Fenster einbauen: Kosten, Dauer & Tipps
Von Mike Kinder
Wer neue Fenster einbauen möchte, denkt oft nur an die Kosten der Fenster selbst und übersieht dabei die zusätzlichen Ausgaben für den Einbau. Selbst bei einem Fenstertausch in Eigenregie fallen Materialkosten an – beispielsweise für Schrauben, Dübel, Montageschaum, Dichtbänder oder Dämmstoffe. Zusätzlich müssen alte Fenster entsorgt und eventuell spezielle Werkzeuge angeschafft werden.
Entscheiden Sie sich für den Einbau durch einen Fachmann, kommen die Handwerkerkosten hinzu. Diese sind zwar höher, gewährleisten aber eine fachgerechte Montage, die undichte Stellen vermeidet und für eine lange Lebensdauer der Fenster sorgt. Doch was kostet ein Fenster mit Einbau? Wie lange dauert die Montage? Und welche Fördermöglichkeiten gibt es? Die Antworten liefern Ihnen die erfahrenen Experten von Energieheld.
Das Wichtigste in Kürze
- Einbau-Kosten für Standard-Fenster: Ab ca. 120 € pro Fenster, Gesamtkosten inkl. Fenster ca. 750 € pro Fenster
- Zeitaufwand: Einbau eines Fensters dauert ca. 2 - 4 Stunden (Standardmaß)
- Kostenfaktoren: Kosten hängen ab von Fenster-Art, Anzahl, Region, Gebäudetyp (Altbau vs. Neubau)
- Fördermöglichkeiten: BAFA-Förderung bis zu 20 % der Kosten bei Einbindung eines Energieberaters
- Steuerliche Vorteile: Bis zu 1.200 € jährlich von der Steuer absetzbar (bei Maßnahmen im Bestand)
Wann sollte man die Fenster erneuern?
Fenster tragen maßgeblich zur Energieeffizienz, zum Wohnkomfort sowie zur Sicherheit eines Gebäudes bei. Doch wie erkennt man, dass es an der Zeit ist, die alten Fenster auszutauschen? Typische Hinweise sind Zugluft, hohe Heizkosten, Kondenswasser an den Scheiben oder veraltete Rahmen, die weder ausreichenden Schallschutz noch modernen Einbruchschutz bieten. Auch der Wunsch nach einem optischen Upgrade oder strengere energetische Vorgaben können den Fensteraustausch sinnvoll machen. Generell sollten Sie Ihre Fenster spätestens alle 20 Jahre austauschen.
Doch neben der Frage des „Wann?“ spielt auch das „Wie viel?“ eine wichtige Rolle. Also: Was kostet ein Fenster mit Einbau?
Was kostet ein Fenster mit Einbau?
Es können hier lediglich grobe Richtwerte angegeben werden, die aber sehr praxisnah sind. Geht man von einem Standard-Fenster aus, das als Fassadenfenster installiert wird und nimmt den Stundenlohn eines Fensterbauers von 40 Euro an, ergeben sich Einbau-Kosten ab 120 Euro für ein Fenster:
Fensteranzahl | Arbeitszeit | Fenster Einbau-Kosten | Gesamtkosten |
---|---|---|---|
1 Fenster | 3 Stunden | Ab 120 € | Ca. 750 € |
2 Fenster | 6 Stunden | Ab 240 € | Ca. 1.500 € |
3 Fenster | 9 Stunden | Ab 360 € | Ca. 2.250 € |
Wenn Sie neue Fenster kaufen und einbauen lassen wollen, können Sie davon ausgehen, dass pro Standard-Fenster etwa 750 Euro fällig werden, von denen 120 Euro Einbau-Kosten sind. Bei bodentiefen Fenstern (Panoramafenstern) oder Dachfenstern kosten nicht nur die Fenster selbst etwas mehr, sondern auch die Kosten für den Einbau. Das liegt im höheren Aufwand begründet.


Tipps für den Fenster-Einbau
Sie sollten unbedingt die Angebote für Fensteraustausch/ -einbau verschiedener Fachbetriebe vergleichen, da die Fenstereinbau-Kosten regional variieren. Der Betrieb, der Ihren Fenster-Einbau übernimmt, sollte mit dem RAL-Gütesiegel ausgezeichnet sein, damit die Fenster nach dem aktuellen Stand der Technik montiert werden.
Fenster Einbau: Kosten-Faktoren im Überblick
Die Kosten für den Fenster-Einbau sind abhängig von verschiedenen Faktoren:
- der Fensterart
- der Anzahl der Fenster
- dem Fachbetrieb, der den Einbau durchführt
- der Region (im städtischen Bereich sind die Kosten für den Fenster-Einbau häufig höher als bei den ländlich gelegenen Handwerkern)
- der Zeit, die die Fenster-Montage in Anspruch nimmt
- dem Gebäude-Typ (Altbau vs. Neubau)
Wie lange dauert der Fenster-Einbau?
Wie lange der Einbau neuer Fenster dauert, ist wiederum von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Einerseits vom Fenstertyp, da die Art des Fensters Einfluss auf die benötigte Arbeitszeit des Handwerkers hat. Andererseits spielt auch der Fachmann eine Rolle bei der Dauer des Fenster-Einbaus, da er je nach Können und Vertrautheit mit der Arbeit mehr oder weniger Zeit benötigt. Im Durchschnitt dauert der Einbau eines Fensters ca. 2 bis 4 Stunden, wenn man von einem Standardfenster (Fassadenfenster mit den Maßen 1,23 x 1,48 Meter) ausgeht.
Auch Anfahrtskosten werden vom Handwerker berechnet, die in der Regel jedoch erst ab 50 Kilometer Entfernung hinzukommen, weitere Kosten entstehen für den Ausbau der alten Fenster. Insgesamt macht der Fenster-Einbau mit allen Nebenarbeiten, Anfahrtspauschalen etc. etwa 30 Prozent der Gesamtkosten neuer Fenster aus. Es ist also sinnvoll, sich im Voraus genau über die Kosten und ihre Zusammensetzung zu informieren und detaillierte Angebote einzuholen und zu vergleichen.
Kosten | Details | Anteil an Gesamtkosten |
---|---|---|
Fenster | Anschaffung, Preise abhängig von Fenster-Art, Material, Öffnungsmechanismus etc. | Ca. 70 % |
Einbau | Abhängig von Aufwand je nach Fenster-Art und Einbau-Situation, Anfahrtskosten etc. | Ca. 30 % |
Wer seine neuen Fenster selbst einbauen möchte, kann zwar Handwerker-Kosten sparen, benötigt jedoch sehr wahrscheinlich deutlich mehr Zeit als der Profi und hat selbstverständlich keine Garantie auf die fachmännische Montage. Sind die neuen Fenster z. B. nicht gut abgedichtet, kann Feuchtigkeit ins Gebäudeinnere (Mauerwerk oder Dämmung) eindringen und es drohen teure Schimmelschäden, die von der Versicherung nicht übernommen werden.
Fenster einbauen im Altbau vs. im Neubau
Einfluss auf die Kosten für den Einbau eines Fensters hat auch, ob Sie das Fenster in einen Neubau einbauen, alte Fenster gegen neue austauschen oder nachträglich in einen Altbau einbauen.
Ist Letzteres der Fall, stellt sich die Frage: Was kostet es, ein Fenster nachträglich einzubauen? Wenn es sich um einen Altbau handelt, in den Sie nachträglich ein Fenster einbauen möchten, wird der Fenster-Einbau aufwendiger, weil das Haus bereits von außen verputzt ist. Die Zusatzkosten lassen sich schwer abschätzen, liegen aber ohne Fenster sicherlich bei ein paar tausend Euro.
Energieheld-Whiteboard: Neue Fenster
In diesem Energieheld-Whiteboard informieren wir über die Arten (Fensterrahmen und Fensterglas), die Kosten und die Förderungen von neuen Fenstern. Dabei beziehen wir uns auf durchschnittliche Werte. Alle Zahlen und Kosten sind als ungefähre und durchschnittliche Näherungswerte zu verstehen.
Achtung: Die Angaben zu Förderungen beziehen sich in den Energieheld-Whiteboards immer auf den aktuellen Stand bei Videoveröffentlichung und haben sich zuletzt im Januar 2024 geändert.
Quelle: © Energieheld / youtube.com
Förderung für Handwerker-Kosten?

Wenn Sie Ihre Fenster tauschen lassen, wird die Gesamtsumme gefördert, nicht nur die Arbeitsleistung des Handwerkers. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude BEG für Einzelmaßnahmen (BEG EM) vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sieht eine Förderung von 15 Prozent der förderfähigen Kosten von bis zu 30.000 Euro vor – also bis zu 4.500 Euro.
Wenn Sie vor der Fenstersanierung einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) von einem dafür zertifizierten Energieberater erstellen lassen, können Sie die Förderung für die Einzelmaßnahme um weitere 5 Prozent erhöhen. In diesem Fall erhöhen sich die förderfähigen Investitionsausgaben auch auf 60.000 Euro. So werden 20 Prozent der Kosten von maximal 60.000 Euro pro Wohneinheit zurückgezahlt – also bis zu 12.000 Euro. Es ist also sehr zu empfehlen, einen iSFP zu beauftragen.
Um Förderung zu erhalten, müssen die neuen Fenster unter anderem über eine bestimmte Dämmleistung verfügen: einen U-Wert von unter 0,95 (Fassadenfenster) bzw. 1,0 (Dachflächenfenster).
Wichtig: Um eine staatliche Förderung für die Fensterinstallation zu erhalten, muss ein Energie-Effizienz-Experte (zertifizierter Energieberater der dena-Expertenliste) in Planung und Durchführung eingebunden werden. Bevor ein Antrag auf Förderung gestellt werden kann, muss ein Handwerkerangebot angenommen worden sein. Aus diesem Angebot müssen zwei Bedingungen hervorgehen. Zum einen ist die Gültigkeit des Angebots an die Zusage der Förderung gebunden, zum anderen muss die bewilligte Maßnahme binnen 36 Monaten umgesetzt werden.
Kredit im Rahmen einer Komplett-Sanierung oder eines Neubaus
Wenn Sie Ihren Altbau zum Effizienzhaus komplettsanieren möchten, können Sie die Fenster indirekt über das Programm KfW 261 der Kreditanstalt für Wiederaufbau mitfördern lassen. Dann steht Ihnen ein Kredit in Höhe von bis zu 150.000 Euro zur Verfügung. Zudem können Sie für den Kredit einen Tilgungszuschuss von bis zu 45 Prozent der Kreditsumme erhalten – Diesen Anteil müssen Sie dann nicht zurückzahlen.
Für einen energieeffizienten Neubau erhalten Sie über das Programm KfW 297 einen Kredit von bis zu 150.000 Euro, über den Sie Ihre Fenster indirekt mitfördern lassen können. Ein Tilgungszuschuss steht nicht zur Verfügung.
Die offizielle KfW-Produktinfo
Diese kompakte Übersicht der KfW unterstützt Sie bei der optimalen Durchführung Ihrer Fördermittelbeantragung.
Fenster-Einbau: Kosten von der Steuer absetzen
Wenn die Fenstermontage durch eine Fachfirma ausgeführt wird, können Einbau-Kosten der Fenster ggf. von der Steuer abgesetzt werden. So lassen sich insgesamt beim Fenster-Einbau Kosten sparen. Die Einbau-Kosten der Fenster dürfen bis maximal 6.000 Euro zu 20 Prozent von der eigenen Steuerschuld abgezogen werden.
Es können also bis zu 1.200 Euro pro Jahr als Sonderausgaben (Ausgaben für die Renovierung) geltend gemacht werden. Den Steuervorteil gibt es außerdem nur dann, wenn es sich um eine Maßnahme zum Erhalt oder zur Sanierung handelt – also nur im Bestandsbau, nicht im Neubau.
Achtung: Wenn Sie die Steuervorteile in Anspruch nehmen wollen, dürfen für dieselbe Maßnahme keine Förderungen von Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Anspruch genommen werden. Es sollte also gut abgewogen werden, welche Variante sich mehr lohnt. Dabei kann ein erfahrener Energieberater von Energieheld unterstützen.
Energieheld-Vor-Ort: Fenstersanierung im großen Stil
In diesem Energieheld-VOR-ORT sind wir bei einem unserer Projekte in Hagen (bei Dortmund) dabei. Gemeinsam mit unserem Handwerkspartner LFB werden hier in einem 12-stöckigen Hochhaus alle Fenster erneuert. Dabei werden 420 Fensterelemente modernisiert.
Quelle: © Energieheld / youtube.com
Fazit: Lohnt sich der Fenster-Einbau vom Profi?

Fest steht: Der Fenster-Einbau sollte besser durch einen Fachmann durchgeführt werden, da falsch eingebaute Fenster zu schwerwiegenden Mängeln führen können. So kann es zum Beispiel zu undichten Fenstern kommen.
Das Ergebnis ist nicht nur ein Energieverlust, da die Heizwärme des Hauses durch die nicht fachgerecht eingebauten Fenster nach außen hin verloren geht, sondern es kann auch zu Schimmelschäden kommen, wenn Feuchtigkeit durch das undichte Fenster ins Gebäude eindringt.
Der professionelle Fenster-Einbau durch den Handwerker garantiert, dass die Fenster wärme- und sicherheitsschützend eingebaut wurden und dieser Stand auch aufrechterhalten bleibt. Außerdem werden Schäden bei Selbsteinbau nicht von der Versicherung übernommen. Aus diesem Grund sollten nur sehr erfahrene Heimwerker Fenster selbst einbauen. So kann man 30 Prozent der sonst durch Fremdeinbau entstehenden Kosten einsparen.
Gerade, wenn mehrere Fenster eingebaut werden, lohnt sich aufgrund der Zeitersparnis der fachgerechte Einbau durch einen Handwerker.
Ein Energieberater hilft Ihnen zudem, den Fensteraustausch optimal zu planen und sicherzustellen, dass die neuen Fenster den Anforderungen an Energieeffizienz entsprechen. Um Fördermöglichkeiten zu nutzen, ist ein Energieberater außerdem Pflicht. Kontaktieren Sie unsere dena-zertifizierten Energieberater gerne für ein kostenloses Erstgespräch.
FAQ
Was kostet der Einbau eines Fensters durch einen Fachmann?
Wie lange dauert der Einbau eines Fensters?
Welche Fördermöglichkeiten gibt es für den Fenstereinbau?
Kann ich die Einbau-Kosten steuerlich absetzen?
Was kostet es, Fenster nachträglich einbauen zu lassen?
Zum Autor: Mike Kinder

Mike Kinder hat einen Master of Engineering im Bereich „Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen“ und ist seit 2017 in der Bau- und Sanierungsbranche tätig. Als zertifizierter Energieeffizienz-Experte für Wohngebäude setzt er sich leidenschaftlich für innovative und nachhaltige Sanierungslösungen ein.
Wenn er nicht gerade für Energieheld schreibt, trägt er dazu bei, Ansätze zu entwickeln, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Hier gelangen Sie zu Mikes LinkedIn Profil.