materials vor allem von den Finanzen und den persönlichen Präferenzen abhängig.
Während Kunststoff meistens die günstigste Alternative darstellt, ist der gestalterische Spielraum bei diesem Material eingeschränkt. Optisch ansprechender, dafür aber auch teurer, sind Türen aus Holz oder Aluminium.
Tür-Einbau
Wenn Sie eine neue Türe einbauen wollen, ist vor allem wichtig, dass die Tür samt Zarge und Rahmen in die dafür vorgesehene Öffnung passt. Während das bei einem Neubau leicht zu planen ist, kann es bei einer Sanierung schon kniffliger werden. Deshalb sollte diese Arbeit unbedingt ein Fachmann erledigen. Ansonsten drohen Wärmeverluste und damit steigende Heiz-Kosten.
Einbaukosten
Die Kosten für den reinen Einbau einer Türe richten sich dabei nach den Handwerkerstunden. Eine Stunde schlägt mit ca. 40 bis 60 Euro zu Buche. Das heißt, dass Sie für den Einbau einer Außentür mit Kosten von 200 bis 600 Euro rechnen müssen. Für eine Innentür fallen dagegen nur 40 bis 100 Euro an. Weiterführende Informationen zu den Kosten des Einbaus einer Türe finden Sie in untenstehender Tabelle.
Tür | Dauer Tür-Einbau | Kosten Tür-Einbau (inklusive Kleinteile) |
---|---|---|
Innentür | 1 - 2 Stunden | 40 - 100 € |
Haustür | 5 - 10 Stunden | 200 - 600 € |
Balkontür | 8 - 12 Stunden | 300 - 800 € |
Terrassentür | 8 - 16 Stunden | 300 - 1.000 € |
Die eventuelle Vergrößerung bisheriger Wanddurchbrüche sowie die Entsorgung der alten Tür sind Kostenfaktoren, die neben den reinen Material- und Handwerkskosten bedacht werden müssen. So kann es passieren, dass Sie zusätzlich einen Trockenbauer engagieren müssen, der den Putz rund um die Laibung wiederherstellt.
Außerdem ist Vorsicht bei der Dämmung der Fassade geboten. Diese muss bei einem Mauerdurchbruch natürlich erhalten bleiben, sonst drohen ebenfalls Wärmeverluste und die Heiz-Kosten steigen unnötig.
Türen: Sicherheit und Einbruchschutz
Wenn auch die wenigsten Einbrecher durch die Eingangstür kommen, da Fenster im Normalfall weniger Widerstand leisten, ist der Einbruchschutz der Haustür dennoch nicht irrelevant. Die Sicherheit einer Tür lässt sich vor allem im Bereich des Schließmechanismus verbessern.
Kein Einbrecher wird versuchen, ein Loch in die Tür zu brechen, durch das er einsteigen kann, sondern stattdessen versuchen, das Schloss zu knacken oder zu zerstören. Neben der Nutzung spezieller Sicherheitsschlösser gibt es die Möglichkeit, im Bereich der Scharniere gesonderte Verstärkungen sowie zusätzliche Schlösser und Riegel anzubringen.
Während die EU-Norm Einbruchsicherheit bis zu einer maximalen Stufe von RC 6 wertet, reicht für ein durchschnittliches Wohnhaus wohl eine Einbruchsicherheit der Stufe RC 3 aus. Diese sorgt statistisch gesehen dafür, dass jeder Gelegenheits-Einbrecher abgeschreckt wird, da der Einbruch zu lange dauern würde.
Türen: Förderung
Der Einbau einer Haustür kann vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) als Einzelmaßnahme gefördert werden. Wenn die neue Haustür einen U-Wert von 1,3 W/(m²K) oder niedriger erreicht, sieht die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM) einen Zuschuss von 15 Prozent von bis zu 30.000 Euro, also bis zu 4.500 Euro vor. Das gilt auch für alle anderen Außentüren beheizter Räume.
Wichtig ist jedoch, dass die Kosten für die neue Tür die Bagatellgrenze von 2.000 Euro übersteigt. Bei Beträgen darunter gibt es keine Förderung. Die BAFA-BEG-Förderung für Einzelmaßnahmen kann auf 20 Prozent erhöht werden, wenn die Maßnahme zuvor in einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) berücksichtigtworden ist, der von einem dafür zertifizierten Energieberater ausgestellt wurde.
In diesem Fall steigen auch die förderfähigen Kosten von 30.000 Euro auf 60.000 Euro. Das entspricht dann einem Zuschuss von max. 12.000 Euro. Wie Sie sehen, lohnt es sich, einen Sanierungsfahrplan erstellen zu lassen. Die Kosten hierfür können Sie übrigens auch mit bis zu 50 Prozent fördern lassen.
Wichtig: Für den Erhalt der Förderung ist die Einbindung eines Energie-Effizienz-Experten (zertifizierter Energieberater der dena-Expertenliste) vorgeschrieben.
Sie haben die Möglichkeit, zu der BAFA Bezuschussung noch einen Kredit der KfW (358/359) zu beantragen. Das geht allerdings nur, wenn Sie Eigentümer der Immobilie sind und selbst darin wohnen. Der Zuschuss muss zudem schon bewilligt worden sein. Dann erhalten Sie bis zu 120.000 Euro. Eine Zinnvergünstigung steht Ihnen zu, wenn Ihr jährliches Bruttoeinkommen (pro Haushalt) bei höchstens 90.000 Euro liegt.
Programm | Art | Türen-Förderung |
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BAFA BEG EM | Zuschuss | 15-20 % der förderfähigen Kosten zwischen 2.000 und 60.000 € |
KfW 358/359 | Kredit mit Zuschuss | bis zu 120.000 € - ggf. inkl. Zinsvergünstigung |
KfW 159 | Kredit u. a. für zusätzlichen Einbruchschutz | Nur Kredit bis 50.000 €, kein Tilgungszuschuss, ab 3,18 % effektivem Jahreszins |
KfW 455-E | Zuschuss für zusätzlichen Einbruchschutz | nicht mehr verfügbar |
Zum Autor: Mike Kinder
Mike Kinder hat einen Master of Engineering im Bereich „Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen“ und ist seit 2017 in der Bau- und Sanierungsbranche tätig. Als zertifizierter Energieeffizienz-Experte für Wohngebäude setzt er sich leidenschaftlich für innovative und nachhaltige Sanierungslösungen ein.
Wenn er nicht gerade für Energieheld schreibt, trägt er dazu bei, Ansätze zu entwickeln, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Hier gelangen Sie zu Mikes LinkedIn Profil.