Wärmepumpe Kosten: ein Überblick
Von Carlo FörsterErd-Wärmepumpe, Wasser-Wasser-Wärmepumpe, Luft-Wasser-Wärmepumpe oder Luft-Luft-Wärmepumpe? Wärmepumpen kosten je nach Typ unterschiedlich viel. Die Preise von Wärmepumpen setzen sich im Wesentlichen aus zwei Faktoren zusammen:
Neben den Anschaffungskosten sind die laufenden Kosten einer Wärmepumpe zu berücksichtigen. Wie sich die Kosten der Wärmepumpe im Einzelnen zusammensetzen und wie die Preise der Wärmepumpen tatsächlich aussehen, erfahren Sie im folgenden Artikel. Finden Sie heraus, welche Wärmepumpe für Sie die Beste ist.
Wärmepumpen: Allgemeines & Wissenswertes
Die Kosten von Wärmepumpen sind vor allem von der Art der Wärmepumpe abhängig. Die modernen Heizungen gibt es in zahlreichen Varianten, die unterschiedliche Ressourcen zur Wärmegewinnung nutzen. Darüber hinaus können auch die örtlichen und baulichen Gegebenheiten (z. B. Bodenbeschaffenheit, Größe des Gebäudes, Dämmzustand usw.) die Kosten für Wärmepumpen stark beeinflussen.
Ganz allgemein gilt: Sole-Wasser-Wärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind teurer, da für sie aufwendige Bohrungen bzw. Erdarbeiten durchgeführt werden müssen. Bohrungen für Erdsonden und Brunnen benötigen zudem eine Genehmigung. Die Installation von Luft-Wasser-Wärmepumpen und Luft-Luft-Wärmepumpen ist weniger aufwendig und daher auch günstiger. Die Kosten für die günstigste Luft-Wasser-Wärmepumpe im Einfamilienhaus beginnen bei etwa 25.000 Euro inklusive Einbau.
Gut zu wissen: Fallen umfangreiche Erdarbeiten oder Bohrungen an, dann ist eine Wärmepumpe im Neubau tendenziell günstiger, weil die benötigten Maschinen oft ohnehin vor Ort sind und noch keine Bebauung im Weg steht. Das wird aber alles schon im Vorfeld der Bauarbeiten geklärt.
Die teilweise hohen Anschaffungskosten der Wärmepumpe werden durch die niedrigen laufenden Kosten und die hohe staatliche Förderung abgefedert. Dadurch kann eine Wärmepumpe auf die Gesamtkosten ihrer Lebensdauer betrachtet inzwischen billiger als eine konventionelle Öl- oder Gasheizung sein.
Wärmepumpe: Schnell erklärt im Video-Überblick
In diesem Energieheld-Whiteboard erhalten Sie die wichtigsten Informationen zur Wärmepumpe.
Quelle: © Energieheld / youtube.com
Wärmepumpe Preise im Vergleich
Die Kosten einer Wärmepumpe inklusive Installation liegen in den meisten Fällen im Bereich zwischen 30.000 und 60.000 Euro, wobei die Anschaffungskosten vor allem von der Art der Wärmepumpe abhängig sind. In der folgenden Vergleichs-Tabelle haben wir einmal die Preise für Wärmepumpen und die zusätzlich entstehenden Kosten bei der Wärmepumpe für Installation und Zubehör gegenübergestellt. Dabei handelt es sich um praxisnahe Durchschnittswerte.
Seit 2024 bezuschusst die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) den Austausch einer alten Heizung und die Anschaffung einer Wärmepumpe (und anderen energieeffizienten Heizungen) als Einzelmaßnahme im Rahmen der BEG EM. Sie haben Anspruch auf einen Zuschuss von mindestens 30 Prozent und maximal 70 Prozent der förderfähigen Investitionskosten von maximal 30.000 Euro.
Die genauen Konditionen sollten Sie jedoch vorab überprüfen, damit Sie auch tatsächlich eine Förderung erhalten. Sollten Sie Fragen hierzu haben, nutzen Sie unser Kontaktformular. Unsere Berater helfen Ihnen gerne.
Wärmepumpe | Kosten inkl. Einbau (Durchschnitt) | Gesamtkosten inkl. Grundförderung |
---|---|---|
Erd-Wärmepumpe mit Erdsonden | 50.000 - 70.000 € | 35.000 - 49.000 €* |
Erd-Wärmepumpe mit Erd-Wärmekollektoren | 40.000 - 70.000 € | 28.000 - 49.000 €* |
Wasser-Wasser-Wärmepumpe | 50.000 - 80.000 € | 35.000 - 56.000 €* |
Luft-Wasser-Wärmepumpe | 25.000 - 35.000 € | 17.500 - 24.500 €* |
Luft-Luft-Wärmepumpe (inkl. Lüftungsanlage) | 20.000 - 30.000 € | 14.000 - 21.000 €* |
Gas-Wärmepumpe | 25.000 - 45.000 € | ca. 25.000 - 45.000 €** |
* KfW-Zuschuss für den Heizungstausch als Einzelmaßnahme (KfW 458; 30 % Basisförderung)
** keine Förderung erhältlich, da Gas als Brennstoff genutzt wird
Erd-Wärmepumpe mit Erdsonde
Die Kosten einer Sole-Wasser-Wärmepumpe variieren je nach Bauart. Neben dem Grundgerät und den Kosten für Installation und Zubehör fällt hier vor allem die Erschließung der Wärmequelle ins Gewicht. Für die Erschließung der Erdwärme mit einer Erdsonde entstehen aufgrund der Bohrung und Gebühren für die Genehmigung erhebliche Kosten. Insgesamt ist mit Kosten von 50.000 bis 70.000 Euro zu rechnen (ohne Förderung).
Erd-Wärmepumpe mit Flächenkollektor / Erdwärmekörben
Die Erschließung der Erdwärme mit Erdwärmekörben oder Flächenkollektoren ist dagegen etwas günstiger. Allerdings dürfen Erdwärmekörbe / Flächenkollektoren nicht überbaut werden. Das bedeutet, dass man ein relativ großes Grundstück benötigt, um diese verlegen zu können – und das kostet je nach Wohnlage auch recht viel Geld. Bezieht man diese Variable nicht in die Rechnung mit ein, kann man im Schnitt mit Kosten von ca. 40.000 bis 70.000 Euro kalkulieren (ohne Förderung).
Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Die Kosten einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe entstehen durch das Grundgerät, die Installation samt Zubehör und die Erschließung der Wärmequelle sowie die dazugehörigen Genehmigungsgebühren. Je nach Bohrtiefe liegt der Gesamtbetrag für eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe also im Schnitt bei 50.000 bis 80.000 Euro (ohne Förderung).
Luft-Wasser-Wärmepumpe
Die Kosten der Luft-Wasser-Wärmepumpe liegen bei 25.000 bis 35.000 Euro (ohne Förderung).
Luft-Luft-Wärmepumpe
Die Kosten für eine Luft-Luft-Wärmepumpe ergeben sich aus dem Grundgerät und der dazugehörigen Lüftungsanlage. Außerdem entstehen Kosten durch die Installation und weiteres Zubehör. Insgesamt ist mit durchschnittlichen Kosten von 20.000 bis 30.000 Euro zu rechnen (ohne Förderung).
Wärmepumpe: Kosten und Förderung im Video erklärt
In diesem Energieheld-Whiteboard geben wir einen Überblick über die Kosten und Förderungen der verschiedenen Wärmepumpen.
Achtung: Die Angaben zu Kosten entsprechen ungefähren bundesweiten Durchschnittswerten – die wir aufgrund unserer Erfahrungen ermittelt haben – und können im Einzelfall abweichen.
Quelle: © Energieheld / youtube.com
Wärmepumpe Kosten: Laufende Kosten
Wie hoch sind die laufenden Kosten einer Wärmepumpe? Um diese Frage beantworten zu können, muss man zunächst wissen: Wie die Heizkosten einer Wärmepumpe konkret ausfallen, hängt besonders vom Wärmebedarf des Hauses und der Effizienz der Wärmepumpe ab (hohe Jahresarbeitszahl = hohe Effizienz).
Teilt man den Wärmebedarf durch die Jahresarbeitszahl (JAZ), dann erhält man den groben Strombedarf der Wärmepumpe. Bei 10.000 Kilowattstunden Wärmebedarf und einer JAZ von 4,5 sollten Sie also ungefähr von ca. 2.300 Kilowattstunden Strom pro Jahr ausgehen. Zum Betrieb können Sie den etwas günstigeren Wärmepumpenstrom-Tarif nutzen (0,38 Euro/kWh).
Ganz realistisch sollten Sie im Altbau für ein Einfamilienhaus mit 140 Quadratmetern und einem 4-Personen-Haushalt, mit einem Wärmebedarf von ca. 28.000 Kilowattstunden und im Neubau mit etwa 9.000 Kilowattstunden rechnen. Daher sind Wärmepumpen im Altbau, der gänzlich ungedämmt ist, nicht ohne Weiteres zu empfehlen. Legt man die genannten Werte zugrunde, ergeben sich die folgenden jährlichen Stromkosten für Wärmepumpen:
Wärmepumpe | Stromkosten Altbau pro Jahr | Stromkosten Neubau pro Jahr |
---|---|---|
Erd-Wärmepumpe (JAZ 4,5) | 2.180 € | 700 € |
Wasser-Wasser-Wärmepumpe (JAZ 5) | 1.960 € | 630 € |
Luft-Wasser-Wärmepumpe (JAZ 3,5) | 2.800 € | 900 € |
Luft-Luft-Wärmepumpe (JAZ 2) | 4.900 € | 1.575 € |
Zu den genannten jährlichen Stromkosten kommt dann noch die jährliche Wartung. Sie liegt aber durch den Wegfall des Schornsteinfegers meist nur im Bereich von 150 bis 300 Euro.
Zur Info: Seit 2024 betragen die Kosten für 1 kWh Wärmepumpenstrom pauschal 90 Prozent der Kosten für normalen Strom.
Wärmepumpe Kosten: Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpenheizung
Bei der Betrachtung der Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen werden wir uns an dieser Stelle auf ein Szenario im Altbau konzentrieren. Im Neubau können Sie relativ sicher davon ausgehen, dass eine Wärmepumpe unterm Strich die geringsten Kosten verursacht. Das gilt vor allem dann, wenn man bedenkt, dass beim Vergleich mit einer Öl-Brennwertheizung der Schornstein und die im GEG – vormals EnEV 2014 - vorgeschriebene Solarthermie-Anlage (oder eine andere Heizung auf Basis erneuerbarer Energien) wegfallen.
Zudem werden Heizungen auf Basis fossiler Energieträger nicht mehr gefördert. In unserem Rechenbeispiel vergleichen wir den weiteren Betrieb einer bestehenden Öl-Brennwertheizung im Vergleich zu dem Wechsel auf verschiedene Wärmepumpen.
Da die Öl-Heizung schon besteht, fallen außer dem Betrieb keine weiteren Kosten an. Für den Tausch einer Ölheizung gegen eine Wärmepumpe erhalten Sie laut KfW 458 den Klimabonus (20 Prozent) zusätzlich zur Grundförderung (30 Prozent). Für Erd-Wärmepumpen erhalten Sie zudem den sogenannten Effizienzbonus (5 Prozent).
In der folgenden Tabelle erfahren Sie, was Sie die verschiedenen Optionen über die nächsten 30 Jahre voraussichtlich kosten werden:
Heizung | Jahr 1 | Jahr 5 | Jahr 10 | Jahr 15 | Jahr 20 | Jahr 25 | Jahr 30 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Öl-Brennwertheizung (bestehend) | 4.121 € | 22.600 € | 50.600 € | 84.600 € | 125.000 € | 173.000 € | 228.600 € |
Luft-Wasser-Wärmepumpe | 17.700 € | 40.000 € | 72.000 € | 109.000 € | 152.100 € | 202.000 € | 259.742 € |
Erd-Wärmepumpe | 29.271 € | 48.800 € | 76.600 € | 108.800 € | 146.200 € | 189.600 € | 239.900 € |
Erd-Wärmepumpe mit PV & Speicher | 45.500 € | 56.900 € | 73.700 € | 99.500 € | 123.100 € | 151.400 € | 184.800 € |
Unsere Berechnung berücksichtigt u.a. die Förderung für die Wärmepumpen in Höhe von 50 bzw. 55 Prozent, jährliche Preissteigerungen für Strom- und Heizkosten, aber auch eine steigende Besteuerung von CO2. Die zu dem Zeitpunkt jeweils günstigsten Heizungen sind fett gedruckt.
Es zeigt sich: Die Heizungen mit den günstigsten Anschaffungskosten sind über die Jahre im Betrieb vergleichsweise teuer. Effiziente Wärmepumpen vor allem in Kombination mit einer PV-Anlage - können sich über die Jahre im Vergleich zu dem Betrieb einer Öl-Brennwertheizung rechnen.
Bitte beachten Sie, dass die angegebenen Werte ungefähre bundesweite Durchschnittswerte darstellen. Sie basieren auf unserer Erfahrung mit zahlreichen Sanierungsprojekten unserer Sanierungsfirma RENEWA. Im Einzelfall können Sie noch günstigere Angebote für Wärmepumpen und sogar noch mehr Förderung erhalten, sodass sich dieser Weg auch aus finanzieller Sicht noch mehr lohnt.
Dazu haben wir bei der Kostenentwicklung der Ölheizung berücksichtigt, dass die CO2-Steuer in den kommenden Jahren erheblich steigen wird. Experten aus unserem Haus prognostizieren, dass bis 2045 eine CO2-Steuer von bis zu 300 Euro pro Tonne realistisch ist. Aber auch dieser Wert könnte in Realität noch deutlich höher ausfallen.
Wärmepumpe Kosten-Unterschiede: Neubau / Altbau nachrüsten
Wärmepumpe im Altbau oder im Neubau – was sollte man beachten? Die Antwort: Bei der Anschaffung einer Wärmepumpe gibt es hinsichtlich der Kosten Unterschiede zwischen der Installation in einem Neubau und der Nachrüstung in einem Altbau. So sind beispielsweise die Erdarbeiten für die Verlegung von Erdwärmekörben oder eines Flächenkollektors im Neubau grundsätzlich billiger, da dafür nötige Baumaschinen wie etwa ein Bagger im Neubau ohnehin vor Ort sind.
Und auch Bohrungen können einfacher und kostengünstiger durchgeführt werden, wenn das Grundstück noch nicht bebaut worden ist. Zudem sind für die Wärmepumpe wichtige zusätzliche Bauteile wie etwa eine Fußbodenheizung oder eine zeitgemäße Dämmung im Neubau Standard und müssen nicht extra nachgerüstet werden. Allerdings wird die Nachrüstung dieser Bauteile und die damit zusammenhängenden Installation im Altbau im Rahmen der Umfeldmaßnahmen mit gefördert, wenn die Wärmepumpe förderfähig ist. So gleichen sich die Kosten etwas aus.
Bei den laufenden Kosten gibt es ebenfalls Unterschiede zwischen Neubau und Altbau. Diese sind im Altbau höher. Das ist im Wesentlichen auf die unterschiedlichen Dämmstandards und Wärmebedarfe zurückzuführen. Der Dämmstandard eines Neubaus ist in einem Altbau – wenn überhaupt – nur unter unverhältnismäßigen Kosten realisierbar. Der Wärmebedarf von Altbauten (140 Quadratmeter, 4-Personen-Haushalt) liegt durchschnittlich bei ca. 28.000 Kilowattstunden pro Jahr, bei Neubauten dagegen nur bei 9.000 Kilowattstunden jährlich. Somit sind die laufenden Kosten im Neubau deutlich niedriger.
Wärmepumpe: Förderung
Welche aktuellen Förderungen für Wärmepumpen zur Verfügung stehen, ist in Zeiten ständiger Änderungen gar nicht so leicht zu überblicken. Stand Januar 2024 gilt, im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) erhält man für Wärmepumpen Förderung von 30 bis 70 Prozent von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Seit 2024 zur Verfügung steht auch ein Ergänzungskredit der KfW in Höhe von 120.000 Euro inkl. Aussicht auf eine Zinsvergünstigung. Alternativ steht ein Förderkredit der KfW zur Verfügung (KfW 261), wenn die Wärmepumpe Teil einer Sanierung zum Effizienzhaus ist.
Wärmepumpe mit KfW-Förderung
Die Förderung der KfW für Wärmepumpen liegt für Sanierungen immer bei mindestens 30 Prozent der förderfähigen Investitionskosten von 30.000 Euro (Grundförderung), wenn der Einbau der Wärmepumpe eine Einzelmaßnahme (KfW BEG EM) ist. Das entspricht einer Förderung von 9.000 Euro. Dabei werden auch die sogenannten Umfeldmaßnahmen, wie etwa die Installation einer Fußbodenheizung uvm., umfangreich mit gefördert. Auch die Kosten für einen Energieberater können Sie zu dem gleichen Prozentsatz mit fördern lassen – wobei sich die förderfähigen Kosten dadurch nicht erhöhen.
Wenn man im Rahmen der Heizungssanierung seine alte Ölheizung, Kohleheizung oder Nachtspeicherheizung (oder 20 Jahre alte Gasheizung) durch eine effiziente Wärmepumpe ersetzt, erhält man durch den Klimabonus einen zusätzlichen Bonus von 20 Prozent der förderfähigen Kosten. Der Klimabonus ist in seiner Höhe allerdings zeitlich begrenzt, denn ab 2029 wird er alle zwei Jahre um 3 Prozent gesenkt.
Zusätzlich dazu gibt es für effiziente Wärmepumpen und Wärmepumpen, die ein natürliches Kältemittel verwenden, einen Effizienzbonus von 5 Prozent. Dieser Bonus ersetzt den Wärmepumpen-Bonus. Als effiziente Wärmepumpen gelten Erd- sowie Wasser-Wärmepumpen. Insgesamt ist für eine neue Wärmepumpe also ein Zuschuss von bis zu 70 Prozent der förderfähigen Investitionskosten von 30.000 Euro möglich, also maximal 21.000 Euro.
Für selbst nutzende Eigentümer mit einem zu versteuerndem Haushaltseinkommen von maximal 40.000 Euro Brutto pro Jahr gibt es seit 2024 den sogenannten Einkommensbonus in der Höhe von 30 Prozent. Um diesen Bonus beanspruchen zu können, benötigen Eigentümer einen Nachweis über die Einkommenssteuerbescheide der Jahre 2 und 3 vor der Antragsstellung. Beachten Sie, dass sowohl der Einkommensbonus als auch der Klimabonus nur für selbst nutzende Immobilieneigentümer wirksam sind – also nicht für vermietete Objekte beantragt werden können.
Damit Wärmepumpen förderfähig sind, muss die durch sie versorgte Wohnfläche nach der Installation mindestens zu 65 Prozent durch erneuerbare Energien beheizt werden. Zudem muss die Wärmepumpe eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von mindestens 3,0 erreichen. Andernfalls gilt das Gebäude als nicht geeignet. Die Förderung für eine neue Wärmepumpe steht Ihnen in dieser Form alle 10 Jahre für eine Wohneinheit an einem Standort zur Verfügung.
Ergänzungskredit
Selbst nutzende Eigentümer können für die Förderung von Einzelmaßnahmen (BEG EM) einen Ergänzungskredit mit einer Kreditsumme von bis zu 120.000 Euro bei der KfW beantragen. Zusätzlich dazu gewährt die KfW eine Zinsvergünstigung, wenn das zu versteuernde Jahreseinkommen des Haushalts unter 90.000 Euro Brutto liegt.
KfW-Förderung von Komplettsanierung und Neubau
Wer eine Komplettsanierung anstrebt, kann sich die Wärmepumpe im Rahmen einer Effizienzhaus-Sanierung der KfW mit fördern lassen – und zwar mit dem Programm KfW 261 (Kredit). Man erhält einen Kredit von bis zu 150.000 Euro mit einem maximal möglichen Fördersatz von 45 Prozent. Der Fördersatz enthält einen Tilgungszuschuss sowie ggf. Boni. Die maximal mögliche Ersparnis liegt somit bei 67.500 Euro.
Um für einen Neubau einen Kredit zu erhalten, muss der Effizienzhaus-Standard EH 40 Nachhaltigkeits-Klasse mit „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude“ (QNG) erreicht werden. Das 2023 eingeführte Programm KfW 297/298 bietet nach der Neuauflage einen Kredit bis zu 150.000 Euro.
Heizung | Gebäudeart | KfW-Programm | Maximale Förderung |
---|---|---|---|
Wärmepumpe | Altbau | KfW BEG EM; Zuschuss (Grundförderung) | Zuschuss von 30 % der förderfähigen Investitionskosten von 30.000 €, max. 9.000 € |
Wärmepumpe | Altbau | KfW BEG EM; Grundförderung + Klimabonus (+ 20 %) | Zuschuss von 50 % der förderfähigen Investitionskosten von 30.000 €, max. 15.000 € |
Wärmepumpe | Altbau | KfW BEG EM; Grundförderung + Klimabonus + Effizienzbonus (+ 5 %) | Zuschuss von 55 % der förderfähigen Investitionskosten von 30.000 €, max. 16.500 € |
Wärmepumpe | Altbau | KfW BEG EM; Grundförderung + Klimabonus + Effizienzbonus + Einkommensbonus (+ 30 %)* | Zuschuss von 70 %** der förderfähigen Investitionskosten von 30.000 €, max. 21.000 € |
Wärmepumpe | Altbau | Kredit KfW 261 | Tilgungszuschuss von bis zu 45 % der Kreditsumme von höchstens 150.000 €; max. 67.500 € |
Wärmepumpe | Altbau | KfW Ergänzungskredit | Kreditsumme von höchstens 120.000 €; 2,5 % Zinsvergünstigung bei jährlichen Bruttoeinkommen bis 90.000 € |
Wärmepumpe | Neubau | Kredit KfW 297/298 | Kreditsumme von höchstens 150.000 € |
*für selbst nutzende Eigentümer mit zu versteuerndem Haushaltseinkommen von max. 40.000 Euro jährlich; **die Förderung für den Heizungstausch als Einzelmaßnahme (KfW BEG EM) ist bei 70 Prozent gedeckelt.
Grundsätzliche ist jede Bürgerin sowie jeder Bürger dazu berechtigt, eine Förderung für Einzelmaßnahmen zu beantragen. Allerdings kann ein solcher Antrag nur von dem Eigentümer einer Immobilie gestellt werden, Mieter sind nicht antragsberechtigt. Darüber hinaus können auch Unternehmer, Kommunen, gemeinnützige Einrichtungen einen Förderantrag für Einzelmaßnahmen stellen. Seit 2024 ist dies auch für Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs) möglich.
Antragstellung und Energieberater
Bevor Sie einen Förderantrag für Einzelmaßnahmen (BEG EM) stellen können, müssen Sie zuerst das Angebot eines Handwerksbetriebes angenommen haben. Dieses Angebot ist erst dann gültig, wenn der Antrag bewilligt wurde und muss vertraglich geregelt sein. Nach Genehmigung des Antrages müssen die Einzelmaßnahmen innerhalb von 36 Monaten umgesetzt werden.
Das gilt nicht für die KfW-Kredite für Komplettsanierung und Neubau (KfW BEG WG). Im Falle einer Komplettsanierung müssen Sie den Förderantrag unbedingt VOR Sanierungs- bzw. Baubeginn stellen. Bei der KfW müssen Sie diesen im Rahmen der BEG WG zudem zusammen mit einem zertifizierten Energieberater (sogenannter Energie-Effizienz-Experte) der dena-Expertenliste stellen – seine Einbindung in Planung und Durchführung der Komplettsanierung / des Neubaus ist eine Fördervoraussetzung der KfW.
In der Heizungsförderung der BEG EM ist seine Mitwirkung zwar nicht vorgeschrieben, um eine Förderung zu erhalten. Zu empfehlen ist ein dena-zertifizierter Energieberater aber immer, da er den Nutzen einzelner Sanierungsmaßnahmen schon in der Planungsphase bewerten kann und eine abschließende Qualitätskontrolle der geleisteten Handwerkerarbeiten durchführt.
Außerdem ist sein Service ebenfalls förderfähig. Die Energieberatungsleistungen werden als Umfeldmaßnahmen mit dem gleichen Prozentsatz der Heizungsförderung gefördert. Wenn die Kosten der Heizung die förderfähigen Kosten von 30.000 Euro bereits überschreiten, kann die Energieberatung nicht gefördert werden.
Zum Autor: Carlo Förster
Carlo Förster ist seit 2019 in der digitalen Welt zu Hause und seit 2021 für Energieheld tätig. Verantwortlich ist er nicht nur für die Optimierung der Webseite, er klärt Leser auch mit Begeisterung über den Klimaschutz sowie Energieeffizienz auf. Dafür steht er immerzu im Austausch mit unseren Energieberatern und Sanierungsmanagern. Hier gelangen Sie zu Carlo’s LinkedIn Profil.