Was ist der Unterschied zwischen einem Ratenkredit und einem Immobilienkredit?
Sie möchten eine Immobilie erwerben oder bauen und wissen noch nicht, wie Sie diese am besten finanzieren können? Dies ist ein häufiges Problem von Menschen, die mit einer Immobilie liebäugeln. Ein klassischer Immobilienkredit kann dabei gut funktionieren, muss aber nicht in jedem Fall die beste Lösung darstellen. Manchmal ist es weitaus günstiger, einen normalen Ratenkredit abzuschließen, um das Vorhaben in die Tat umzusetzen. Doch was sind die genauen Unterschiede zwischen beiden Kreditarten und welcher eignet sich in Ihrem Fall? Informieren Sie sich hier!
Was ist ein Immobilienkredit?
Beim Immobilienkredit handelt es sich um den klassischen Weg der Baufinanzierung. Dieser ist ausschließlich für den Erwerb oder Bau einer Immobilie vorgesehen und deshalb zweckgebunden. Möchten Sie einen Immobilienkredit abschließen, werden Sie nicht nur dazu aufgefordert, Ihre Bonität vorzuweisen, sondern müssen zusätzlich über eine Grundschuldeintragung verfügen. Ein möglicher Kreditgeber möchte das Risiko, dass Sie einen Kredit nicht vollständig zurückzahlen können, so weit es geht, minimieren. Deswegen wird im Zuge eines Immobilienkredits auf folgende Punkte geachtet:
- Höhe des eingebrachten Eigenkapitals: Umso höher das eigene Kapital ist, welches in den Immobilienkauf oder -bau mit einfließt, desto höher sind die Chancen, dass ein Immobilienkredit gewährt wird. Zumindest die Notarkosten und die Grunderwerbsteuer sollten aus eigener Tasche bezahlt werden.
- Höhe der monatlichen Rate: Die Höhe der monatlichen Rate hängt von Ihrem Einkommen und den zu leistenden Fixkosten ab. Noch bessere Chancen auf einen Immobilienkredit bestehen, wenn Sie einen sicheren Arbeitsplatz haben.
- Art der Immobilie: Können Sie den Kredit aus irgendeinem Grund nicht vollständig abbezahlen, darf der Kreditgeber die Immobilie mit größtmöglichem Gewinn weiterverkaufen. Deswegen wird bereits im Vorfeld geprüft, ob es sich um eine Immobilie handelt, die sich gut verkaufen lässt.
Vorteile eines Immobilienkredits
Ein Immobilienkredit hat gegenüber dem Ratenkredit verschiedene Vorteile:
- kleine Raten (dafür lange Laufzeit)
- Immobilie ist gleichzeitig Kreditsicherheit
- günstige Zinsen auf lange Sicht möglich
- sehr hohe Summen möglich
Ratenkredit – schneller schuldenfrei durch kürzere Laufzeit
Möchten Sie nur eine kleine Wohnung oder ein günstiges Haus finanzieren? Dann könnte der Ratenkredit eine gute Lösung sein. Grundsätzlich wird empfohlen, bei sehr günstigen Häusern, oder bei hohem Eigenkapital, keinen Immobilienkredit abzuschließen. Falsch ist in jedem Fall die Annahme, dass man einen Immobilienkredit abschließen muss, nur weil man ein Haus kaufen oder bauen möchte. Auch normale Ratenkredite eignen sich dafür und haben bestimmte Vorteile.
Vorteile eines Ratenkredits
Ein Ratenkredit kann zu günstigeren Konditionen abgeschlossen werden, als der klassische Immobilienkredit. Das liegt daran, dass die Kreditvergabepartner nur dann eine Chance auf dem Markt haben, wenn sie einen möglichst günstigen Kredit anbieten können. Weiterhin profitieren Sie als Kreditnehmer/in von folgenden Vorteilen:
- kürzere Laufzeiten als beim Immobilienkredit möglich
- Rahmenbedingungen flexibel
- Sondertilgungen können einfach verhandelt werden
Immobilienkredit vs. Ratenkredit – Was ist besser?
Welche Kreditart die bessere Wahl ist, lässt sich so pauschal nicht sagen. Es kommt darauf an, welchen Zweck Sie damit verfolgen und wie sich Ihre finanzielle Situation gestaltet. Der Vorteil beim Ratenkredit ist, dass man zwischen zweckgebundenen und zweckfreien Darlehen wählen und das Haus nicht als Grundschuld dem Kreditgeber überschreiben muss. Dadurch ist man Eigentümer/in und schließt zusätzliche Kosten oder Einschränkungen aus.
Beim Immobilienkredit müssen Sie über einen gewissen Anteil an Eigenkapital verfügen. Der Verwendungszweck ist festgelegt, weshalb der Kredit nicht zur Finanzierung anderer Dinge benutzt werden darf. Möchten Sie später eine Sanierung der Immobilie vornehmen und einen weiteren Kredit abschließen, könnte sich die bereits vorhandene Grundschuld negativ auf die bestehenden Möglichkeiten auswirken. Schließlich können Sie die Immobilie dann nicht als Sachwert zur finanziellen Absicherung anbieten.
Egal, ob Sie einen Immobilien- oder einen Ratenkredit abschließen wollen: über die aufzubringenden Kosten sollten Sie sich immer im Klaren sein. Online finden Sie auch Kreditrechner für Ihre Kredite, die Ihnen dabei helfen, die Finanzierung zu planen und alles im Blick zu behalten.
Fazit
Beim Immobilienerwerb oder -bau ist die richtige Finanzierung wichtig. Mit einem Kredit sind Sie auf der sicheren Seite und bezahlen Ihre Schulden in Raten, die normalerweise monatlich fällig werden. Um die richtige Entscheidung zwischen Immobilien- und Ratenkredit zu fällen, sollten Sie sich, wenn möglich, mehrere Angebote einholen und die Konditionen miteinander vergleichen. Beide Kreditarten bieten unterschiedliche Vorteile. Ausschlaggebend sollte bei der Wahl sein, unter welchen Umständen Sie Ihre Immobilie so günstig wie möglich finanzieren können.
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