Energieeinsparung durch Dämmung – Expertenmeinung: Arnold Drewer
Energieeinsparung – Heizkosten und CO2-Ausstoß senken. Das wollen viele Menschen. So ließe sich die Umwelt schonen und dabei noch Geld sparen! Doch geht dies wirklich? Und kann die Dämmung des eigenen Hauses wirklich den Energieverbrauch senken?
Diese Woche zeigen wir Ihnen die Antworten und Meinungen von Herrn Arnold Drewer zum Thema „Energieeinsparung durch Dämmung“. Arnold Drewer ist Geschäftsführer des unabhängigen IpeG-Institutes (Institut für preisoptimierte energetische Gebäudemodernisierung GmbH) und steht uns in dem energieheld Blog für einige Antworten parat.
energieheld: Kann man mit einer Dämmung überhaupt Energie einsparen?
A.D.: Ja, und zwar sehr viel. Moderne „Passiv-Energie-Häuser“ oder „Null-Energie-Häuser“ sind extrem gut gedämmt und haben über die Hüllflächen so gut wie keinen Energieabfluss mehr. Schlecht gedämmte Häuser haben oft Energieverbräuche (pro m²), die 20 mal bis 30 mal so hoch sind wie die Verbräuche von Passiv-Energie-Häusern
energieheld: Kann man aus einem Altbau so ein Passivhaus machen, geht das?
A.D.: Ja. Und ist auch sehr ehrenwert. Und wird auch vom Bund gefördert (KfW). Und in die Presse und ins Fernsehen können Sie damit auch kommen. Und vielleicht besucht Sie sogar ein Bundesminister! Aber Sie sollten sich darüber im Klaren sein, dass das sehr teuer ist – es kann bis zu 100.000 € kosten bei einem Einfamilienhaus. Es macht dann vor allem Sinn, wenn Sie einen Komplett-Umbau planen, also aus einem alten Haus quasi ein „neues“ machen möchten. Und über die finanziellen Mittel verfügen.
energieheld: Viele denken, die Erneuerbare Energien reichen vollkommen aus für eine erfolgreiche Energiewende in Deutschland
A.D.: Im Jahr 2011 haben die Deutschen ein Energie-Äquivalent von 460 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten verbraucht, für alles insgesamt. Diese gewaltige Energiemenge, ein Kohlezu von, 65.000 km Länge, ist mit „erneuerbaren Energien“ unter wirtschaftlich, ökologisch und sozial betrachteten Bedingungen nicht herzustellen. Nur die Kombination „Energieeffizienz“ und zwar mindestens mit dem Faktor 5 – eher Faktor 10 und „erneuerbare Energien“ ist sinnvoll, bezahlbar und ökologisch. Nach dem Motto: erst den Bedarf drastisch reduzieren – und die dann noch benötigte Rest-Energie ökologisch/erneuerbar erzeugen. Die Energie-Effizienz ist die Grundlage der „erneuerbaren Energien“.
energieheld: Man liest öfter, dass nach einer Dämmung der Energieverbrauch für den Hausbesitzer gleich geblieben ist.
A.D.: Wenn eine Dämmung nicht fachgerecht oder unwirksam installiert worden ist – dann kann das vorkommen. Zum Beispiel, wenn ein WDVS (Wärmedämm-Verbund-System) auf ein belüftetes Mauerwerk installiert worden ist. Oder wenn eine Dachschräge gedämmt wurde – und die Kehlbalkenlage belüftet ist. Oder wenn eine Kellerdecke gedämmt wurde – und die Kellertreppe ohne Tür vom Wohnraum direkt in den Keller führt…
energieheld: Man kann sogar lesen, dass nach einer Dämmung der Energieverbrauch gestiegen ist.
A.D.: Das ist technisch unmöglich. Es wäre so ähnlich: ich ziehe mir einen Wintermantel an – und jetzt friere ich.
Was stimmt: Wenn eine Dämmung nicht fachgerecht, also unwirksam, wie eben erklärt, angebracht worden ist und ich mein Nutzerverhalten ändere, zum Beispiel durch mehr geheizte Zimmer; oder wärmere Zimmer – dann kann in der Tat nach einer Dämmung der Energieverbrauch steigen.
energieheld: Provokante Aussage: „Das mit dem Klimawandel ist doch Quatsch!“
A.D.: Der Klimawandel ist eine unbestreitbare Tatsache! Das Klima ändert sich permanent seit Jahrmillionen. Derzeit befinden wir uns in einer nach-eiszeitlichen Phase. Das heißt, es wird global wärmer, mit den Folgen Überschwemmungen, Gletscherschmelze, Dürren und Verschiebung der Vegetationszonen nach Norden und Süden. Nicht geklärt ist der Einfluss den Menschen auf das Klima haben. Es gibt Klimamodelle, die den Klimawandel mit dem Energieverbrauch des Menschen in Verbindung bringen. Andere Langfrist-Messungen stellen das in Zweifel. Egal wie es tatsächlich ist: Die Eindämmung des menschlichen CO2-Ausstoßes ist sicher kein Faktor, der die Klimaveränderung antreibt. Im Gegenteil, es gibt Indizien, dass ein reduzierter CO2-Ausstoß die Klimaveränderung verlangsamt.
Außerdem: Sagen Sie das bitte den Menschen, die jetzt schon millionenfach unter Überschwemmungen, Dürre-Katastrophen usw. leiden! Gletscher, auch in den Alpen, verschwinden innerhalb kürzester Zeit, Vegetationsgrenzen verschieben sich nach Norden, Wein-Anbau in Niedersachsen wird kommen – das ist sehr schön, Monsun-Regen verändern sich, extreme Wetter-Ereignisse auch in unseren Breiten, ….
Fazit – Energieeinsparung durch Dämmung des Gebäudes
Wird die Dämmung des Gebäudes fachgerecht und professionell durchgeführt, dann führt dies stets zu einer merkbaren Energieeinsparung. Energiekosten werden eingespart, da weniger geheizt werden muss. Zudem senkt dies auch den persönlichen CO2-Verbrauch, welcher bei der Energieproduktion sonst weiterhin entstehen würde. Eine Dämmung ist als Investition in das Eigenheim / die Immobilie zu verstehen. Sie kostet zunächst Geld, spart jedoch auch mittelfristig Energiekosten ein. Über die Wirtschaftlichkeit einer Dämmung können Sie hier mehr lesen. Letztlich gilt es auszurechnen welche Dämmung am sinnvollsten ist und sich am besten auch finanziell am besten rentiert. Oft wird durch eine Dämmung nach wenigen Jahren bereits monatlich bares Geld eingespart. Kompetente Handwerks-Fachbetriebe für Ihre Dämmung können Sie hier finden.
Quellen:
Bilder: © Arnold Drewer