Sanierung und Energieeinsparung: So wird’s ein Erfolg!
Energetische Sanierungen von Gebäuden haben in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Angesichts steigender Energiekosten und des Klimawandels sind Maßnahmen zur Energieeffizienz nicht mehr nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit. Als Experten auf diesem Gebiet wissen wir, wie wichtig es für Eigenheimbesitzer ist, ihre CO₂-Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig den Wohnkomfort zu erhöhen.
Eine energetische Sanierung kann nicht nur den Energieverbrauch senken, sondern auch den Wert der Immobilie steigert. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre Sanierung erfolgreich umsetzen. Wir sprechen über die wichtigsten Sanierungsmaßnahmen, deren Kosten sowie die verschiedenen Förderungsmöglichkeiten, die Ihnen helfen können, Ihre Projekte zu realisieren.
Welche Sanierungsmaßnahmen sind sinnvoll?
Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen sind in aller Munde, wenn es um energetische Sanierungen geht. Doch nicht immer sind diese Maßnahmen sinnvoll. Eine Wärmepumpe beispielsweise kann extrem effektiv sein, bringt aber wenig Nutzen, wenn das Haus nicht ausreichend gedämmt ist. Neue Fenster können ebenfalls sinnvoll sein, dürfen jedoch nicht eingebaut werden, wenn die Dämmung des Hauses unzureichend ist. Das hat folgenden Grund: Feuchtigkeit schlägt sich an der kältesten Stelle im Raum nieder. Wenn das Fenster weniger wärmedurchlässig ist als die Wand, kann das zu Kondenswasser und Schimmelbildung führen.
Heizsystem und Maßnahmen an der Gebäudehülle müssen folglich aufeinander abgestimmt werden, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Hierfür ist es ratsam, einen Energieeffizienz-Experten mit ins Boot zu holen. Diese Fachleute können nicht nur bei der optimalen Planung und Umsetzung der Maßnahmen helfen, sondern sind oft auch notwendig, um Förderungen in Anspruch zu nehmen. Viele Förderprogramme setzen die Einbindung eines Energieberaters voraus, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen effizient und nachhaltig sind.
Mit welchen Kosten muss man rechnen?
Es ist schwierig, für die Kosten einer Sanierung pauschale Preisangaben zu geben. Jede Sanierung ist individuell auf Ihre Immobilie und Ihre Bedürfnisse zugeschnitten. Auch die Preise für Sanierungen der einzelnen Gewerke variieren stark von Region zu Region und hängen natürlich auch noch von dem jeweiligen Handwerksunternehmen ab, das Sie beauftragen.
Allerdings haben wir über ein Jahrzehnt Erfahrung mit energetischen Sanierungen. Auf dieser Basis versuchen wir stets Preisspannen oder einen ungefähren bundesweiten Durchschnitt für Sanierungskosten zu ermitteln und zu kommunizieren.
Neue Luft-Wasser-Wärmepumpen können Sie beispielsweise für ungefähr 11.500 Euro bis 24.000 Euro erhalten. Eine Photovoltaikanlage kann Sie 6.000 Euro bis 13.000 Euro kosten. Wenn Sie dazu einen Stromspeicher anschaffen, kostet Sie dies voraussichtlich weitere 9.000 Euro. Die Kosten einer Komplettsanierung mit mehreren Gewerken kann sich auf mehrere 100.000 Euro belaufen. Auf unserem Portal können Sie sich über die ungefähren Preise aller Gewerke informieren.
Fördermöglichkeiten und Finanzierung
Auch wenn die Kosten einer Sanierung, bei der möglicherweise mehrere Gewerke erneuert werden müssen, erdrückend wirken können, gibt es einen Grund zum Aufatmen. Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten helfen bei, die finanzielle Last dennoch zu stemmen und die Investitionskosten teilweise deutlich abzufedern.
Eine Möglichkeit der Finanzierung ist ein Bausparvertrag für Renovierungsarbeiten. Es handelt sich dabei um einen Sparvertrag, bei dem zunächst eine vorher festgelegte Summe angespart wird. Danach kann das angesparte Kapital, zusammen mit einem zinsgünstigen Darlehen, zum Bauen oder für andere wohnwirtschaftliche Zwecke verwendet werden. Ein großer Vorteil von Bausparverträgen ist die Planungssicherheit durch feste Zinssätze. Darüber hinaus ist es möglich, staatliche Förderungen wie die Wohnungsbauprämien oder die Arbeitnehmersparzulage in Anspruch zu nehmen.
Weitere, und unseren regelmäßigen Lesern geläufigere Alternativen, sind die Förderprogramme der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Wenn Sie beispielsweise eine Komplettsanierung durchführen, nach der Ihre Immobilie einen Effizienzhaus-Standard der KfW erreicht, haben Sie Anspruch auf den Kredit KfW 261. In diesem Rahmen erhalten Sie im besten Fall ein Darlehen von bis zu 150.000 Euro sowie einen Fördersatz von bis zu 45 Prozent. Diese Förderung (von höchstens 65.700 Euro) müssen Sie dabei nicht zurückzahlen!
Wenn Sie nur ein einzelnes Gewerk sanieren möchten, steht Ihnen die BEG EM Förderung des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zur Verfügung. U. a. für Maßnahmen an der Gebäudehülle oder der Anlagentechnik, wie z. B. Dämmungen, Fenstertausch oder der Heizungsoptimierung, erhalten Sie hier einen einmaligen Zuschuss von bis zu 15 Prozent der Investitionskosten von bis zu 30.000 Euro.
Wenn die Sanierungsmaßnahme zuvor von einem qualifizierten Energieberater in einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) empfohlen wurde, erhöht sich der Fördersatz auf 20 Prozent und die förderfähigen Kosten auf 60.000 Euro. Ein iSFP lohnt sich also sehr, da Sie statt 4.500 Euro bis zu 12.000 Euro Förderung erhalten können.
Beachten Sie, dass der Heizungstausch als Einzelmaßnahme seit 2024 nicht mehr von dem BAFA, sondern von der KfW gefördert wird. Im Rahmen des Programm KfW 458, erhalten Sie einen Zuschuss von bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten von bis zu 30.000 Euro. Ein iSFP-Bonus ist für den Heizungstausch allerdings nicht erhältlich.
Seit 2024 besteht zudem wieder die Möglichkeit, die Förderung für Einzelmaßnahmen sowie die Förderung für Komplettsanierungen zu kombinieren. In so einem Beispiel würden Sie eine Maßnahme, z. B. den Heizungstausch über das Programm KfW 458 fördern lassen und weitere Sanierungsmaßnahmen für die Erreichung des Effizienzhaus-Standards anrechnen lassen.
Wichtig: Keine Gewerke dürfen in so einem Szenario doppelt gefördert werden!
Sanierung ohne Startkapital?
Sollte Ihnen trotz der Förderungen das nötige Kapital für eine Sanierung mit Einzelmaßnahmen fehlen, stellt die KfW Ihnen mit dem Programm 358/359 einen ergänzenden Kredit zur Verfügung. Wenn Sie selbst nutzender Eigentümer Ihrer Immobilie sind, haben Sie Anspruch darauf. Bis zu 120.000 Euro können Sie in diesem Rahmen als Darlehen erhalten. Eine weitere Voraussetzung ist, dass die Förderung von BAFA oder KfW 458 bereits bewilligt wurde. Wenn das zu versteuernde jährliche Einkommen Ihres Haushalts 90.000 Euro nicht übersteigt, erhalten Sie für diesen Kredit auch noch eine Zinsvergünstigung.
Wie Sie sehen, kann es auch ohne Startkapital gelingen, eine energetische Sanierung in die Wege zu leiten. Energetische Sanierungen sind planungsaufwendig und teuer. Mit einer genauen Planung und der optimalen Kombination verfügbarer Fördermittel, sparen Sie jedoch nicht nur unmittelbar bei den initialen Kosten, sondern über die Dauer auch sehr viel Energie. Nebenbei tun Sie auch noch etwas Gutes für die Umwelt. Es ist sehr zu empfehlen, für die Planung der Sanierung und die Beratung zu den Fördermitteln einen von der dena zertifizierten Energie Effizienz Experten zurate zu ziehen.
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Titelbild: energieheld.de © Energieheld | Illustration von grüner Energie