Wärmeverluste im Haus? Dämmungen helfen
Ein Dach über dem Kopf zu haben, gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschseins. Das eigene Zuhause schützt nicht nur vor diversen Wetterbedingungen, sondern dient auch als räumlicher Bezugspunkt, der es Ihnen ermöglicht, sich von der Außenwelt zurückzuziehen und die Energiereserven wieder aufzufüllen.
Aufgrund der Tatsache, dass die Öffentlichkeit zunehmend in den Privatbereich des spätmodernen Menschen eindringt, nimmt das eigene Zuhause als Zufluchtsort jedes Einzelnen von uns an beachtlicher Bedeutung zu. Und was definiert die eigenen vier Wände besser als das Gefühl der Geborgenheit und Wärme? Die eigene Einrichtung voller Erinnerungen und Symbole sowie eine angenehme Raumtemperatur schaffen vor allem an kalten Tagen einen angenehmen, gemütlichen Ausklang des Tages.
Natürlich bekommt man die Raumwärme jedoch nicht umsonst. Öl- oder Gaskosten erreichen pro Monat nicht selten Beträge von über 50 bis 150 Euro, natürlich je nach Wohnungs- oder Hausgröße und in Abhängigkeit des eigenen Heizverhaltens. Einmal im Jahr kommt dann noch die Jahresheizkostenabrechnung ins Haus. Sicher war jeder schon einmal in der Situation hier eine recht stattliche Summe nachzahlen zu müssen.
Dann wird einem klar: Hier geht wohl mehr Energie verloren, als einem lieb ist. Die hohen Kosten müssen dabei nicht zwangsläufig direkt durch Ihre Heizung entstanden sein. Das Spektrum der Heiztechniken von Blockheizkraftwerk über Gas,- Öl- oder Infrarotheizung bis zur unterstützenden Solarthermie ist groß und birgt ein unterschiedliches Kostenaufkommen. Die Heizkosten lassen sich in einem Haus oder einer Wohnung meist durch eine nachträgliche Dämmung in den Griff bekommen.
Im Nachfolgenden erfahren Sie, wie Sie solche Energieverluste im Haus vermeiden können.
Der thermografische Nachweis:
Da eine Isolierung stets eine vollständige Abschottung einer Sache von einer anderen impliziert, soll im nachfolgenden stets von „Dämmung“ gesprochen werden. Schließlich ist eine wie auch immer geartete „Wärmeisolierung“ von hundert Prozent in der Praxis quasi nicht möglich.
Ob Stellen in Ihrer Wohnung bzw. Haus möglicherweise undicht sind, können Sie ganz leicht mithilfe eines Teelichts herausfinden. So können Sie dieses beispielsweise an Fenstern und Türen angezündet aufstellen. Die empfindliche Flamme des Teelichtes wird entsprechend eines eventuell zirkulierenden Luftstroms ausschlagen und somit Aufschluss über die tatsächliche Dichtung der Stelle geben.
Sie können jedoch auch mithilfe einer Infrarot-Kamera thermografische Bilder erstellen lassen. Die jeweilige Farbe auf einem solchen Bild gibt dabei an, wie hoch der Wärmeverlust ist: Von Blau (geringer Wärmeverlust) bis Rot (hoher Wärmeverlust). Erkennbar wird hierbei: Vor allem über die Fenster und Türen geht ein großer Teil der Wärme nach außen verloren.
Wärmeverluste
Die Dämmungwirkung von Gebäudeteilen (Fassade, Dach) wird stets durch nachfolgende Faktoren beeinflusst:
- Baumaterial (Holz, Stein, Ziegel, etc.)
- Dämmung (außen / innen),
- ggf. Putz sowie
- eventuellen Wärmebrücken.
Über Außenwände, Dachflächen, Fensterlaibungen, Fugen, Kellergeschosse sowie sonstige Risse und Spalten geht für gewöhnlich ein großer Teil der Wärmenergie verloren. Davon können ebenso undichte Fenster und Haus- bzw. defekte Garagentüren betroffen sein.
Durch eine einfache Abdichtung lassen sich diese verringern. Ein großes Problem stellen auch stark wärmeleitende Verbindungen zur Außenluft oder benachbarten bzw. kühleren Räumen dar. Besonders betroffen sind hierbei vor allem ältere Gebäude mit einfachem Mauerwerk sowie ungedämmte Dach- und Deckenflächen. Zum Faktor Wärmebrücke finden Sie hier eine passende Erläuterung:
Die Wärmeverluste entstehen ferner bei allen Anlagen, deren Aufgabe es ist, Wärmeenergie zu transportieren – also auch Leitungen von Kühl-, Lüftungs- und Warmwasseranlagen. Bedenken Sie jedoch, dass die Effizienz von Dämmmaßnahmen mit zunehmender Materialdicke auch abnimmt. Hier liegt ein nach unten beschränktes Wachstum der Energieeffizienz mit zunehmender Dicke des Dämmmaterials vor. Ein Effizienzoptimum ist häufig bei einer Dämmstoffdicke von ca. 20 cm und einem U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizienten) von 0,14 W(m2K) erreicht. Ein Dämmen über diesen Punkt hinaus, bringt meist nicht mehr viel und wird dann teuer.
In den meisten Fällen geht der Großteil der Wärme über die Fassade und das Dach einen Hauses verloren. Das liegt auch auf der Hand, da diese Bauteile natürlich die größte Oberfläche des Gebäudes beschreiben. Zudem steigt Wärme stehts nach oben, was das Dach an dieser Stelle besonders wichtig macht.
Anforderungen an das Dämmmaterial:
Feuchtigkeit kann sich in den Dämmstoffen einlagern und ist damit eine ideale Anlaufstelle für zahlreiche Mikroorganismen. Sie kennen das Bild sicherlich: Der Außenputz grünt sich ein und eine Maximierung von giftigen Pestiziden in den Anstrichstoffen der Putzoberfläche wird gerne als Lösung herangezogen.
Doch es lässt sich auch prophylaktisch etwas gegen Algen und Pilze tun. Bereits beim Bau des Hauses ist hier Aufmerksamkeit gefragt. Viele Baumeister geben zu, dass sie dazu veranlasst werden, Bauschäden per se mit einzubauen und das lediglich, um den Hausbesitzern ein früheres Einzugsdatum zu gewährleisten. Dem Dämmmaterial wird daraufhin keine Zeit mehr zum Austrocknen gegeben und sogleich verputzt. Die Feuchtigkeit kann in den meisten Fällen nirgendswo hin, da heutzutage besonders die dichten Fenster keine Luftzirkulation mehr zulassen. Sie brauchen deswegen nicht automatisch eine Zwangsbelüftung oder –umlüftung – richtiges Lüften hilft hier weiter.
Doch mit einer starken Abkühlung in der Nacht ist auch stets eine Feuchteaufnahme der Wände bzw. des Dämmmaterials verbunden. Wenn der Taupunkt innerhalb der Dämmstoffe liegt, nehmen diese mit der Zeit nach und nach Feuchtigkeit auf. Dieses Auffeuchten von Stoffen – ohne Auskondensieren von Kondensat, wie bei diffusionsoffenen Stoffen – wird auch „absaufende Wärmedämmung“ genannt. Es ist darauf zu achten, dass die Dämmung daher stets nach außen diffusionsoffener ist. Diese Voraussetzung wird häufig, z.B. im Dach, mit einer Dampfbremse erzielt. So wird Schimmelbildung effektiv verhindert.
Die Qual der Wahl: Dämmung zahlt sich stets aus. Die Frage ist nur, womit Sie dämmen wollen:
- EPS (Styropor): Es ist allgemein bekannt, dass Styropor überaus preiswert ist und eine durchaus gute Dämmwirkung sowie eine leichte Verarbeitung aufweist. Da es jedoch ein Rohölprodukt ist, wirft es ein negatives Licht auf Ihre Umweltbilanz. Da EPS generell empfindlich gegen UV-Strahlen ist, sollte es stets sauber verbaut und verputzt werden oder zumindest mit einer Plane abgedeckt werden.
- Hanf: Dämmplatten aus Hanf sind sehr robust und die darin enthaltenen Bitterstoffe fungieren als natürlicher Schutz gegen Schimmel und Ungeziefer. Ferner ist es ebenfalls hygroskopisch, was bedeutet, dass es Feuchtigkeit aufnehmen und diese wieder abgeben kann.
- Holz: Holzfaserdämmplatten wird nachgesagt, dass sie neben ihrer hervorragenden Wärmespeicherkapazität diffusionsoffen, hygroskopisch sowie ebenso schalldämmend seien.
- Mineralschaum: Platten aus Mineralschaum sind brandbeständig, diffusionsoffen, überaus formstabil und sehr leicht. Dies hat jedoch auch seinen Preis.
- Schafwolle: Diese Art von Zellulose ist diffusionsoffen, wirkt luftfilternd und hat gute Schalldämm- und Wärmedämm-Eigenschaften zu bieten. Schafwolle benötigt jedoch eine Stützkonstruktion.
- Schaumglas: Dieser Dämmstoff besteht aus aufgeschäumten Glaszellen und löst das Taupunkt-Problem am besten. Schließlich ist dies der einzige Dämmstoff, der absolut luft- und diffusionsdicht.
Auf dem Markt gibt es eine ganze Auswahl an verschiedenen Dämmstoffen. Die wichtigen Kriterien dabei sind immer die Wärmeleitfähigkeit, die Brennbarkeit und natürlich der Preis. Für viele ist die „ökologische Verträglichkeit“ des Dämmstoffes ebenso ein wichtiges Kriterium. als andere. Ein schönes Beispiel hierfür ist der Dämmstoff aus Seegras.