Strom selbst erzeugen und selbst verbrauchen – Informationen zur Photovoltaik-Lösung
In Zeiten stetig steigender Strompreise machen sich viele Hausbesitzer Gedanken um Alternativen.
Einige haben bereits gehandelt und erzeugen mithilfe von Photovoltaik-Anlagen ihren eigenen Strom. Dabei stellt sich die Frage, ob sich diese Maßnahme tatsächlich lohnt und welche Vorteile sie mit sich bringen könnte. Wir haben uns die Thematik genauer angeschaut und einige wichtige Hinweise zusammengefasst.
Wie funktionieren Photovoltaik-Anlagen?
Das Funktionsprinzip einer Photovoltaik-Anlage ist relativ einfach erklärt: Mithilfe der Anlage wird die verfügbare Sonnenenergie, die beispielsweise auf das Dach eines Gebäudes trifft, in nutzbaren Strom umgewandelt. Im Detail funktioniert das folgendermaßen:
- Zunächst treffen Sonnenstrahlen, welche auch als Photonen bezeichnet werden, auf die aus Silizium gefertigten Solarzellen der Photovoltaik-Anlage. Um ausreichend Spannung erzeugen zu können, werden einzelne Solarzellen zu großen Photovoltaik-Modulen verarbeitet.
- Elektronen werden daraufhin durch die Anregung neutral geladener Teilchen freigesetzt.
- Diese Elektronen werden anschließend über Metallkontakte an den Solarzellen zu verfügbarem Strom und von dort aus an das entsprechende Verbrauchsgerät geleitet.
- Die Elektronen gelangen dank eines geschlossenen Kreislaufs wieder zurück in die Solarzellen.
- Dort verbinden sie sich mit positiv geladenen Teilchen und werden zu neutral geladenen Teilchen.
Über diesen Prozess, der im geschlossenen System fortlaufend vonstattengeht, wird Strom (Elektrizität) erzeugt. Dieser steht in Form von Gleichstrom unmittelbar zur Verfügung und kann von den Hausbesitzern, wie gewöhnlicher Strom von anderweitigen Erzeugern verwendet werden. Um den Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln, der für Haushaltsgeräte notwendig ist, wird aber ein sogenannter Wechselrichter benötigt. Dieser macht rund 20 Prozent der Gesamtkosten der Anlage aus und ist für die Eigennutzung des erzeugten Stroms unverzichtbar. Der Wechselrichter wandelt den von der Photovoltaik-Anlage bereitgestellten Gleichstrom in Wechselstrom um.
Nutzung des erzeugten Stroms: Verkauf oder Eigenbedarf?
Besitzer einer Photovoltaik-Anlage können den selbst erzeugten Strom selbst verbrauchen oder damit Geld verdienen, in dem der Strom verkauft und ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Die Vergütung für Strom aus Photovoltaik-Anlagen ist über das Erneuerbare-Energien-Gesetz, kurz EEG, geregelt. Unter bundesnetzagentur.de, der offiziellen Internetpräsenz der Bundesnetzagentur, werden die aktuellen Vergütungssätze für PV-Anlagen und die damit einhergehenden zugrundeliegenden Monatswerte regelmäßig veröffentlicht. Aufgrund der Tatsache, dass diese Einspeisevergütungssätze vom Staat jedoch kontinuierlich sinken, ist es für Hausbesitzer aktuell nicht mehr sehr lohnenswert den erzeugten Strom ausschließlich zu verkaufen.
Mittlerweile entscheiden sich immer mehr Personen den PV-Strom stattdessen für den Eigenbedarf einzusetzen. Um den Eigenverbrauchsanteil zu maximieren, ist die Anschaffung eines Photovoltaik-Speichers notwendig. Ohne einen solchen Speicher liegt der Eigenverbrauchsanteil meist bei maximal 30 Prozent. Der übrige Anteil wird ins öffentliche Netz abgeführt. Mit dem Einsatz eines derartigen Batteriespeichers werden Besitzer einer Photovoltaik-Anlage unabhängig von Stromversorgern. Derzeit kosten PV-Speicher für ein Einfamilienhaus noch circa 8.000 bis 12.000 Euro. Wie groß der Speicher im Einzelfall sein muss und wann eine Photovoltaik-Anlage wirtschaftlich arbeitet, haben wir in unserem großen Ratgeber zum Thema erläutert.
Tipps zu Senkung und Regulierung des Stromverbrauchs
Sie haben sich für Photovoltaik entschieden und möchten Ihren Strom künftig selbst erzeugen und verbrauchen? Dann sollten Sie Ihrem persönlichen Umgang mit Strom Ihre volle Aufmerksamkeit schenken. Denn auch wenn Sie mit diesen Anlagen die kostenlose Energie der Sonne zur Stromgenerierung einsetzen können, sollte das zentrale Ziel stets darin bestehen, den individuellen Verbrauch auf ein Minimum zu reduzieren. Schließlich muss die innovative Photovoltaik-Anlage bezahlt werden. Bei Anschaffungskosten von 5.000 bis 10.000 Euro (je nach Größe) exklusiv Stromspeicher und laufenden Kosten von rund 200 bis 400 Euro jährlich, bedarf es daher einem verantwortungsvollen Umgang mit Strom.
Wir haben nachfolgend einige Tipps zur Senkung des Stromverbrauchs zusammenstellt, um Ihnen einige Anhaltspunkte zu liefern:
• Sparsame Elektrogeräte: Nutzen Sie möglichst ausschließlich Elektrogeräte mit maximaler Energieeffizienzklasse. Diese arbeiten besonders effizient und leisten einen beachtlichen Beitrag zur Reduzierung des Gesamtverbrauchs. Welche die derzeit jeweils beste Effizienzklasse bei den wichtigsten Haushaltsgeräten ist, entnehmen Sie der unten integrierten Tabelle.
• Bewegungsmelder: Bewegungsmelder können nicht nur dazu verwendet werden Licht nach Bedarf bereitzustellen, sie reduzieren gleichzeitig den Stromverbrauch. Die hierfür optimale Lösung ist als Präsenzmelder bekannt. Die Internetpräsenz bewegungsmelder.com liefert Informationen rund um das Thema Bewegungsmelder und hat den Vorteil von Präsenzmeldern passend erläutert: „Der Präsenzmelder misst aktiv die Präsenz einer Person. Verlässt die Person einen Raum, wird dies verzeichnet und schon schaltet sich der Strahler, die Deckenleuchte oder die Wandleuchte aus.“ Dies kann in privaten Räumlichkeiten praktisch sein, um den Stromverbrauch automatisiert zu senken. Allerdings machen die Geräte nicht überall Sinn. Während der klassische Bewegungsmelder in erster Linie im Außenbereich positive Ergebnisse in Sachen Stromverbrauch erzielt, ist der Präsenzmelder in weniger stark frequentierten Räumen wie dem Badezimmer, Keller, Fluren, Abstellkammern oder ähnlichem ideal. Alle Zimmer, die Sie und Ihre Familie häufiger betreten, sollten manuell beleuchtet werden, da der Stromverbrauch durch das ständige An- und Ausschalten durch Präsenzmelder steigen würde. Dort ist es sparsamer das Licht über einen längeren Zeitraum anzulassen.
• LEDs: Da die Beleuchtung ebenfalls einen markanten Anteil am Gesamtstromverbrauch ausmacht, sollten Sie auf möglichst effiziente Leuchtmittel zurückgreifen. LEDs sind hervorragend für den sparsamen Haushalt geeignet. Sie sind die derzeit effizientesten Leuchtmittel überhaupt und überzeugen mit einer hohen Lebensdauer. Dank ständiger Entwicklung sind LEDs bereits in gängigen Größen, Lichtfarben und mit herkömmlichen Fassungen erhältlich.
Haushaltsgerät | Top Effizienzklasse |
---|---|
Staubsauger | A |
Waschmaschine | A+++ |
Dunstabzugshauben | A+ |
Backofen | A+++ |
Spülmaschinen | A+++ |
Kühlschrank | A+++ |
Fernseher | A++ |
Fazit
Eine Photovoltaik-Anlage ist zweifelsfrei eine gute Investition in eine unabhängige und umweltfreundliche Zukunft. Sie erlaubt es, Strom selbstständig mithilfe der kostenlosen Sonnenenergie zu gewinnen und diesen für den eigenen Bedarf einzusetzen. Das spart langfristig Geld und schont Ressourcen. Die Energiegewinnung wird damit umweltfreundlich und trägt positiv zur Gestaltung eines nachhaltigen Zuhauses bei.
Quellen:
Titelbild: Pixabay.com © colmkay