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Ölheizung gegen Wärmepumpe tauschen: Infos & Kosten zu Ölheizung umrüsten

Von Nina Grimmeiß
Bild: Wärmepumpe als Alternative zur Ölheizung
Die Wärmepumpe als Alternative zur Ölheizung | © klikkipetra / shutterstock.com

Die Ölheizung, wie wir sie kennen, wird in Deutschland bald nicht mehr erlaubt sein. Jetzt gilt es, umzudenken. Eine Ölheizung, die älter als 30 Jahre ist, müssen Sie ohnehin austauschen. Auch vorher kann ein Heizungstausch unter Umständen sinnvoll sein. 

Eine Alternative stellt die Wärmepumpe dar. Sie gilt als klimafreundlich und effizient. Wir beantworten Ihnen die Frage, ob man eine Ölheizung gegen eine Wärmepumpe tauschen kann und zeigen Ihnen, was für den Einbau einer Wärmepumpe spricht, wie der Austausch abläuft, welche Kosten für den Tausch einer Ölheizung gegen eine Wärmepumpe anfallen und welche Förderung Sie erhalten.

Inhalt


    Ölheizung: die aktuelle Situation

    Knapp 85 Prozent des gesamten Energiebedarfs privater Haushalte fallen auf das Heizen und die Warmwasserversorgung. Dabei arbeiten insbesondere Ölheizungen weniger effizient und verursachen mehr CO₂-Emissionen. Es gilt, beim Heizungstausch nachhaltig zu denken.

    Denn bis 2045 will Deutschland klimaneutral werden. Ein Ölheizungsverbot gibt es zwar nicht, doch der Betrieb von Ölheizungen wird zunehmend reguliert. Seit der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) Ende 2023 steht fest: Die Ölheizung in Deutschland steht vor dem Aus – zumindest wie wir sie kennen. Zwar soll es kein direktes Ölheizungsverbot geben und dürfen weiterhin eingebaut werden. Ölheizungen müssen aber schrittweise mit immer mehr Erneuerbaren Energien betrieben werden – ab 2029 zu 15 Prozent, ab 2035 zu 30 Prozent und ab 2040 zu 60 Prozent. Ab dem 1. Januar 2045 dürfen Heizungen dann überhaupt nicht mehr mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.

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    Ölheizung gegen Wärmepumpe tauschen: Das spricht dafür

    Laut Gesetz muss eine Ölheizung, die älter als 30 Jahre alt ist, ausgetauscht werden. Spätestens dann macht es Sinn, in Erwägung zu ziehen, die Ölheizung gegen eine Wärmepumpe zu tauschen. Viele Gründe sprechen aber vor dieser Frist für den Tausch der Ölheizung zu einer Wärmepumpe. Wir zeigen Ihnen die Nachteile einer Ölheizung und die Vorteile der Wärmepumpe auf.

    Nachteile Ölheizung

    Neben der Tatsache, dass Ölheizungen in naher Zukunft auf 100 Prozent Erneuerbare Energien umgestellt sein müssen, gibt es weitere Nachteile, die dafür sprechen, die Ölheizung gegen eine Wärmepumpe zu tauschen:

    • Schwankende Brennstoffpreise: Ölheizungen sind von den Preisschwankungen auf dem Energiemarkt abhängig, was zu unvorhersehbaren Kosten führen kann und Haushalte finanziell belasten kann.
    • Abhängigkeit von Energielieferanten: Die Nutzung von Ölheizungen macht Haushalte abhängig von Öllieferanten, was zu Unsicherheiten bezüglich der Versorgung und Preisschwankungen führen kann.
    • Hohe CO₂-Emissionen: Ölheizungen haben einen höheren CO₂-Ausstoß, was sich negativ auf die Umwelt auswirkt.
    • Hoher Wartungsaufwand: Ölheizungen erfordern regelmäßige Wartung und Reinigung, um einen sicheren und effizienten Betrieb zu gewährleisten. Dies kann mit zusätzlichen Kosten und Zeitaufwand verbunden sein.
    • Hoher Platzbedarf: Öltanks und Heizkessel benötigen oft viel Platz und müssen in geeigneten Räumen installiert werden, was die Flexibilität bei der Raumnutzung einschränken kann.
    • Ölgeruch: Nicht selten kann eine Ölheizung mit einem unangenehmen Ölgeruch verbunden sein, der sich im Gebäude ausbreiten kann.
    • Keine staatliche Förderung mehr möglich: Ölheizungen werden nicht mehr staatlich unterstützt.

    Vorteile Wärmepumpe

    Die Vorteile der Wärmepumpe sprechen dafür, die Ölheizung gegen eine Wärmepumpe zu tauschen. Wärmepumpen gelten als umweltfreundlich und effizient. Sie nehmen Umgebungswärme auf, erhitzen diese weiter und gibt sie an die zu beheizenden Räume ab. Außerdem benötigen Sie Strom, um die Wärme aus der Umgebung zu entziehen.

    Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit

    Wärmepumpen beziehen den Großteil Ihrer Energie aus ihrer Umgebung. Es gibt verschiedene Typen von Wärmepumpen:

    • Luft-Wasser-Wärmepumpen nutzen die Außenluft als Wärmequelle
    • Wasser-Wasser-Wärmepumpen nutzen Grundwasser zur Wärmegewinnung
    • Erdwärme-Wärmepumpen (Geothermie) ziehen Wärme aus dem Erdreich

    Das bringt gleich mehrere Vorteile mit sich: Die Energiequellen sind nahezu unerschöpflich und unterliegen keinen wirtschaftlichen oder politischen Einflüssen – anders als bei einer Ölheizung.

    Zudem ist Umgebungsenergie völlig emissionsfrei; nur der für die Wärmepumpe benötigte Strom stößt CO₂ aus. Da dieser aber nur knapp ein Viertel der eingesetzten Energie ausmacht, heizen Wärmepumpen deutlich nachhaltiger als Ölheizungen.

    Effizienz und Heizkosten-Einsparungen

    Wärmepumpen können aus einer Kilowattstunde Strom 3,5 bis 5 kWh Wärme erzeugen; damit sind Wärmepumpen deutlich effizienter als Ölheizungen, die ihre zugeführte Energie nur im Verhältnis 1:1 in Wärmeenergie umwandelt. Rechnet man etwaige Umwandlungsverluste mit ein, fällt die Effizienz dieser Heizsysteme sogar noch etwas niedriger aus.

    Darüber hinaus verursachen Wärmepumpen geringere Heizkosten – nämlich fast ein Drittel weniger als alte Ölheizungen. Öl hingegen ist so teuer wie nie zuvor. Geht man von einem Einfamilienhaus mit einer Wärmepumpe und einem Heizbedarf von 18.000 kWh aus, ergeben sich bei einem angenommenen Strompreis von 32 Cent Heizkosten von etwa 1.440 Euro im Jahr. Mit einer Ölheizung wäre man mit Heizkosten von 12 Cent hingegen bei etwa 2.400 Euro im Jahr.

    Auch wenn der Energiemarkt und die Preise momentan sehr dynamisch sind, lässt sich mit ziemlicher Gewissheit sagen: Die Zukunft wird elektrisch. Öl und Gas werden teurer als Strom und damit wirtschaftlich keine Alternative mehr sein.

    Einfach und wartungsarm

    Im Vergleich zu Öl- und Gasheizungen sind Wärmepumpen sehr wartungsarm. Das liegt daran, dass Wärmepumpen ohne Verbrennung von fossilen Rohstoffen arbeiten, was weniger Verschmutzungen und Emissionen zur Folge hat.

    Förderungen

    Ein großer Vorteil der Wärmepumpe: Da sie als umweltfreundlich eingestuft wird, erhält sie hohe Förderungen. Bei Austausch einer alten Ölheizung fällt die Förderung sogar noch höher aus.

    Wärmepumpe vs. Ölheizung: Vorteile & Nachteile im Überblick

    WärmepumpeÖlheizung
    Geringer CO2-AusstoßHoher CO2-Ausstoß
    Wandeln Energie im Verhältnis 1:4 um (sehr effizient)Wandeln Energie im Verhältnis 1:1 um
    Geringe HeizkostenHohe Heizkosten
    Hohe FörderungKeine Förderung
    WartungsarmHoher Wartungsaufwand

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    Ölheizung gegen Wärmepumpe tauschen: Ablauf

    Den Tausch einer Ölheizung gegen eine Wärmepumpe lassen Sie am besten von einem Profi vornehmen. Die Schritte sehen wie folgt aus:

    1. Planung der neuen Heizung mit einer Heizungsfirma
    2. Vertrag für neue Heizung mit Fachbetrieb abschließen
    3. Förderung beantragen im Kundenportal der KfW
    4. Evtl. Genehmigung einholen für Bohrungen
    5. Alte Ölheizung entsorgen lassen
    6. Wärmepumpe (und neue Heizkörper) einbauen
    7. Heizkörper optimieren
    8. Wärmepumpe einstellen
    9. Nachweise einreichen und Förderung erhalten

    Voraussetzungen Ölheizung gegen Wärmepumpe tauschen

    Abhängig von der Art der Wärmepumpe gibt es unterschiedliche Voraussetzungen für die Installation:

    • Luft-Wasser-Wärmepumpe: Die Installation ist relativ unkompliziert, da hierfür kaum Vorarbeiten nötig sind.
    • Erd-Wasser-Wärmepumpe: In diesem Fall müssen zuerst recht aufwendig Löcher mit bis zu 100 Meter gebohrt werden.
    • Wasser-Wasser-Wärmepumpe: Hierfür müssen Sie ebenfalls aufwendige Brunnenbohrungen vornehmen lassen, um an Grundwasser zu kommen.

    Beachten Sie: Die Planung und der Einbau einer Wärmepumpe ist kein Kinderspiel. Wir empfehlen, sich vorab an einen Energieberater zu wenden. Dieser steht Ihnen entweder unterstützend zur Seite oder kann Ihnen fast alles an Arbeit abnehmen. So können Sie sicher sein, dass der Einbau der Wärmepumpe ein Erfolg wird.


    Kosten Tausch Ölheizung gegen Wärmepumpe

    Bei der Entscheidung, ob Sie die Ölheizung gegen eine Wärmepumpe tauschen sollen, spielen die Kosten der Wärmepumpe natürlich eine wichtige Rolle.    

    Um die Kosten für den Tausch einer Ölheizung gegen eine Wärmepumpe zu ermitteln, müssen Sie neben den Anschaffungskosten der Wärmepumpe auch die Kosten für die Entsorgung der alten Ölheizung, den Umbau der Heizleitungen und Heizkörper beachten. Die laufenden Kosten einer Wärmepumpe können die Gesamtkosten im Vergleich zu einer Ölheizung verringern. Auch die Förderung für den Tausch einer Ölheizung und Einbau einer Wärmepumpe verringern die Gesamtkosten der Wärmepumpe. Überblick über die Kosten:

    • Anschaffungskosten Wärmepumpe: Je nach Typ zwischen 20.000 und 80.000 Euro
    • Entsorgung Ölheizung: 400 - 3.400 Euro
    • Umbau der Heizkörper: 3.000 - 10.000 Euro
    • Förderung: maximal zwischen 9.000 und 21.000 Euro

    Somit liegen die Gesamtkosten einer Wärmepumpe unter Berücksichtigung aller anfallenden Kosten inklusive Förderung ca. zwischen 2.400 bis 84.400 Euro. Die sehr breite Spanne erklärt sich aus der großen Differenz der möglichen Förderungen sowie der Preisspanne der verschiedenen Wärmepumpen-Arten. 

    An dieser Stelle sollte auch ein Blick auf die laufenden Kosten geworfen werden. Hier lässt sich mit dem Einbau einer Wärmepumpe nämlich nochmal Geld sparen. Anders als eine Ölheizung benötigt die Wärmepumpe Umgebungswärme und Strom. Da die Umgebungswärme kostenlos ist, müssen Sie nur mit Stromkosten rechnen. Auch die laufenden Kosten hängen von der Art und Effizienz der jeweiligen Wärmepumpe und den spezifischen Heizbedürfnissen ab. Je nach Art der Wärmepumpe können Sie bei einem Einfamilienhaus mit Heizkosten von etwa 1.960 - 4900 Euro im Altbau und 630 - 1.575 Euro im Neubau ausgehen. Mit einer Ölheizung sind es etwa 2.400 Euro.    

    Hinzu kommen Einsparungen bei der Wartung von etwa 100 Euro im Jahr und der Wegfall der Schornsteinfegerkosten in Höhe von 100 bis 200 Euro im Jahr. 

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    Ölheizung gegen Wärmepumpe tauschen: Förderung

    Wärmepumpe ersetzt Ölheizung
    Wärmepumpen werden hoch gefördert | © Palatinate Stock / shutterstock.com

    Wenn Sie Ihre Ölheizung gegen eine Wärmepumpe tauschen, winkt Ihnen eine hohe Förderung von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW 458). Neben der Grundförderung in Höhe von 30 Prozent gibt es den sogenannten Klimabonus in Höhe von 20 Prozent. Diesen erhalten Sie, wenn Sie Ihre mindestens 20 Jahre alte Ölheizung durch eine moderne Heizung, wie eine Wärmepumpe, ersetzen und die alte Heizung fachgerecht demontieren und entsorgen lassen.

    Lassen Sie eine effiziente Wärmepumpe einbauen – dazu zählen Erd- und Wasser-Wärmepumpen und/oder die Verwendung eines natürlichen Kältemittels – gibt es weitere 5 Prozent Förderung (Effizienzbonus).

    Für den Tausch einer alten Ölheizung gegen eine effiziente Wärmepumpe erhalten Sie also 55 Prozent der förderfähigen Kosten von 30.000 Euro als Förderung – das entspricht einem Zuschuss von 16.500 Euro.

    Die Förderung kann auf maximal 70 Prozent ansteigen, wenn Sie Anspruch auf den Einkommensbonus in Höhe von 30 Prozent haben. Den erhalten Sie bei einem zu versteuernden Haushaltseinkommen von maximal 40.000 Euro im Jahr. Dann steigt der Zuschuss auf bis zu 21.000 Euro.

    Mit gefördert werden auch Umfeldmaßnahmen, also etwa die Installation einer Fußbodenheizung.

    Erhalten Sie eine Zuschusszusage, können Sie zusätzlich einen Ergänzungskredit von der KfW beantragen (Kredit 358) in Höhe von maximal 120.000 Euro. Haushalte mit einem maximalen zu versteuernden Haushaltseinkommen von 90.000 Euro erhalten zudem eine Zinsvergünstigung.


    Fazit

    Deutschland macht sich auf den Weg, bis 2045 klimaneutral zu werden. Die neuen Regelungen des Gebäudeenergiegesetzes schreiben eine schrittweise Reduzierung der Nutzung fossiler Brennstoffe vor. Damit müssen sich auch Hausbesitzer mit dem Gedanken auseinandersetzen, auf ein nachhaltiges Heizsystem wie eine Wärmepumpe umzusteigen.

    Die Vorteile der Wärmepumpen liegen in ihrer Umweltfreundlichkeit, Effizienz und den geringeren Betriebskosten im Vergleich zu Ölheizungen. Hinzu kommen staatliche Förderungen, die den finanziellen Anreiz für den Heizungstausch deutlich erhöhen. Der Prozess des Austauschs ist zwar mit Kosten verbunden, aber langfristig rentabel, insbesondere angesichts der steigenden Preise für fossile Brennstoffe.

    Falls Sie über einen Austausch nachdenken, sprechen Sie vorher mit einem Experten. Unsere Energieberater wissen, welche Heizung für Ihr Haus am meisten Sinn macht und beraten Sie in all Ihren Fragen. Kontaktieren Sie uns gerne.


    Zur Autorin: Nina Grimmeiß

    Nina Grimmeiß ist ausgebildete Redakteurin und studierte Kommunikationswissenschaftlerin. Seit 2023 bei Energieheld, begeistert sie sich dafür, Themen rund um erneuerbare Energien verständlich zu vermitteln. Ihr Engagement für Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie der enge Austausch mit Energieberatern und Sanierungsmanagern sind ein wichtiger Teil ihrer Arbeit. Hier gelangen Sie zu Ninas LinkedIn Profil.