Wann lohnt sich die Anschaffung einer Wärmepumpe?
Von Samira DehnWärmepumpen sind aktuell in aller Munde, doch im Vergleich zu anderen konventionellen Heizsystemen wie Gas- oder Ölkesseln sind die umweltfreundlichen Heizungen sehr kostspielig. Viele stellen sich daher die Frage, ob sich unter Berücksichtigung aller Kosten der Einbau einer Wärmepumpe überhaupt lohnt.
Wir schaffen Klarheit und geben Ihnen Tipps mit auf den Weg, mit denen Sie das Beste aus Ihrer Wärmepumpe herausholen können.
Ist der Einbau einer Wärmepumpe sinnvoll?
Preise für Gas und Öl werden in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter ansteigen, da fossile Brennstoffe immer knapper werden und stärker besteuert werden. Daher ist es gerade jetzt wichtig, das eigene Zuhause möglichst unabhängig von fossilen Brennstoffen zu machen.
Der Einbau einer Wärmepumpe bietet dafür eine nachhaltige und kosteneffiziente Lösung, da sie erneuerbare Energiequellen wie Luft, Grundwasser oder Erdwärme nutzt. Somit sind Wärmepumpen nicht nur nachhaltig, sondern bieten Ihnen auch Zukunftssicherheit.
Vor allem im Neubau und in ausreichend gedämmten Altbauten ist eine Wärmepumpe sinnvoll. Zwar sind die Anschaffungskosten recht hoch, allerdings können Sie diese durch die vorhandenen Förderprogramme stark reduzieren. Die Förderlandschaft für den Heizungstausch ist in 2024 so gut wie nie zuvor.
Besonders effektiv ist eine Wärmepumpe übrigens in Kombination mit einer Solaranlage, da diese den Strom liefern kann, der für den Betrieb nötig ist. So kann in manchen Fällen eine komplette Autarkie erreicht werden.
Mit welchen Kosten muss ich beim Einbau einer Wärmepumpe rechnen?
Die Kosten einer Gasheizung liegen in der Anschaffung bei etwa 10.000 Euro. Wärmepumpen kosten je nach Modell hingegen in der Regel zwischen 20.000 und 60.000 Euro. Ein deutlicher Unterschied.
Und beim reinen Anschaffungspreis bleibt es nicht: Bei den Kosten für eine Wärmepumpe kommen noch laufende Betriebskosten und Wartungskosten hinzu. Die Betriebskosten bestehen vor allem aus der Position Strom. Wie viel Sie hier zahlen müssen, hängt von Ihrem Stromverbrauch und den aktuellen Strompreisen ab. Die Wartungskosten einer Wärmepumpe sowie der Wartungsaufwand sind sehr gering. Zudem sind Wärmepumpen langlebig. Sie haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 20 Jahren. Pro Jahr müssen Sie mit Wartungskosten in Höhe von etwa 150 Euro rechnen. Die Wartung einer Luftwärmepumpe ist etwas teurer, da alle drei Jahre eine professionelle Reinigung durchgeführt werden muss. Hierfür müssen Sie in der Regel Kosten in Höhe von 200 bis 300 Euro einkalkulieren.
Grundsätzlich lässt sich also festhalten, dass eine Wärmepumpe zwar in der Anschaffung recht hohe Kosten verursacht, die Betriebs- und Wartungskosten aber gering ausfallen. Zudem lassen sich langfristig erhebliche Einsparungen bei den Energiekosten erzielen, wodurch sich die Wärmepumpe mit der Zeit amortisiert.
Wie kann ich beim Einbau einer Wärmepumpenheizung Geld sparen?
Die Anschaffung einer Wärmepumpe ist kostspielig, doch zum Glück gibt es einige Dinge, die Sie tun können, um richtig Geld zu sparen. Wir stellen Ihnen im Folgenden die besten Tipps vor.
Tipp 1: Welche Wärmepumpe darf es sein?
Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen. Die verbreitetsten sind: Luftwärmepumpe, Erdwärmepumpe und Wasserwärmepumpe. Im Grunde funktionieren alle drei Systeme gleich. Sie nutzen die Wärme der Umwelt, und wandeln diese mithilfe von Strom und einem Kältemittel zu Heizenergie um. Luftwärmepumpen nutzen die Umgebungsluft, Erdwärmepumpen die Erdwärme und Wasserwärmepumpen das Grundwasser. Luftwärmepumpen sind in der Anschaffung und Installation etwas günstiger als ihre zwei Partner. Was unter anderem daran liegt, dass die Installation einfacher ist. Für Erdwärmepumpen beispielsweise muss noch eine Erdwärmebohrung vorgenommen werden, um eine Erdsonde zu legen. Es empfiehlt sich also zu überprüfen, ob auch das günstigere Modell für Sie infrage kommt. Es ergibt Sinn, sich hierzu mit einem Energieberater über die beste Lösung auszutauschen.
Tipp 2: Profitieren Sie von Förderprogrammen!
Wärmepumpen gelten als sehr umweltfreundlich und ressourcenschonend. Daher hat der Staat entsprechende Wärmepumpe Förderprogramme auf den Weg gebracht. Ansprechpartner hierfür sind die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Je nachdem, welche zusätzlichen Boni Ihnen zustehen, können Sie bis zu 70 Prozent der Anschaffungskosten erstattet bekommen. Darüber hinaus gibt es noch regionale Förderprogramme, die Sie ggf. nutzen können. Sie sollten daher auf jeden Fall den Einbau einer Wärmepumpe mit einem Energieeffizienzexperten besprechen, der über die Förderungen des BEG auf dem neusten Stand ist.
Tipp 3: Können Sie eine Solaranlage installieren?
Hinsichtlich der Betriebskosten können Sie einiges an Geld sparen, wenn Sie eine Solaranlage nutzen, um den für den Betrieb notwendigen Strom zu erzeugen. So lässt sich die Wärmepumpe in einigen Fällen vollständig autark betreiben.
Tipp 4: Regelmäßige Wartung!
Denken Sie daran, Ihre Wärmepumpe regelmäßig warten zu lassen. Denn nur eine einwandfrei funktionierende Wärmepumpe arbeitet auch kosteneffizient. Und sparen Sie nicht am falschen Ende. Eine Wärmepumpe sollte aus qualitativ hochwertigen Geräten bestehen, andernfalls fallen die Wartungskosten höher aus und im schlimmsten Fall leidet die Lebensdauer Ihrer Wärmepumpe.
Tipp 5: Lüften Sie richtig?
Auch mit einem effizienten Lüftungsverhalten lässt sich Geld sparen. Dabei ist vor allem im Winter darauf zu achten, die Fenster für wenige Minuten zum Stoßlüften vollständig zu öffnen, statt nur auf Kipp. So kann ein Durchzug entstehen, der die Luft im Gebäudeinneren schnell austauscht, ohne dabei die Wände abzukühlen. Auf diese Weise lässt sich auch die häufig gefürchtete Schimmelbildung vermeiden.
Tipp 6: Überprüfen Sie Ihre Raumtemperatur!
Ihre Raumtemperatur liegt im Winter bei 21 Grad? Dann prüfen Sie, ob Sie auch mit einem Grad weniger auskommen könnten, um Betriebskosten zu sparen. Zudem sollten Sie testen, ob Sie die Temperatur in der Nacht sogar unter 20 Grad runterregeln könnten. Ein kühlerer Raum verschafft Ihnen einen besseren Schlaf und spart zudem Energie.
Fazit
Der Einbau einer Wärmepumpe macht vor allem in Neubauten und gut gedämmten Altbauten Sinn. Sie ist zwar in der Anschaffung teuer, amortisiert sich durch die vergleichsweise günstigen Betriebskosten und langfristige Einsparung bei den Energiekosten allerdings schneller als andere Heizungssysteme. Zudem gibt es Förderprogramme für Wärmepumpen, die Sie in Anspruch nehmen können, um die Anschaffungskosten weiter zu reduzieren. Wenn Sie zusätzlich unsere Tipps befolgen, kann sich der Einbau einer Wärmepumpe für Sie sehr lohnen.
Wenn Sie eine Heizungssanierung vornehmen möchten, sollten Sie vorher jedoch immer mit einem Energieberater sprechen. Dieser kann Sie über die für Sie optimale Lösung aufklären und ggf. weitere und ergänzende Sanierungsmaßnahmen empfehlen. Unsere Experten bei Energieheld haben schon zahlreiche Sanierungen betreut und kennen sich bestens mit Wärmepumpen und allem, was dazugehört, aus. Zögern Sie nicht, unser Beratungsformular auszufüllen und von einer kostenlosen und völlig unverbindlichen Erstberatung zu profitieren.
Zur Autorin: Samira Dehn
Samira Dehn ist seit 2024 im Redaktionsteam von Energieheld. Sie bringt umfassende Erfahrung aus dem Bereich Online-Content ein. Nach ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation arbeitete sie unter anderem als Autorin und Copywriterin.
Ihre Leidenschaft gilt der Vermittlung von Themen wie Energieeffizienz und energetisches Sanieren, stets mit dem Fokus, diese Themen verständlich zu vermitteln. Hier gelangen Sie zu Samiras LinkedIn Profil.