Wie viel kann ich mit einem Balkonkraftwerk einsparen?
Von Samira DehnDie Idee, durch ein Balkonkraftwerk die Stromkosten zu senken, wird für viele Hausbesitzer und Mieter immer attraktiver. Doch was genau ist ein Balkonkraftwerk, wie funktioniert es, und wie viel Geld lässt sich damit tatsächlich sparen?
In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Aspekte: Von der Funktionsweise und den Vorteilen eines Balkonkraftwerks über die Amortisationszeit bis hin zur Sinnhaftigkeit eines Stromspeichers.
Bei Energieheld erfahren Sie von echten Experten im Bereich erneuerbare Energien, wie Sie mit einer kleinen Photovoltaikanlage auf Ihrem Balkon oder im Garten aktiv Ihre Energiekosten reduzieren können.
Was versteht man unter einem Balkonkraftwerk?
Die Idee eines Balkonkraftwerks ist einfach und bestechend: Eine Mini-Solaranlage, die auf dem Balkon angebracht sind, produziert Strom, der dann über eine normale Steckdose in das heimische Stromnetz eingespeist – und direkt verbraucht wird.
In vielen Ländern wie in den Niederlanden, Österreich und der Schweiz beteiligen sich die Bürger schon seit einiger Zeit an der dezentralen Energieversorgung.
Zusätzlich zu den Umweltvorteilen, die die Nutzung von Solarstrom mit sich bringt, profitieren Sie auch von niedrigeren Stromrechnungen.
Wie funktioniert ein Balkonkraftwerk?
Heutzutage wird die Solarenergie immer beliebter, um Strom zu erzeugen. Balkonkraftwerke sind eine Möglichkeit, diese erneuerbare Ressource zu nutzen.
Ein Balkonkraftwerk besteht in der Regel aus einem oder zwei Solarmodulen, die zusammen maximal 600 Watt Spitzenleistung erzeugen können, und einem Wechselrichter.
Wenn mehr als ein Photovoltaik-Modul verwendet werden, drosselt der Wechselrichter die Leistung auf maximal 600 Watt Spitze. Die Solarmodule erzeugen Gleichstrom aus Sonnenenergie – der Wechselrichter wandelt ihn dann in Wechselstrom um. Theoretisch kann der Strom dann sofort über eine Steckdose in das Haus- oder Wohnungsnetz eingespeist werden.
Damit können dann Kühlschränke, Fernseher und andere Geräte betrieben werden. Die verbrauchenden Geräte nutzen normalerweise in erster Linie den erzeugten Solarstrom.
Da der selbst erzeugte Strom sofort verbraucht wird, steht der Stromzähler im besten Fall still. Nur wenn der Solarstrom nicht ausreichen sollte, wird er auf den Netzstrom zurückgeschaltet.
Angesichts der steigenden Stromkosten und des großen Umweltbewusstseins ist es kein Wunder, dass die Menschen nach alternativen Energiequellen wie Balkonkraftwerken suchen.
Vorteile von Balkonkraftwerken
Die Welt wird sich immer bewusster, dass es wichtig ist, unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Erneuerbare Energien rücken in den Fokus.
Solarenergie, darunter Balkonkraftwerke, ist eine der beliebtesten Optionen, erneuerbare Energien zu nutzen.
- Einer der Hauptvorteile von Balkonkraftwerken ist, dass sie relativ einfach zu installieren sind. In den meisten Fällen brauchen Sie nur einen sonnigen Platz und ein paar Stunden Zeit, um die Mini-PV-Anlage einzurichten.
- Außerdem sind Balkonkraftwerke in der Regel viel günstiger als herkömmliche Solaranlagen. Das macht sie zu einer attraktiven Option für alle, die ihren ökologischen Fußabdruck verringern wollen, ohne die Bank zu sprengen.
- Und schließlich sind Mini-PV-Anlagen sehr mobil, d. h. Sie können sie mitnehmen, wenn Sie umziehen. Das macht sie zu einer idealen Option für Mieter oder Menschen, die häufig Ihren Wohnort wechseln.
Insgesamt bieten Balkonkraftwerke eine Reihe überzeugender Vorteile für alle, die umweltbewusst leben wollen.
Wann hat sich ein Balkonkraftwerk vollständig amortisiert?
Ein Balkonkraftwerk kann dazu beitragen, Ihre Stromrechnung zu senken, indem es die Menge an Strom ausgleicht, die Sie von Ihrem Stromversorger beziehen müssen. Die anfänglichen Kosten für die Installation eines Balkonkraftwerks liegen in der Regel zwischen 1.000 und 1.500 Euro. Diese Investition kann sich jedoch schnell durch die gesenkten Stromkosten amortisieren.
Zudem bieten manche Bundesländer oder Städte auch Förderungen für die Einrichtung einer solchen Anlage an. Genauere Informationen dazu, wo welches Förderprogramm gilt, finden Sie im Abschnitt "Förderung & Einspeisevergütung" in unserem allgemeinen Ratgeberartikel zum Balkonkraftwerk.
Bei einem Strompreis von rund 30 Cent pro Kilowattstunde (Stand: Dez. 2024) können Sie mit einer Ersparnis von 75 bis 150 Euro pro Jahr rechnen. So würde sich Stand heute Ihr Balkonkraftwerk in 10 Jahren amortisieren. Die Lebensdauer der Module ist jedoch sehr lang (bis zu 20, teilweise sogar 50 Jahre) und der Strompreis wird in Zukunft voraussichtlich steigen. Dementsprechend werden die Einsparungen durch ein Balkonkraftwerk im Laufe der Zeit noch größer und es amortisiert sich schneller.
Die Installation eines Balkonkraftwerks ist also eine hervorragende Möglichkeit, Ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern und Geld bei Ihren Energierechnungen zu sparen.
Wird ein zusätzlicher Stromspeicher benötigt?
Obwohl Stromspeicher viele Vorteile bieten können, sind sie zumindest für Balkonkraftwerke eher keine wirtschaftlich sinnvolle Option. Die Anschaffungskosten für den Stromspeicher sind dafür einfach zu hoch und die erzielten Einsparungen reichen nicht aus, um diese Kosten auf lange Sicht auszugleichen.
Außerdem müssen die Speichersysteme regelmäßig gewartet und instand gehalten werden, was die Kosten weiter in die Höhe treibt.
Unsere Empfehlung: Ist Ihr Balkonkraftwerk gut auf den Eigenverbrauch ausgelegt, ist ein Speicher eher keine gute Investition.
Ob sich ein Stromspeicher lohnt, sollte aber immer individuell betrachtet werden.
Fazit: Lohnt sich ein Balkonkraftwerk?
Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine PV Anlage, die auf dem Balkon einer Wohnung oder eines Hauses installiert wird. Die Beliebtheit von Balkonkraftwerken ist darauf zurückzuführen, dass sie eine relativ günstige und einfache Möglichkeit für Hausbesitzer sind, ihre eigene erneuerbare Energie zu erzeugen.
- Eine Stecker-Solaranlage hat in der Regel eine Amortisationszeit von fünf bis zehn Jahren, nach der sie beginnt, einen Ertrag für ihre Besitzer zu erwirtschaften.
- Die jährliche Kosteneinsparung beträgt Stand heute nach Amortisationsdauer zwischen 75 bis 150 Euro pro Jahr – voraussichtlich wird dieser Betrag aber in Zukunft noch steigen.
- Zudem sind Balkonkraftwerke sehr einfach zu installieren und erfordern oft nicht mehr als ein paar Stunden Arbeit.
Zur Autorin: Samira Dehn
Samira Dehn ist seit 2024 im Redaktionsteam von Energieheld. Sie bringt umfassende Erfahrung aus dem Bereich Online-Content ein. Nach ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation arbeitete sie unter anderem als Autorin und Copywriterin.
Ihre Leidenschaft gilt der Vermittlung von Themen wie Energieeffizienz und energetisches Sanieren, stets mit dem Fokus, diese Themen verständlich zu vermitteln. Hier gelangen Sie zu Samiras LinkedIn Profil.