Energie einsparen im Unternehmen
Es ist ein finanzieller Posten, der gerade bei großen Unternehmen monatliche hohe Summen beansprucht: die Energiekosten. Je größer der Betrieb, desto größer fällt die Summe aus.
Doch bei vielen Unternehmen findet aktuell ein Umdenken statt. Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt immer mehr an Bedeutung, Energie soll eingespart werden, und mit Ressourcen wird nachhaltiger umgegangen. Als angenehmer Nebeneffekt nehmen sich viele der Mitarbeiter ein Beispiel daran und übertragen diesen Nachhaltigkeitsgedanken auf ihr Privatleben.
Ein paar Tipps, wie Unternehmen nachhaltiger mit ihrer Energie umgehen können, haben wir an dieser Stelle zusammengefasst.
Nachhaltige Beleuchtung
Gerade in Betrieben, in denen in Schichten gearbeitet wird, spielt das Thema Beleuchtung eine große Rolle. Die Lampen sind dort im Prinzip 24 Stunden am Tag eingeschaltet. Hier liegt ein enormes Einsparpotenzial für Unternehmen begraben, wenn sie ihre Beleuchtung auf sparsamere Leuchtmittel umstellen.
Im Vergleich zu einer alten Beleuchtungsanlage, die beispielsweise mit sogenannten Dreibanden-Leuchtstofflampen funktioniert, lässt sich mit einer Anlage, die mit LEDs funktioniert bis zu 70 Prozent der Kosten für die Beleuchtung einsparen. Das geht aus einer aktuellen Studie des Fraunhofer Instituts und des IREES aus dem Jahr 2019 hervor.
Das Problem dabei ist, dass jedoch zunächst von dem Unternehmen Geld in die LED-Technik gesteckt werden muss. LEDs sind in der Anschaffung teurer als herkömmliche Leuchtmittel. Diese höheren Kosten stellen eine Investition dar, die sich dann zwar erst mit den kommenden Monaten amortisiert, langfristig aber finanziell und ökologisch sinnvoll ist.
Heizkosten einsparen
Gerade in sehr großen Betrieben, die hohe Fertigungs- oder Lagerhallen betreiben, sind die Heizkosten ein wirklich großer Kostenfaktor. Anders als in Büroräumen oder in privaten Wohnungen kann hier nicht auf eine Zentralheizung zurückgegriffen werden. Hier sind häufig sogenannte Lufterhitzer im Einsatz. Sie können an Orten eingesetzt werden, an denen es keine herkömmliche Heizung gibt, aber trotzdem Wärme benötigt wird.
Die Geräte sind so programmierbar, dass sie nur dann laufen, wenn sie wirklich gebraucht werden. Auf diese Weise lassen sich Heizkosten einsparen. Sie funktionieren ähnlich wie Durchlauferhitzer beim Wasser. Die kalte Luft wird angesogen, erwärmt und in den Raum abgegeben.
Nicht nur in großen Hallen, sondern auch in kleineren Büros ist es möglich Heizkosten zu sparen. Betriebe können beispielsweise die Heizkörper mit automatischen Thermostaten und/oder Zeitschaltuhren ausstatten, damit sie nur dann heizen, wenn es notwendig ist.
Bei der Steuerung der Raumtemperatur mit automatischen Thermostaten regelt der Heizkörper, bzw. der Lufterhitzer, die Temperatur selbstständig, um eine vorgegebene Raumtemperatur zu halten. Auf diese Weise wird ein Überheizen der Räume verhindert sowie Geld und Energie eingespart.
Richtig lüften für weniger Wärmeverluste
Zudem ist es immer sinnvoll die Luft in den Büroräumen mittels „Stoßlüftens“ zu wechseln. Das dauerhafte „Kipplüften“ bei dem die Fenster auf Kipp gestellt werden führt sie viel Wärmeverlust, welche das Heizsystem dann nachheizen muss. Die Fenster für wenige Minuten ganz zu öffnen ist hier wesentlich sinnvoller.
Kaltes statt warmes Wasser auf der Toilette
In Zeiten von Corona ist es besonders wichtig, auf eine gute Handhygiene zu achten und die Hände regelmäßig zu waschen. Allerdings bedeutet das nicht, dass dazu unbedingt heißes Wasser benötigt wird, da es erwiesenermaßen die Hände nicht gründlicher von Keimen befreit. Es kommt vielmehr auf die Technik an, wie die Hände gewaschen werden.
Kaltes Wasser ist sogar besser für die Haut und sorgt für ebenso saubere Hände. Deshalb kann es sich für die Betriebe lohnen, an dieser Stellschraube zu drehen, um Energie einzusparen.
Bieten Unternehmen auf ihren Mitarbeitertoiletten ausschließlich kaltes Wasser zum Waschen der Hände an, können pro Mitarbeiter pro Jahr bis zu 30 Euro eingespart werden. Das bedeutet gleichzeitig, dass weniger Energie verwendet werden muss, um das Wasser zu erwärmen. Dies wäre natürlich eine recht drastische Maßnahme. Eine Erklärung den Mitarbeitern gegenüber, warum kaltes Wasser ausreichend ist, kann zu ähnlichen Effekten führen.
Elektronische Geräte und der Standby-Modus
Es ist für Angestellte natürlich bequemer nach Feierabend einfach nur den Bildschirm am Computer auszuschalten oder den Laptop zuzuklappen und einfach nach Hause zugehen. Dennoch sollten die Mitarbeiter darauf geschult werden ihre Geräte komplett auszuschalten.
Selbst Computer und Bildschirme, die im Standby-Modus noch am Netz hängen verbrauchen Energie. Frei nach dem Motto „Kleinvieh macht auch Mist“, schlägt sich das bei mehreren Hundert Angestellten am Ende auf der Stromrechnung deutlich nieder.
Hier müssen die Mitarbeiter gut geschult werden. Sie sollen den Grundgedanken verstehen, dass sie nicht nur der eigenen Firma pro Jahr einige Euro einsparen können, sondern dass jeder auf diese Weise seinen kleinen Beitrag dazu leisten kann, das Unternehmen nachhaltiger zu machen.
Hat der Drucker ausgedient?
Der Drucker sollte nicht nur ausgeschaltet, sondern nach Möglichkeit komplett abgeschafft werden. Das meiste läuft heutzutage ohnehin über E-Mails, sodass das Drucken zumindest in vielen Fällen obsolet geworden ist. Selbst Verträge und Rechnungen lassen sich heute digital bearbeiten.
Wird der Drucker abgeschafft, so entfallen nicht nur die Kosten für die Energie des Geräts, sondern auch etliche Fixkosten, wie etwa Papier oder Toner, entfallen komplett.
Selber Energie produzieren und fördern lassen
Ein weiterer Weg, den Unternehmen gehen können, um nachhaltiger zu agieren, ist das Produzieren von Strom. Das funktioniert beispielsweise mit Hilfe einer Photovoltaikanlage. Die lässt sich auf dem Dach der Firma installieren. Je nach Größe der vorhandenen Fläche lassen sich damit große Teile der Stromkosten einsparen.
Zudem können sich kleine und mittlere Betriebe, die sehr auf Energiesparmaßnahmen bedacht sind, diese ebenfalls fördern lassen. Entsprechende Förderprogramme können beispielsweise bei der KfW oder beim BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) beantragt werden. Förderfähig sind Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern und einem maximalen Jahresumsatz von 50 Millionen Euro pro Jahr.
Quellen:
Titelbild: unsplash.com © Austin Distel
Laptop-Bild: unsplash.com, © Glenn Carsten-Peters