Förderstopp für Wärmepumpen: Was Hauseigentümer nach Ampel-Aus wissen sollten
Von Nina GrimmeißDas Ampel-Aus wirft viele Fragen auf – auch, wie es mit dem Haushalt im Allgemeinen und mit den Förderungen für energieeffiziente Sanierungen und den Einbau umweltfreundlicher Heizungen ganz speziell weitergeht.
Wenn es nach der CDU geht, gehört Bundeswirtschaftsminister Habecks Heizungsgesetz wohl bald der Vergangenheit an. Wie steht es also um die Förderung für Wärmepumpen?
Was bedeutet das Ampel-Aus für die Heizungsförderung?
Die Neuwahlen im Februar 2025 könnten einen Regierungswechsel mit sich bringen. Je nachdem, wie die neue Regierung aussehen wird, könnten zahlreiche Gesetze und Förderprogramme angepasst oder gestrichen werden. Darunter auch die Förderung für Wärmepumpen und andere moderne Heizungen.
Während Robert Habeck das Fortbestehen der Heizungsförderung unter ihm als Ministerpräsident garantiert hat, will zumindest die CDU das "Heizungsgesetz" so schnell wie möglich rückgängig machen. Das sagte bereits Kanzlerkandidat Friedrich Merz im September 2023 bei der Verabschiedung des Heizungsgesetzes als auch jüngst der stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Jens Spahn in einem Podcast der FAZ: „Das Heizungsgesetz werden wir zurücknehmen“, so Spahn. Und weiter: „Dieses Jahr sind 20 Milliarden Euro nur für Heizungsumbau vorgesehen. Diese Summen braucht man nicht, wenn man dieses Gesetz zurücknimmt.“
Infobox: Seit 2024 werden erneuerbare Energien dank der neuen Heizungsförderung (KfW 458) besonders hoch gefördert: So erhalten Sanierer einen Zuschuss für den Einbau von Wärmepumpen, Biomasseheizungen (z. B. Holzheizung), Solarthermie und weitere moderne, klimafreundliche Heizungen. Dabei erhalten Sie immer eine Basisförderung von 30 Prozent der förderfähigen Kosten, durch diverse weitere Boni kann der Zuschuss auf bis zu 70 Prozent ansteigen. Insgesamt sind 21.000 Euro Zuschuss möglich. Zudem steht ein der KfW Ergänzungskredit (KfW 358/359) in Höhe von 120.000 Euro zur Verfügung.
Was passiert jetzt mit der Wärmepumpen-Förderung?
Die Fördermittel für Wärmepumpen stammen aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF). Dieser wird jährlich im Bundeshaushalt beschlossen. Aktuell sind die Mittel für das Jahr 2024 gesichert, doch wie geht es 2025 weiter?
Ausgaben für das Jahr 2025 werden durch die vorläufige Haushaltsführung geregelt. Eine vorläufige Haushaltsführung findet regelmäßig nach der Bundestagswahl Anwendung. Dabei werden die Ansätze des Vorjahres fortgeschrieben. Monatlich darf die geschäftsführende Bundesregierung ein Zwölftel der Vorjahresetats ausgeben.
In einem solchen Fall werden neue Ausgaben drastisch eingeschränkt. Was dann mit der Wärmepumpen-Förderung passiert, ist unklar. Während einige Experten damit rechnen, dass die aktuelle Regierung die Förderung im vorläufigen Haushaltsplan bis mindestens April 2025 weiter festschreiben kann, sehen andere die Förderung von Wärmepumpen ganz oben auf der Liste gestrichener Mittel.
Wie sollten Eigentümer jetzt handeln?
Experten sind sich einig, dass bereits erteilte Förderbescheide ihre Gültigkeit auf jeden Fall behalten. Zudem sind für neue Förderanträge bis Ende des Jahres 2024 ausreichend Mittel gesichert und wohl auch für die ersten Monate im nächsten Jahr.
Angesichts der politischen Unsicherheiten sollten Sie geplante Projekte jedoch möglichst bald – also noch in diesem Jahr – umsetzen. Fördermittel sind zwar derzeit verfügbar, könnten aber in Zukunft eingeschränkt werden. Unter Umständen könnten die Gelder im kommenden und dem darauffolgenden Haushalt komplett gestrichen werden.
Fazit: Jetzt zuschlagen!
Einen Förderstopp in 2024 oder Anfang 2025 wird es wohl eher nicht geben. Wie es danach aussieht, ist allerdings unklar. Wer eine Wärmepumpe einbauen und die hohe Wärmepumpen-Förderung nutzen will, sollte auf Nummer sicher gehen und besser jetzt zuschlagen.
Auch wenn die derzeitige politische Lage Unsicherheiten mit sich bringt, sollten Hauseigentümer nicht davor zurückschrecken, ihre geplanten Sanierungsmaßnahmen umzusetzen. Ganz im Gegenteil. Jetzt ist wohl der beste Zeitpunkt, noch in eine Wärmepumpe oder moderne Heizung zu investieren, um möglichst viel Förderung zu erhalten.
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Zur Autorin
Nina Grimmeiß ist ausgebildete Redakteurin und studierte Kommunikationswissenschaftlerin. Seit 2023 bei Energieheld, begeistert sie sich dafür, Themen rund um erneuerbare Energien verständlich zu vermitteln. Ihr Engagement für Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie der enge Austausch mit Energieberatern und Sanierungsmanagern sind ein wichtiger Teil ihrer Arbeit. Hier gelangen Sie zu Ninas LinkedIn Profil.