Sanierungsbedürftiger Raum

Die wichtigsten Sanierungsmaßnahmen: Wie Sie Ihr Haus energieeffizienter machen können

Wer sein Haus sanieren möchte, hat viele Möglichkeiten, die Energieeffizienz zu verbessern und die Heizkosten zu senken. Drei der wichtigsten Sanierungsmaßnahmen sind die Dämmung, der Fenstertausch und die Heizung. In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie dabei beachten sollten und welche Vorteile Sie davon haben.

Fenstertausch: Besserer Schutz und weniger Lärm

Ein wichtiger Schritt bei der Sanierung ist der Fenstertausch. Denn alte Fenster sind oft undicht und lassen viel Wärme entweichen. Moderne Fenster hingegen haben eine hohe Wärmedämmung und schützen vor Kälte, Zugluft und Schimmelbildung. Zudem reduzieren sie den Lärm von außen.

Beim Fenstertausch sollten Sie auf den sogenannten Wärmedurchgangskoeffizienten oder U-Wert achten. Dieser gibt an, wie viel Wärme durch das Fenster verloren geht. Die Einheit des U-Wertes wird in Watt pro Quadratmeter und Kelvin angegeben (W/m²K) und zeigt an, wie viel Energie pro Quadratmeter verloren geht. 

Je niedriger der U-Wert, desto besser ist die Wärmedämmung. Bei einer Zweifachverglasung kann der U-Wert beispielsweise bei etwa 1,2 W/m²K liegen, während bei modernen Dreifachverglasungen auch Werte von etwa 0,8 W/m²K möglich sind. 

Zum Vergleich: Einfachverglasungen von vor 1978 kommen üblicherweise auf Werte von 4,5-6,2 W/m²K. Auch Fenster, die ab 1995 verbaut wurden, kommen üblicherweise noch auf 1,2-1,5 W/m²K. Um es nachvollziehbarer auszudrücken: Wer seine 20 Jahre alten Dachfenster durch neue Dachfenster ersetzt, kann den Energieverlust um etwa 50 Prozent reduzieren.

Neben dem U-Wert spielen auch andere Faktoren eine Rolle bei der Auswahl der Fenster, wie zum Beispiel der Schallschutz, der Einbruchschutz oder der Sonnenschutz. Außerdem sollten Sie auf die Qualität des Rahmens und des Glases achten. Es gibt verschiedene Materialien für den Rahmen, wie Holz, Kunststoff oder Aluminium. Das Glas kann einfach-, doppel- oder dreifachverglast sein. Je mehr Scheiben das Glas hat, desto besser ist die Wärmedämmung, aber desto schwerer ist das Fenster auch.
Gut zu wissen: Wer seine Fenster austauscht und damit die Energieeffizienz seines Hauses verbessert, kann hierzu Fördermittel beantragen. Ganz wichtig hierbei ist es jedoch, sich frühzeitig darum zu kümmern. Die KfW stellt auf ihrer Website klar:

Um Fördermittel erhalten zu können, stellen Sie Ihren Antrag, bevor Sie Auf­träge an Bau­unter­nehmen und Hand­werks­betriebe ver­geben.”

Dämmung: Weniger Wärmeverlust, mehr Wohnkomfort

Die Dämmung ist eine der effektivsten Maßnahmen, um den Energieverbrauch eines Hauses zu reduzieren. Denn durch eine gute Dämmung geht weniger Wärme nach außen verloren und das Haus bleibt im Winter wärmer und im Sommer kühler. Das erhöht nicht nur den Wohnkomfort, sondern auch den Wert der Immobilie.

Die wichtigsten Bereiche, die gedämmt werden sollten, sind das Dach, die Außenwände und der Keller. Dabei gibt es verschiedene Materialien und Methoden, die je nach Bauart und Zustand des Hauses geeignet sind. Zum Beispiel können Sie zwischen Mineralwolle, Holzfaser, Zellulose oder Schaumstoff wählen. Die Dämmung kann von innen oder von außen angebracht werden, wobei die Innendämmung meist teurer ist.

Generell ist eine Außendämmung in den meisten Fällen nicht nur günstiger, sondern auch effektiver und kann zudem ideal mit einer optischen Fassadensanierung kombiniert werden. Allerdings ist eine nachträgliche Außendämmung nicht bei allen Häusern möglich. Falls das Gebäude beispielsweise denkmalgeschützt ist, eine Fachwerkfassade hat oder nicht genug Platz vorhanden ist, sollte man von innen dämmen. 
Gut zu wissen: Auch bei der Dämmung können Sie gegebenenfalls Förderungen in Anspruch nehmen. Hierzu sollten Sie sich an einen Energie­effizienz-Experten, der in der Experten­liste des Bundes bei der Deutschen Energie-Agentur aufgeführt ist, wenden.

Vorteile von energetischen Sanierungen

Heizung: Moderne Technik für mehr Effizienz

Die Heizung ist einer der größten Energieverbraucher in einem Haus. Deshalb lohnt es sich, eine alte Heizung durch ein modernes Modell zu ersetzen oder die bestehende Heizanlage zu optimieren. Damit können Sie nicht nur Energie sparen, sondern auch die Umwelt schonen.

Es gibt verschiedene Arten von Heizungen, die sich in ihrer Funktionsweise und ihrem Brennstoff unterscheiden. Zum Beispiel können Sie zwischen einer Gasheizung, einer Ölheizung, einer Pelletheizung oder einer Wärmepumpe wählen. Jede Heizung hat ihre Vor- und Nachteile, die Sie je nach Ihrem Bedarf und Ihrem Budget abwägen sollten.

Eine Gasheizung ist eine der gängigsten Heizungen in Deutschland. Sie ist relativ günstig in der Anschaffung und im Betrieb, benötigt aber einen Gasanschluss und einen Schornstein. Ölheizungen sind ähnlich wie die Gasheizungen, benötigen aber einen Öltank und sind teurer im Betrieb. Bei beiden Varianten ist jedoch in Erwägung zu ziehen, wie zukunftsfähig die Modelle sind. Die Bundesregierung legt im Rahmen des GEG immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit.  

Eine Pelletheizung nutzt Holzpellets als Brennstoff, die aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Sie ist umweltfreundlicher als eine Gas- oder Ölheizung, aber auch teurer in der Anschaffung und benötigt einen Lagerraum für die Pellets. 

Eine Wärmepumpe nutzt die Umweltwärme aus der Luft, dem Wasser oder dem Boden, um das Haus zu heizen. Sie ist sehr energieeffizient und emissionsarm, aber auch sehr teuer in der Anschaffung und hat einen hohen Stromverbrauch.
Die Kosten für eine neue Heizung hängen von der Art, der Größe und der Leistung der Heizung ab. Auch hier können Sie jedoch von Förderungen profitieren, wenn Sie eine erneuerbare Energiequelle nutzen oder die Emissionen reduzieren.

Umweltauswirkungen und Nachhaltigkeit bei der energetischen Sanierung

Die Auswirkungen des Klimawandels und die Notwendigkeit einer nachhaltigen Lebensweise sind heute dringlicher denn je. Energetische Sanierungen von Häusern spielen eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor. In Kurzform gibt es folgende Vorteile:

  • Energieeinsparungen: Durch die Verbesserung der Wärmedämmung und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen können beträchtliche Energieeinsparungen erzielt werden.
  • Reduzierung von Treibhausgasen: Weniger Energieverbrauch bedeutet auch weniger Emissionen von Treibhausgasen wie CO₂, die den Klimawandel vorantreiben.
  • Ressourcenschonung: Energetische Sanierungen tragen dazu bei, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren, da weniger Energie für Heizung und Kühlung benötigt wird.
  • Langfristige Kostenersparnis: Investitionen in energetische Sanierungen zahlen sich im Laufe der Zeit durch niedrigere Energiekosten aus.

Steigerung der Immobilienwerte: Nachhaltige Gebäude haben oft höhere Marktwerte, da sie zukunftssicherer und attraktiver für Käufer sind.

Fazit: Sanieren lohnt sich

Wie Sie sehen, gibt es viele Möglichkeiten, Ihr Haus zu sanieren und die Energieeffizienz zu verbessern. Dabei sollten Sie vor allem auf die Dämmung, den Fenstertausch und die Heizung setzen. Diese Maßnahmen können Ihnen nicht nur langfristig Geld sparen, sondern auch den Wohnkomfort erhöhen und die Umwelt schützen. Wenn Sie sich für eine Sanierung entscheiden, sollten Sie sich jedoch gut informieren und beraten lassen, um die beste Lösung für Ihr Haus zu finden. Außerdem sollten Sie die angebotenen Fördermöglichkeiten nutzen, um die Kosten zu senken.

Bildverzeichnis:
Titelbild: unsplash.com © Jenia Flerman | Eine Sanierungsbaustelle

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