Stromfresser bei Haushaltsgeräten – wann lohnt sich der Neukauf?
Viele unserer Haushaltsgeräte begleiten uns schon seit mehreren Jahren. Ein Tausch scheint unnötig, solange alles noch funktioniert. In den letzten Jahren gab es viele Veränderungen auf dem Markt elektronischer Geräte, ganz besonders in Bezug auf Nachhaltigkeit. So haben Staubsauger heute eine Obergrenze bezüglich der Leistung, was bei alten Geräten noch nicht der Fall war. Die Energieeffizienzklassen wurden ebenfalls verändert, aus A+++ wurde beispielsweise A. In diesem Artikel erfahren Sie, wann sich ein Wechsel der Geräte auch bei gegebener Funktionalität lohnt.
Die Energieeffizienz als Kriterium – welche Klassen gibt es?
Die neuen Energieeffizienzklassen gelten seit 2021 und sind von A (sehr effizient) bis G (wenig effizient) gekennzeichnet. Nicht nur Haushaltsgeräte, sondern auch Leuchten und Lampen werden damit ausgestattet. Die neuen Bezeichnungen ersetzen die früheren Energielabel, die bei A+++ angefangen haben.
Ausnahme: Einige Geräte in den hohen Effizienzklassen werden weiterhin in die Klassen A+ bis A+++ eingeteilt. Dazu gehören:
- Wäschetrockner (von A+++ bis B)
- Klimageräte (von A+++ bis D)
- Lüftungsgeräte (von A+ bis D)
- Backofen (von A + bis A +++)
- Dunstabzugshauben (von A + bis D)
Für alle anderen elektronischen Geräte beginnt die Einteilung mit dem Buchstaben A und endet bei G. Bei kleinen und großen Haushaltsgeräten lohnt es sich nicht nur, einen Blick aufs Design zu werfen, sondern auch auf die Energieeffizienz. Sie ist eine direkte Angabe dafür, wie viel Energie ein Gerät im Betrieb verbraucht.
Lebensdauer – wie lange halten Haushaltsgeräte im Schnitt?
Der Kühlschrank stammt noch aus Großmutters Nachlass und der Toaster ist schon seit zehn Jahren im Einsatz. Einige Geräte sind echte Dauerbrenner und funktionieren noch, obwohl ihre Lebensdauer schon überschritten ist. Einerseits ein positives Erlebnis, in Bezug auf die Energieeffizienz aber herausfordernd. In den letzten Jahren wurde bei der Produktion neuer Geräte darauf geachtet, sie energiesparend herzustellen. Wer ein altes Produkt aufgrund vorhandener Funktionalität weiternutzt, zahlt oft mehr an Stromkosten als notwendig. Ein grober Überblick, wann ein Austausch nötig sein kann, lässt sich über die Durchschnittslebensdauer gewinnen:
- Herde, Öfen sowie Kühlschränke und Gefrierkombinationen: Lebensdauer zwischen 10 und 15 Jahren
- Waschmaschine und Wäschetrockner: Lebensdauer zwischen 7 und 12 Jahren
- Geschirrspüler: Lebensdauer zwischen 8 und 12 Jahren
- Mikrowellenherde: Lebensdauer zwischen 7 und 10 Jahren
- Klimageräte: Lebensdauer zwischen 10 und 15 Jahren
- Fernseher: Lebensdauer zwischen 7 und 10 Jahren (bei LED-Geräten abhängig von der Nutzungshäufigkeit)
- Wasserkocher, Toaster, Kleingeräte: Lebensdauer zwischen 6 und 10 Jahren
Wie lässt sich die Nutzungsdauer verlängern?
Die Lebensdauer von Elektrogeräten für den Haushalt lässt sich durch die richtige Verwendung verlängern. So sollten Geschirrspüler und Waschmaschinen nicht überladen werden, bei Kaffeemaschinen und Wasserkochern lohnt sich regelmäßiges Entkalken. Mithilfe von Überspannungsschutzgeräten lassen sich Spannungsspitzen bei Blitzschlägen verhindern, was die Langlebigkeit von Geräten ebenfalls unterstützen kann.
Reparatur oder Neukauf – was ist sinnvoller?
Die Reparatur von Haushalts- und Elektrogeräten ist mittlerweile erleichtert worden und bei Verbrauchern sehr beliebt. Wird der defekte Herd fachmännisch repariert, können Ressourcen für eine Neuanschaffung gespart werden. Der Kostenfaktor zeigt sich positiv, da eine Reparatur weniger Geld kostet als eine Neuanschaffung.
In einigen Situationen ist ein Neukauf trotzdem die bessere Option, vor allem dann, wenn das Gerät schon älter ist. Die nachfolgenden Entscheidungskriterien helfen dabei, die beste Wahl in der individuellen Situation zu treffen:
- Funktionelle Überlegungen: Passt das Gerät zu den eigenen Ansprüchen und harmoniert mit dem bisherigen Einrichtungsstil (z.B. in der Küche)?
- Ersatzteile: Gibt es einfach zu beschaffende Ersatzteile vom Originalhersteller oder wäre eine experimentelle Reparatur nötig?
- Kosten-Nutzen-Berechnung: Wie teuer ist die Reparatur, verglichen mit den Kosten für einen Neukauf? Wie lange wird das Gerät nach einer kostenintensiven Reparatur schätzungsweise funktionieren?
- Alter der Geräte: Ist die durchschnittliche Lebenserwartung bereits erreicht oder überschritten?
Bei einem alten Gerät kurz vor dem Ende der Lebensdauer ist eine Reparatur oft nicht mehr zielführend, ein Austausch kann hier im Sinne der Nachhaltigkeit effizienter sein. Um eine gute Wahl zu treffen, lohnt es sich, die Kosten-Nutzen-Rechnung beim Kauf vs. Reparatur zu analysieren und dann zu entscheiden.
Im Sinne der Umwelt – der Gerätekauf unter dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit
Es gibt mehrere Fragen zu beantworten, wenn ein neues Gerät angeschafft wird. Die Ansprüche haben sich gegenüber früherer Zeiten geändert. In vielen Haushalten wird auf Smart-Home-Technologie gesetzt, was als Kriterium eine Rolle spielt. Ältere Waschmaschinen lassen sich mit heutigen Modellen nicht mehr vergleichen, da sie über WLAN und kluge Programme verfügen. Ist ein solcher Austausch gewünscht und eine hohe Effizienzklasse, kann das als positive Investition in die Umwelt gesehen werden.
Sollte festgestellt werden, dass Haushaltsgeräte zu viel Strom verbrauchen, macht ein Neukauf durchaus Sinn – Auch wenn die Lebensdauer des Gerätes noch nicht am Ende ist. Dadurch lässt sich der Energieverbrauch direkt reduzieren, im Sinne des eigenen Geldbeutels und der Energieknappheit.
Die besten Tipps zum Energiesparen bei Haushaltsgeräten
Die Energieeffizienz ist ein wichtiges Kriterium für die Reduktion des Energieverbrauchs bei Elektrogeräten im Haushalt. Nachfolgend gibt es weitere Tipps, über die sich Umwelt und Geldbeutel freuen:
- Austausch von Glühbirnen mit LED- oder CFL-Lampen
- Mit kaltem Wasser und Öko-Einstellung Wäsche waschen
- Nutzung von Zeitschaltuhren für Klimageräte und Heizungsanlagen
- Den Stand-by-Modus vermeiden, da viele Geräte trotzdem Strom verbrauchen
- Gute Produkte mit guter Qualität und Herstellergarantie kaufen
Fazit: Neukauf kann sinnvoller sein – für den Geldbeutel und die Umwelt
Obwohl der Kühlschrank schon seit 10 Jahren läuft, funktioniert er noch reibungslos. Ein Austausch kann trotzdem sinnvoll sein, wenn die Stromrechnung zu hoch ist. Alte Geräte sind echte Energieräuber und haben einen deutlich höheren Verbrauch als neueste Modelle. Im Vorfeld lohnt es sich, die effektiven Stromkosten durch einzelne Geräte zu berechnen oder mit einem Gerät für die Steckdose zu messen. Anhand der Produktangaben eines neuen Produkts lässt sich dann berechnen, wie hoch die Kostenersparnis im Verbrauch wäre. Die oft erschreckend wirkenden Anschaffungskosten für leistungsstarke und energieeffiziente Geräte amortisieren sich in vielen Fällen schon im ersten Jahr nach dem Kauf.
Bildverzeichnis
Titelbild: pixabay.com © mgattorna | Ein Backofen in einer Küche