Das Wasser-Problem
Wasser – Die Grundlage unseres Lebens. Wasser ist ein Schlüsselaspekt für Gesundheit, Frieden und Sicherheit. Doch Klimawandel, Umweltverschmutzung und Artensterben gefährden unsere Wasserressourcen immer mehr. Ein effizientes Wassermanagement, präzise Wassernutzung und Überschwemmungsprävention können helfen, unser „flüssiges Gold“ zu schützen.
Wo liegt das Problem?
Ein Viertel der Weltbevölkerung – über zwei Milliarden Menschen – leben in Gebieten mit Wasserknappheit. Jedes Jahr werden Millionen Tode dadurch verursacht, dass Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser haben. Aber auch zu viel Wasser, beispielsweise durch Überflutungen, kann durch die Gefährdung der Landwirtschaft Probleme mit sich bringen. 90 Prozent der Umweltkatastrophen – Stürme, Fluten, Dürren – werden durch Wasser verursacht. Es wird klar: Hier muss etwas geschehen.
Wie kann die kurzfristige Versorgung gesichert werden?
Kurzfristige Lösungsansätze gibt es viele. Die humanitäre Organisation „Concern USA“ empfiehlt beispielsweise Wassertransporte in trockene und dicht besiedelte Gebiete, um den gefährdeten Menschen temporär Zugang zu sauberem Wasser zu gewährleisten. Ebenso kann die Installation von Pumpen helfen, die Wasserversorgung sicherzustellen. Aus ökonomischer Perspektive können Märkte für Wasser eine gute Lösung der Wasserknappheit sein. Vorteil: Die Menschen gehen sorgfältiger mit Wasser um, weil sie dafür Geld bezahlen. Problem: Die Wasserversorgung wird abhängig vom Vermögen eines Menschen.
Wie kann langfristig etwas getan werden?
Um die Wasserversorgung auch langfristig zu sichern, sind effiziente Wassermanagement-Systeme notwendig. Die südkoreanische Infrastruktur „K-water“ ist ein Pionier in diesem Bereich. Die Institution ist dafür verantwortlich, einen gesunden Wasserkreislauf sicherzustellen. Gezielte Verteilung, Wiederverwendung, Rückstau und Säuberung sind Instrumente, um die Wasserversorgung im eigenen Land fair zu gestalten und dem globalen Wasserproblem entgegenzuwirken. Besonders die Aufstauung von Wasser ist hilfreich, um die gleichmäßige Verteilung über die Zeit zu sichern, um gefährliche Überschwemmungen zu vermeiden und um das Wasser zur Energiegewinnung zu nutzen.
Welche Bedeutung haben Geodaten im Wassermanagement?
In Deutschland hat das Land Hessen hierzu einen Beitrag geleistet, indem seit 1990 natürliche Retentionsräume beobachtet und überwacht wurden. Retentionsräume sind Flächen in der Nähe von Flüssen, in denen sich Wasser anstauen kann, meist in Form von Seen oder Auen. Durch Überbauung und Abholzung wurden diese Flächen zuletzt stark verkleinert. Lokale Aktionen führen nun vermehrt dazu, die Retentionsflächen wiederherzustellen und auszubauen. Ein wichtiger Aspekt hierfür ist die Bereitstellung von geografischen Daten, um die akkurate Vermessung der Flächen sicherzustellen und die abgeleiteten Baupläne ökologisch zu optimieren.
Im Rahmen der europäischen INSPIRE-Richtlinien soll die europaweite, exakte Vermessung gesichert werden. Die Abkürzung INSPIRE steht im Deutschen für „Geodateninfrastruktur für die Europäische Gemeinschaft“. Durch die 2007 geschaffene Regulierung werden geografischen Daten für Flur- und Grundstücke in Deutschland, aber auch europaweit zur Verfügung gestellt, und können jederzeit online abgerufen werden. Diese Daten bilden eine wichtige Grundlage für Wassermanagement-Systeme, weshalb ein leichter Zugang essenziell für die beteiligten Akteure wie politische Institutionen, Unternehmen sowie gemeinnützige Organisationen ist.
Fazit
Ein Großteil der Umweltprobleme steht in engem Zusammenhang mit Wasser. Doch es gibt Lösungen: Langfristige Maßnahmen, wie effizientes Wassermanagement, können einen Teil dazu beitragen, die wichtige Ressource zu schonen. Mithilfe von Geodaten ist es hierbei möglich, Wasser fair zu verteilen, Überschwemmungen zu vermeiden und nachhaltige Energiegewinnung zu ermöglichen. Warum? Damit unsere wichtigste Lebensgrundlage für immer erhalten bleibt. Das globale Wasserproblem wird in der öffentlichen Wahrnehmung durch die Klimakrise häufig in den Schatten gestellt, bzw. liegt der Fokus meist auf anderen negativen Auswirkungen. Doch die Auseinandersetzung mit diesem Thema ist genauso wichtig, wie alle Bemühungen grüne Energie zu gewinnen und Energieeffizienz, z.B. durch energetische Sanierungen, zu steigern.
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Titelbild: pixabay.com © ronymichaud | Ein Wassertropfen