Hitzeschutz Im Dachgeschoss Mit Einer Dämmung

Hitzeschutz im Dachgeschoss? Dämmungen und Fenster helfen!

Vor allem in Nord- und Mitteleuropa freut man sich jedes Jahr besonders auf den Sommer,

denn nur in dieser Zeit kommen Sonnenanbeter und Freibadliebhaber voll auf ihre Kosten. Zum Problem wird die sommerliche Wärme jedoch, wenn sie zur unerträglichen Hitze mutiert – Bewohner einer Dachgeschosswohnung werden dies nur allzu gut kennen. Doch wie können Sie sich diesem Problem stellen? Ein Großaufgebot von Ventilatoren ist sicherlich eine interessante, wenngleich auch keine energieeffiziente Lösung. Eine Dämmung ist hier schon der langfristigere Ansatz.

  1. Warum eine Dämmung?
  2. Kälteschutz & Hitzeschutz
  3. Kosten
  4. Mehrfamilienhaus
  5. Fazit
  6. Fenster
  7. Alltagstipps

Eine Dämmung funktioniert als Kälte- und Hitzeschutz

Man mag sich natürlich fragen, warum gerade eine Wärme-Dämmung vor Hitze schützen soll. Grundsätzlich fungiert eine Dämmung aber einfach nur als isolierende Schicht zwischen dem Gebäudeinneren und der Außenwelt. Einfach ausgedrückt: Was draußen ist (Wärme oder Kälte) bleibt auch dort und andersherum genauso.

In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus können Sie dank einer Dach- oder Fassadendämmung zwischen 15 und 30 Prozent der Heizkosten einsparen. Dass eine Dämmung auch das Wohnklima verbessert wird häufig am Rande als Pro-Argument genannt, aber dann nicht näher erläutert.

Beim Hitzeschutz lässt sich dieses scheinbar zahnlose Argument jedoch am eigenen Leib erfahren: Im Sommer bleibt es im Inneren Ihres Eigenheims selbst bei hohen Außentemperaturen angenehm kühl. Ein Luxus, der nur schwer zu beziffern ist, denn dieser Vorteil spart eigentlich kein Geld ein, bereichert Ihr Leben aber trotzdem ungemein. Wer sich im Sommer nicht sicher ist, ob er nun eine Dachgeschosswohnung oder doch eigentlich eine Sauna bewohnt, der ist mit einer Hitzeschutz-Dämmung gut beraten!

Die Dachdämmung- Allgemeines YouTube-Whiteboard

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© Energieheld / YouTube

Nicht jede Dämmung ist ein guter Hitzeschutz

Ein Haus mit Hitzeschutz-Dämmung

Wenn Ihre Dämmung speziell auf Hitzeschutz ausgelegt sein soll, müssen einige grundsätzliche Dinge beachtet werden. Zunächst sollte die innerste Schicht eine hohe Rohdichte besitzen. Was das bedeutet, lässt sich anhand einer Mineralwolle-Zwischensparrendämmung aufzeigen: Nicht jeder Dämmstoff eignet sich gleichermaßen als Kälte- und Hitzeschutz. Mineralwolle ist ein guter und verhältnismäßig günstiger Kälteschutz, hat der Hitze aber nichts entgegenzusetzen, da dieser Dämmstoff nur eine geringe Rohdichte besitzt. Eine höhere Rohdichte wie bei Holzfaser sorgt wiederrum für eine gute Wärmespeicherfähigkeit und diese macht letztendlich einen guten Hitzeschutz aus.

Besitzt ein Dämmstoff eine hohe Wärmespeicherfähigkeit, dann nimmt er die Hitze des Tages nur sehr langsam auf und gibt sie dementsprechend auch genauso langsam wieder ab. In der Zwischenzeit beleibt es im Innenraum relativ konstant kühl. Nachts, wenn es draußen wieder kälter ist, wird die aufgenommene Wärme dann erneut an die Außenluft abgegeben. Kirchen, die dicke Steinmauern besitzen, bleiben auch bei hohen Außentemperaturen kühl, weil die Wände eine hohe Wärmespeicherfähigkeit besitzen. Im Gegenzug sind solche Gebäude im Winter aber besonders schlecht isoliert, weil eine schützende Wärmedämmung wie Mineralwolle fehlt und die Kälte der Außenluft dauerhaft gespeichert wird.

Das einzige Problem bei der Sache: Dämmstoffe mit einer hohen Rohdichte sind meist recht teuer. Damit die Dämmung nicht Ihr Budget übersteigt und trotzdem einen guten Hitzeschutz bietet, kann beispielsweise eine Mineralwolle-Zwischensparrendämmung noch von innen mit Holzfaserplatten aufgedoppelt werden. Nur Holzfaser zu verwenden wäre recht teuer. Wird jedoch eine Kombination aus Holzfaser und Mineralwolle verwendet, dann bekommen Sie die perfekte Kombination aus Kälte- und Hitzeschutz zu einem fairen Preis! Da eine Holzfaserplatte mit hoher Rohdichte die innerste Schicht der Dachdämmung bildet, wird ein besonders guter Hitzeschutz gewährleistet.

Infografik: Hitzeschutz im Dachgeschoss

Bei einer Fassadendämmung muss nicht so sehr auf den Hitzeschutz geachtet werden. In der Regel wird die Dämmung an der Außenseite angebracht, sodass im Inneren die Steinwand mit einer hohen Wärmespeicherfähigkeit vorzufinden ist.

Was kostet eine gute Hitzeschutz-Dämmung?

Je nachdem, ob Sie die Dämmung am Dach oder an der Fassade anbringen lassen möchten, muss mit unterschiedlichen Kosten gerechnet werden. Im Allgemeinen können Sie für den Hitzeschutz am Dach (von innen) mit gut 80 Euro pro Quadratmeter rechnen. Soll das Dach weder ausgebaut, noch neu eingedeckt werden, dann bietet sich eine Einblasdämmung für etwa 40 Euro pro Quadratmeter an. Für die Fassade (von außen) ist hingegen von rund 150 Euro pro Quadratmeter auszugehen.

Hitzeschutz-Dämmung Material Kosten pro Quadratmeter
Zwischensparren + Untersparren (Dachausbau) Mineralwolle + Holzfaser ca. 80 € pro m²
Zwischensparren + Aufsparren (Dachneueindeckung) Mineralwolle + Holzfaser ca. 190 € pro m²
Einblasdämmung (Hohlraum) Zellulose oder Holzfaser ca. 40 € pro m²
WDVS (Fassade) Mineralwolle ca. 150 € pro m²

Mit staatlicher Förderung sparen

Da eine Dämmung zur Energieeffizienz Ihres Eigenheims beiträgt, belohnt der Staat jede Anbringung mit einer Förderung. Über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erhalten Sie 10 Prozent der Kosten zurückerstattet, wenn Sie im Vorfeld einen Energieberater hinzuziehen und gemeinsam mit diesem den Antrag für die Förderung stellen. Alternativ bietet die KfW auch zinsgünstige Kredite an.

Maßnahme Programm Förderung
Hitzeschutz-Dämmung KfW 430 10 % der Investitionskosten (maximal 5.000 €)

Hitzeschutz im Mehrfamilienhaus

Eine bunte Häuserreihe

Jetzt haben wir hier die Vorzüge einer Hitzeschutz-Dämmung lang und breit diskutiert, aber eine Wohnung im Dachgeschoss ist ja im Regelfall vermietet. Als Mieter kann man dann natürlich nicht einfach daherkommen und das Dach mit einer Dämmung versehen.

Trotzdem gibt es Mittel und Wege, um die ungewollte Sauna unter dem Dach abzuschaffen. Sprechen Sie Ihren Vermieter einfach auf das Problem an. Auch er hat meist ein Interesse daran, den Wert seiner Immobilie mit einer Dämmung zu steigern. Die Finanzierung kann dann auf verschiedene Arten geregelt werden, aber meist wird die sogenannte Modernisierungsumlage bevorzugt.

Hierbei übernimmt der Vermieter zunächst die Kosten der Dämmung (abzüglich ohnehin fälliger Instandsetzungsarbeiten) und erhöht dafür die monatliche Kaltmiete um 20 bis 30 Euro. Im Sommer erhält man dann quasi „gegen Aufpreis“ den Hitzeschutz, aber im Winter amortisiert sich die Dämmung allmählich, da die Warmmiete durch die geringeren Heizkosten sinkt. Eine Fassadendämmung amortisiert sich für Mieter etwa nach 10 Jahren, eine Dachdämmung sogar schon eher.

Unser Fazit zum Hitzeschutz mit einer Dämmung

Wer sich fest vorgenommen hat, dieses Jahr den letzten Sommer in einer unerträglich heißen Dachgeschosswohnung verlebt zu haben, der kommt um eine Dämmung als Hitzeschutz wohl nicht herum! In diesem Fall steht sogar nur die verbesserte Wohnqualität im Vordergrund, die häufig einfach als Märchen der Dämmindustrie angeprangert wird – Ersparnisse bei den Heizkosten gibt es im Winter aber natürlich noch obendrauf! Ein gutes Beispiel dafür, dass Energieeffizienz im Alltag auch auf Anhieb praktische Ergebnisse liefern kann!

Wenn Sie gerne mehr Informationen zum Thema Dämmung hätten, lesen Sie den verlinkten Artikel.

Hitzeschutz mit Fenstern

Zusätzlich zu einer guten Dämmung kann auch der Einsatz der richtigen Fenster gegen die Hitze Wunder bewirken. Muss im Winter darauf geachtet werden, dass nicht zu viel der Wärme durch die Fenster verloren geht, sollte man sich für den Sommer besonders darauf konzentrieren, nicht zu viel der warmen Außentemperatur in die Wohnung zu lassen. Wir verraten Ihnen, auf was es bei der Fensterauswahl für diese Temperaturen ankommt!

Die Wärmedämmung der Fenster richtig nutzen

Um die Wärme zu mindern, die in Ihr Zimmer dringt, sollte die Verglasung einen guten Dämmwert haben. Dabei ist zum einen auf den G-Wert zu achten, der Angaben über den Wärmegewinn macht und deshalb möglichst niedrig sein sollte, und zum anderen sollte auch der U-Wert gering gehalten werden, da er dann gegen die Außentemperaturen besser schützt. Gerade für den ausgebauten und bewohnten Dachboden könnte sich der Griff zur Sonnenschutzverglasung lohnen: Mit einem G-Wert von 0,18 bis 0,48 ist der Raum ca. 2 bis 5 Grad kühler als bei herkömmlichen Fenstern. Diese G-Werte bedeuten, dass nur 18 bis 48 Prozent der Wärme ins Zimmer gelangen wird. Ein klarer Vorteil für eine Dachgeschosswohnung – zumindest im Sommer. Im Winter wirkt diese Art von Fenstern hingegen weniger wärmedämmend.

Ein Dachfenster inmitten roter Dachpfannen

Intelligentes Glas kann dagegen Abhilfe schaffen. Im Sommer dämmt es die Hitze aus, im Winter hingegen nutzt es die restliche Wärme der Sonne und heizt dadurch. Die Anschaffung für eine Dachgeschosswohnung würde sich aber im Hinblick auf die anderen Eigenschaften des Glases meist nicht lohnen.

Zusätzlich zur Beschaffenheit des Glases kann auch der Rahmen Auswirkungen auf den Temperaturanstieg im Zimmer haben. Allgemein ist ein Holzrahmen zu bevorzugen, da er gut wärmedämmend wirkt. Möchte man sich die Pflege eines solchen Rahmens sparen, kann auch zu dem etwas teureren Holz-Alu-Rahmen gegriffen werden, der die guten Eigenschaften der beiden Rahmen-Arten vereint.

Sie hätten gerne mehr Informationen zum Thema Fenster? Dann lesen Sie den verlinkten Artikel.

Kostenüberblick neuer Fenster

Maßnahme Kosten inkl. Einbau /m²
Wärmeschutzfenster ca. 500 – 780 €
Sonnenschutzglas ca. 50 – 150 €
Intelligentes Glas ca. 600 – 2.000 €
Holzrahmen ca. 500 – 1.000 €
Kunststoff-Rahmen ca. 400 – 600 €

Neue Fenster – Allgemeines Whiteboard-Video

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Alltagstipps gegen das Aufheizen der Räume – tagsüber dunkel, nachts offen

Möchten Sie auf die Anschaffung von neuen Fenstern verzichten oder benötigen kurzfristig einen besseren Schutz, um nicht in den eigenen vier Wänden ein Schweißbad nehmen zu müssen, könnten Sie auf verschiedene Sonnenschutz-Möglichkeiten zurückgreifen: Lassen Sie den Tag über die Jalousien, Rollladen und Markisen unten, sodass die Sonne keinen Platz in Ihrer Wohnung findet. Und auch, wenn es noch so verlockend scheint, die Fenster zu öffnen um ein wenig Wind zu erhaschen, sollten die Fenster geschlossen bleiben. Dadurch kann keine warme Luft hineingelangen und das Raumklima negativ beeinflussen.

Tipp: Bei Hitzewellen sollten Sie tagsüber alle Rollos und Vorhänge schließen. Lüften können sie dann während der gesamten Nacht.

Bildquellen:
Titelbild | © jwco / pixabay.com CC0
Einfamilienhaus | © Kapa65 / pixabay.com CC0
Mehrfamilienhaus | © castigatioxes / pixabay.com CC0
Dachfenster | © EME / pixabay.com CC0

Stephan Thies

"Für eine erfolgreiche Energie- und Wärmewende ist eine realistische und unabhängige Informationsbereitstellung wichtig. Bei Energieheld ist dies unser tägliches Bestreben."

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