Kellerräume frostfrei und trocken halten – 5 Tipps
Der Wetterumschwung im Winter sorgt in zahlreichen Kellern für feuchte Bausubstanzen. Werden keine geeigneten Gegenmaßnahmen eingeleitet, kann zu viel Feuchtigkeit langfristig massive Schäden am Mauerwerk sowie an der Einrichtung verursachen.
Mit den folgenden fünf Tipps lassen sich Kellerräume zuverlässig trocken halten und vor Frost schützen.
1. Richtig lüften
In vielen Gebäuden befindet sich im Keller eine Waschküche. Um einer hohen Luftfeuchtigkeit entgegenzuwirken, lassen viele Hausherren das Fenster in diesem Kellerraum ständig gekippt. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt kann das gefährlich für Wasser- und Heizungsrohre werden. Sie können einfrieren, was zu massiven Schäden führen kann. Nicht selten muss ein Fachmann die Rohre wieder auftauen.
Unverzichtbar ist regelmäßiges Lüften, ähnlich wie in den Wohnräumen. Beim Stoßlüften kommt es zu einem ausgiebigen Luftaustausch und die Feuchtigkeit kann entweichen. Öffnen Sie daher die Fenster stets komplett und nicht nur per Kipp. Einige Minuten reichen aus, um die gesamte Luft zu tauschen und die Feuchtigkeit aus dem Keller zu bringen. Auch wenn es sich anders anfühlt: an kalten Tagen kann lüften durchaus zum Trocknen von Kellerräumen beitragen.
An sehr heißen Tagen im Sommer sollte im Keller stattdessen nicht gelüftet werden. Denn die warme Luft sorgt an den kühlen Wänden im Untergeschoss für eine zunehmende Ansammlung von Feuchtigkeit. Es kommt zum sogenannten Sommerkondensat, was in Kellern verheerende Folgen haben kann.
Tipp: Herrscht draußen Wind, ist ein guter Zeitpunkt zum Lüften. Denn dann ist die absolute Luftfeuchtigkeit meist besonders gering. Außerdem kann ein Thermo-Hygrometer aufgestellt werden, um das Raumklima zu überwachen. Damit lassen sich Temperatur und Luftfeuchtigkeit messen.
2. Heizlüfter als Frostwächter
Um den Keller nicht ständig kontrollieren zu müssen oder Feuchtigkeitsentwicklungen bei längeren Abwesenheiten vorzubeugen, können Heizlüfter eingesetzt werden. Online auf der Seite heizluefter.org, wo in einem ausführlichen Heizlüfter-Test verschiedenste Geräte vorgestellt werden, ist diese Art der Frostschutz-Maßnahme näher beschrieben: „Viele der elektrischen Heizgeräte haben hierfür spezielle Heizstufen an Bord, die über das Thermostat eingestellt werden können. So sorgt der Heizlüfter in der Rolle als Frostwächter dafür, dass der Raum nicht beheizt, sondern nur frostfrei bleibt.“
Vorteilhaft an Heizlüftern ist ihre Mobilität. Die kompakten Elektroheizungen lassen sich überall einsetzen. Der Großteil der Geräte benötigt Strom. Das Prinzip von Heizlüftern ist schnell erklärt: Die Gerätschaften saugen kalte Raumluft an, führen diese an einem Heizelement vorbei und erhitzen die Luft. Ein Ventilator gewährleistet, dass die Warmluft abgegeben wird. Heizlüfter sollten frei innerhalb eines Raums aufgestellt sein. Nur so ist eine optimale Luftzirkulation möglich.
Empfehlenswert sind Keramik-Heizlüfter. Sie sind zwar teurer, bieten im Vergleich zu elektronischen sowie gasbetriebenen Lösungen aber folgende Vorteile:
- leiser
- langlebiger
- standfester
- robuster
- gut für Allergiker
- geringere Geruchsentwicklung
3. Wärmedämmung anbringen
Eine Wärmedämmung ist im Kellergeschoss entscheidend. Leider wird beim Bau vieler Gebäude aus Kostengründen auf diese elementare Maßnahme verzichtet. Im Nachhinein wird eine fehlende Dämmschicht meist teuer bezahlt. Denn werden Kellerwände dauerhaft kalt, was im Winter unvermeidbar ist, entwickelt sich Feuchtigkeit zwangsläufig. Schimmel ist das Ergebnis.
Bleiben Wände dank Dämmung warm, schützt das nicht nur von außen, sondern auch von innen. Denn Wasserdampf, der in der Raumluft enthalten ist, kann auf warmen Oberflächen schlecht ansetzen. Bei Neubauten werden meist dämmende Mauersteine eingesetzt. Aber auch Dämmplatten, die von außen montiert werden, sind denkbar. Bei nicht beheizten Kellern sollte die Dämmschicht mindestens sechs Zentimeter betragen. Eine Wärmedämmung von innen ist bei Sanierungsmaßnahmen oftmals eine sinnvolle Lösung, um Kellerräume trocken zu halten. Wichtig ist, die Wahl des zu verbauenden Dämmstoffes. Bei einer Innendämmung des Kellers bieten sich vor allem Calzium-Silikat oder Mineralschaum-Platten an.
Achtung: Falls die Feuchtigkeit von außen stammt (Grundwasser), so müssen diese Ursachen behoben werden. Hierfür ist eine aufwendige, von außen durchgeführte Perimeterdämmung oder eine Horizontalsperre notwendig.
Umfassende Tipps zur Dämmung des Kellers haben wir in unserem Beitrag „Die Kellerdämmung – Varianten, Vorteile, Kosten und Förderung“ thematisiert.
4. Luftentfeuchter einsetzen
Sollte regelmäßiges Lüften im Winter aufgrund von Abwesenheit nicht möglich sein, ist der Einsatz eines elektronischen Luftentfeuchters eine Option. Dies gilt auch bei Kellerräumen ohne Fenster. Die Geräte entziehen der Raumluft Feuchtigkeit. Diese sammelt sich in einem Behälter und kann nach dem Einsatz entnommen werden. Eine dauerhafte Verwendung ist durch den Anschluss an Abluft- und Abwassersysteme realisierbar.
5. Fenster isolieren
Undichte Kellerfenster können feuchte Wände und Decken ebenfalls begünstigen. Eine konstante Zirkulation ist zwar gut, wenn jedoch ständig feuchte Luft nach unten transportiert wird, sind Schäden an der Bausubstanz langfristig kaum auszuschließen. Bei der nachträglichen Isolierung können sich Bauherren mit Gummidichtungen behilflich sein und so die Fenster abdichten.