Lichtdecken: Varianten, Montage und Preise
Von Mike KinderDecken mit indirekter Beleuchtung, auch Lichtdecken genannt, gelten als „kleiner Bruder“ der Spanndecke. Durch eine Decke mit indirekter Beleuchtung zaubern Sie eine Wohlfühlatmosphäre in Wohnzimmer, Küche oder Badezimmer.
Der Einbau funktioniert so unkompliziert wie bei einer Spanndecke. Eine lichtdurchlässige Folie wird unter Decke angebracht und erwärmt. Dabei zieht sich die Folie glatt und es entsteht eine ebene Fläche. Darunter sorgen LEDs oder Lichtleisten für eine indirekte Beleuchtung. Bei uns finden Sie alle Informationen über Lichtdecken in privaten Räumen.
Lichtdecke: Allgemeines und Unterschied zur Spanndecke
Um sich wohlzufühlen, braucht der Mensch viel Tageslicht oder eine angenehme Zimmerbeleuchtung. Vor allem eine indirekte Beleuchtung sorgt für eine positive Stimmung, egal ob zu Hause oder im Büro.
Eine gute Möglichkeit, viel indirektes Licht ohne Fenster in einen Raum zu bringen, bietet die Decke mit indirekter Beleuchtung, auch Lichtdecke genannt. Sie wird wie eine Spanndecke unter der alten Decke montiert, besteht aber aus einer lichtdurchlässigen Folie, Glas oder Plexiglas.
Zwischen alter und neuer Decke können dann verschiedenen Leuchtmittel wie zum Beispiel Lichtleisten oder LEDs verbaut werden, die unter der Folie nicht zu sehen sind und viel indirektes Licht spenden. Der Einbau einer Lichtdecke oder Spanndecke dauert meist nur ein bis zwei Tage, da die eigentliche Deckenverkleidung unangetastet bleibt. Die neue Decke wird einfach mit Heißluft unter der alten Decke eingespannt, was viel Arbeit und auch Bauschutt spart.
Decke mit indirekter Beleuchtung: verschiedene Varianten
Wie bei einer normalen Spanndecke gibt es auch bei einer Lichtdecke je nach Geschmack und Vorlieben unzählig viele Varianten und Materialien, die verbaut werden können. So können auch in eine Spanndecke mehrere Felder mit lichtdurchlässiger Folie eingesetzt werden.
Außerdem gibt es noch die Möglichkeit, einzelne Lichtmodule bei der Materialauswahl hat der Kunde bei seiner neuen Lichtdecke die Wahl zwischen matten und glänzenden Folien, Glas oder Plexiglas. Um die neue Decke optisch von der Wand abzusetzen, können auch umlaufende Schattenfugen eingebaut werden.
Matt | Mit beleuchteten Schattenfugen |
---|---|
Glänzend | Mehrere Lichtfenster |
Mit Motiv | Einfarbiges Licht |
Mit Schattenfugen | Mehrfarbiges Licht |
Matt oder glänzend
Sowohl matte als auch glänzende Folien bilden eine perfekte glatte Oberfläche an Ihrer Decke. Glänzende Lichtdecken vergrößern dabei nicht nur durch den spiegelnden Effekt optisch einen Raum, sie sehen auch noch sehr hochwertig aus. Sie können dazu genutzt werden, auch aus kleinen verwinkelten Räumen ein optisches Highlight zu machen.
Dabei stehen nicht nur weiße Folien, sondern auch viele andere Farben zur Verfügung. Bei matten Lichtdecken ist die Farbauswahl bewusst dezenter gehalten – in Puder- oder Cremetönen. Sie bieten kaum Lichtreflektion, womit ein architektonischer Minimalismus erreicht wird. Vor allem, wer schlichte Eleganz vorzieht und auf viel „Schnickschnack“ verzichten möchte, sollte über eine matte Lichtdecke nachdenken.
Mit Motiv
Wem eine normale Decke mit indirekter Beleuchtung zu langweilig ist, der kann das halbdurchsichtige Material mit einem Motiv bedrucken lassen. Von Bäumen bis zum Sternenhimmel ist eigentlich alles möglich.
Den Vorlieben oder der eigenen Kreativität, was Muster und Farben betrifft, sind dabei keine Grenzen gesetzt. Es ist auch möglich, verschiedene Motive zu kombinieren oder in einem Raum mehrere Lichtfelder in eine Decke einzufügen.
Wer es ganz individuell haben möchte, kann sich die Folie für seine neue Lichtdecke auch mit einem Urlaubsfoto oder einem anderen Bild von Familie oder Haustier bedrucken lassen. Dabei gilt natürlich, je aufwendiger die Foliengestaltung, desto teurer wird nachher auch die neue Lichtdecke.
Mit Schattenfugen
Wer eine optische Trennung zwischen Decke und Wand haben möchte, kann sich Schattenfugen in seine Lichtdecke einbauen lassen. Damit ist ein umlaufender Abstand zwischen der Oberfläche zweier Bauteile gemeint.
Schattenfugen bei einer Lichtdecke entstehen, indem die Profile nicht an der Wand angebracht werden sondern an einer Unterkonstruktion an der Decke mit einem gleichmäßigen Abstand zur Wand. Man kann die Schattenfugen in schwarz streichen oder sich noch zusätzliche Lichtleisten oder LED-Bänder installieren lassen, die dann als ergänzende Lichtquelle fungieren können.
Decke mit indirekter Beleuchtung: Montage
Der Einbau einer Decke mit indirekter Beleuchtung funktioniert ähnlich wie der Einbau einer Spanndecke. Dabei werden an der alten Zimmer-Decke oder den Wänden Profilleisten angebracht und die halbdurchsichtige Folie darin eingespannt.
Durch Erwärmen der Folie strafft sich diese und bildet eine glatte Oberfläche. Ein Fachmann benötigt für den Einbau einer Lichtdecke lediglich 1 bis 2 Tage.
Und da die Lichtdecke wie die Spanndecke auch unter der alten Decke montiert wird, fallen kaum Schmutz und unnötiger Bauschutt an. Die vorher ausgesuchte Folie bringt der Fachmann in der passenden Größe direkt mit, sodass sie vor Ort nur noch eingespannt werden muss.
Bereits im Vorfeld müssen aber die nötigen Kabel und Leitungen für die Leuchtmittel unter der alten Decke verbaut werden. Ein besonderer Vorteil ist hierbei, dass bei einer Lichtdecke ein halbdurchlässige, aber keine durchsichtige Folie, Milchglas oder Plexiglas verbaut wird. So sind Kabel und Leuchtmittel unter der neuen Lichtdecke nicht zu sehen.
Lichtdecke: übliche Preise
Wie auch bei der Spanndecke richten sich die Preise einer Decke mit indirekter Beleuchtung nach vielen verschiedenen Faktoren. Denn nicht nur die Größe eines Raumes spielt bei der Preis-Kalkulation eine Rolle, sondern auch die Anzahl der Ecken, Art und Anzahl der verbauten Leuchtmittel, Beschaffenheit der alten Decke sowie Material, Farbe und Motiv der neuen Lichtdecke.
Außerdem kann zwischen leichten Kunststoff-Profilen oder einer stabileren Ausführung aus Aluminium gewählt werden. Deshalb ist es auch sehr schwierig, den Preis für eine Lichtdecke pro Quadratmeter genau anzugeben.
Für einen einfachen rechtwinkligen Raum mit vier Ecken und einer einfachen matten Folie ohne Motiv und Schattenfugen werden die Preise eher bei 150 bis 200 Euro pro Quadratmeter liegen. Je aufwendiger die Decke nun gestaltet werden soll, muss mit Preisen von über 200 Euro pro Quadratmeter für eine Decke mit indirekter Beleuchtung gerechnet werden.
Lichtdecke | Gestaltung | Preis pro m² | Kosten Licht | Gesamt-Kosten inkl. Einbau |
---|---|---|---|---|
20 m² | Normal matt | 160 € | 310 € | 3.560 € |
20 m² | Mit Motiv | 175 € | 310 € | 3.810 € |
30 m² | Mit Schattenfugen | 190 € | 4.050 € | 9.750 € |
30 m² | Mit beleuchteten Schattenfugen | 190 € | 4.500 € | 10.200 € |
30 m² | Mit ferngesteuertem Licht | 190 € | 1.712 € | 7.410 € |
40 m² | Aufwendig (mit Motiv, Schattenfugen und ferngesteuertem Licht) | 225 € | 2.250 € | 11.250 € |
Lichtdecken: Vorteile und Nachteile
Die Lichtdecke als kleiner Bruder der Spanndecke hat alle Vor- und Nachteile, die eine Spanndecke auch hat. Ein schneller und unkomplizierter Einbau, eine hochwertige Optik, vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten und eine leichte Reinigung sind nur einige davon. Hinzu kommt aber, dass die indirekte Beleuchtung bei einer Lichtdecke Räume in ein angenehmes Licht taucht, sie nach oben hin öffnet und insgesamt größer wirken lässt.
Außerdem ermöglichen innovative Lichtmanagementsysteme durch Außensensoren eine Tageslichtsimulation mit fest programmierten Helligkeitsverläufen. Dadurch können sogar bis zu 60 Prozent der Energie gegenüber einer normalen Deckenbeleuchtung eingespart werden.
Wie eine Spanndecke gibt es auch die Decke mit indirekter Beleuchtung nur in begrenzten Größen. Einmal eingebaut, ist es sehr schwer, für Wartungs- oder Reparaturarbeiten an die darunterliegenden Kabel und Leitungen zu gelangen. Außerdem können Reparaturen an der Folie der Lichtdecke nicht selbst durchgeführt, sondern müssen von einem Fachmann erledigt werden.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Schneller und sauberer Einbau | Nicht in übergroßen Maßen verfügbar |
Viele Designs und Varianten | Keine Elektro-Wartungen möglich |
Große Farbauswahl | Sollte von einem Fachmann eingebaut werden |
Indirektes Licht zum Wohlfühlen | |
Hochwertige Optik | |
Tageslichtsimulation möglich |
Lichtdecke: kaufen und selber einbauen
Der Einbau einer Decke mit indirekter Beleuchtung gehört eindeutig in die Hände eines Fachmanns. Denn außer der Deckenbespannung müssen auch die entsprechenden Leuchtmittel an Wand oder Decke zwischen der alten Deckenverkleidung und der neuen Folie der Lichtdecke installiert werden.
Außerdem müssen die Profile, mit denen die Folie oder das Glas später verbunden wird, auf der gleichen Höhe an der Wand angebracht werden. Wer nicht über das nötige handwerkliche Geschick und über die passenden Werkzeuge verfügt oder Kenntnisse in elektrischen Decken-Installationen besitzt, sollte sich die Lichtdecke von einem Profi einbauen lassen.
Wer es dennoch versuchen möchte, sollte auf eine Glas-Lichtdecke verzichten und lieber leichtere Materialien wie Plexiglas oder Folie verwenden. Beim Bespannen der Lichtdecke muss sehr genau gearbeitet werden und die Folie darf nicht zu stark erhitzt werden. Wer aber ein optisch einwandfreies und schönes Ergebnis haben möchte, lässt die Decke mit indirekter Beleuchtung von einem Fachmann einbauen.
Zum Autor: Mike Kinder
Mike Kinder hat einen Master of Engineering im Bereich „Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen“ und ist seit 2017 in der Bau- und Sanierungsbranche tätig. Als zertifizierter Energieeffizienz-Experte für Wohngebäude setzt er sich leidenschaftlich für innovative und nachhaltige Sanierungslösungen ein.
Wenn er nicht gerade für Energieheld schreibt, trägt er dazu bei, Ansätze zu entwickeln, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Hier gelangen Sie zu Mikes LinkedIn Profil.