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Dach: Kosten & Förderung der Dachsanierung

Von Mike Kinder
Bild: Dachfenster Schwingfenster
Ein schwingendes Dachfenster | © petr73 / shutterstock.com

Das Dach ist neben Fenstern, Heizung und Dämmung eines der wichtigsten Bauteile eines Gebäudes. Es dient als Schutz vor Witterung und ist neben Fenstern und Türen der größte Angriffspunkt für einen Wärmeenergieverlust.        

Wer ein neues Dach kaufen möchte oder eine Dachsanierung plant, sollte sich deshalb ganz genau über alle Details informieren. Was kostet ein neues Dach? Gibt es Förderung für eine Dachsanierung? Welche Dachdämmung ist die beste? Und wie einfach können PV-Anlage, Solarthermie oder Solarziegel installiert werden? Diese und weitere Fragen beantworten wir in diesem Artikel.

Inhalt


    Wann Dach neu eindecken?

    Bild: Dachsanierung nötig: Sturmschaden am Dach
    Sturmschäden sind ein Grund für eine Dach-Sanierung | © Jan-Mallander / pixabay.com CC0

    Eine pauschale Angabe, wann eine Dachsanierung stattfinden sollte, ist nicht möglich. Ausschlaggebend ist, dass das Dach das Gebäude vor sämtlichen Witterungseinflüssen schützt und keine Gefahr für die Hausbewohner und die Öffentlichkeit von ihm ausgeht.

    Ist das nicht mehr der Fall, muss das Dach neu eingedeckt werden. Eine Dachsanierung kann aber auch nötig werden, wenn Sie eine Solaranlage installieren und der Dachstuhl verstärkt werden muss. Und auch wenn Sie den Dachboden zum Wohnraum ausbauen wollen, müssen Sie das Dach dämmen, wenn dies noch nicht geschehen ist.

    Dach neu eindecken

    Eine Dachsanierung wird in der Regel alle 50 bis 60 Jahre vorgenommen. Je nach Lage und vorherrschender Witterung kann es aber auch schon früher nötig werden, das Dach neu einzudecken. Und auch außergewöhnliche Belastungen wie Sturm oder Hagel können dazu führen, dass Sie Ihr Dach neu eindecken lassen müssen.

    Dachsanierung mit Dämmung

    Wenn Sie Ihr Dach sanieren, sollten Sie es unbedingt auch dämmen. So können Sie Ihren Dachboden auch als Wohnraum nutzen, wenn Ihr Haus über ein Dach mit entsprechender Neigung der Dachfläche verfügt. Vor allem erhalten Sie für die Dachsanierung dann aber eine Förderung – auch für's Dach neu eindecken und sonstige Umfeldmaßnahmen. Außerdem sparen Sie durch die Dachdämmung erheblich bei den Heizkosten. Die Dach-Dämmung ist also eine der sinnvollsten Sanierungsmaßnahmen für ein Gebäude und rechnet sich in den allermeisten Fällen.

    Bild: Energieheld-Tipps

    Die Dichtheit des Daches hat oberste Priorität. Dringt Wasser z. B. in die Dach-Dämmung, wird diese unbrauchbar und muss erneuert werden. Daher sollte ein Dach immer spätestens dann saniert werden, wenn es undicht zu werden droht.


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    Dach: Kosten & Förderung im Überblick

    Bild: Komplettsanierung des Daches
    Eine Komplettsanierung kann teuer werden | © Palatinate Stock / shutterstock.com

    Wenn Sie das Dach dämmen wollen, stehen Ihnen verschiedene Arten der Dämmung zur Verfügung. Die günstigste Variante ist die Einblasdämmung mit ca. 50 Euro pro Quadratmeter, am teuersten ist die Aufsparrendämmung mit ca. 150 Euro pro Quadratmeter (jeweils ohne Neueindeckung).

    Dazwischen liegt die Zwischensparrendämmung, z. B. mit Mineralwolle: Sie kostet ca. 75 Euro pro Quadratmeter. Sollte ohnehin neu eingedeckt werden, ist die Aufsparrendämmung zu empfehlen, weil sie die besten Dämmeigenschaften hat. So sparen Sie am meisten Energie und damit auch Heizkosten.

    Ihre Installation lohnt sich allerdings nur, wenn das Dach ohnehin neu eingedeckt werden muss. Ansonsten ist eine Amortisation der Investition durch Einsparungen bei den Energiekosten nicht möglich. 

    Da die Dämmung eine energetische Sanierungsmaßnahme ist, die dem Klimaschutz dient, erhält man dafür eine Förderung, die die Kosten senkt. Mindestens 15 Prozent der förderfähigen Kosten von maximal 30.000 Euro können Sie so vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erhalten.

    Das entspricht einer Förderung von 4.500 Euro, die als einmaliger Zuschuss ausgezahlt wird. Umfeldmaßnahmen, die im Zusammenhang mit der Dämmung stehen, werden ebenfalls mitgefördert. Außerdem wird der Einbau von energiesparenden Dachfenstern vom BAFA gefördert.   

    Tipp: Wenn Ihre Dachsanierung von einem Energieberater in einem individuellen Sanerungsfahrplan (iSFP) empfohlen wurde, erhalten Sie den iSFP Bonus in Höhe von weiteren 5 Prozent. Gleichzeitig erhöhen sich dann auch die förderfähigen Investitionsausgaben auf 60.000 Euro. Die Beauftragung eines iSFP lohnt sich daher sehr, da insgesamt 12.000 Euro Förderung möglich sind - 7.500 Euro mehr als ohne iSFP. 

    In der folgenden Tabelle finden Sie eine Übersicht zu den gängigsten Dämmungen, ihren Kosten und der möglichen Förderung nach aktuellem Stand (2024).

    Sanierung / MaßnahmeKostenFörderungKosten mit Förderung
    Aufsparrendämmung (ohne Eindeckung)ab ca. 15.000 €BAFA BEG EM*: 15 % der förderfähigen Kosten, einmaliger Zuschuss von 2.250 €ca. 12.750 €
    Aufsparrendämmung (mit Eindeckung)ca. 25.000 - 31.000 €BAFA BEG EM*: 15 % der förderfähigen Kosten, einmaliger Zuschuss von 3.750 - 4.500** €ca. 21.250 - 26.500 €
    Zwischensparrendämmung (Dämmmatten, Dämmplatten)ab ca. 7.500 €BAFA BEG EM*: 15 % der förderfähigen Kosten, einmaliger Zuschuss von 1.125 €ca. 6.375 €
    Zwischensparrendämmung (Einblasdämmung)ab ca. 5.000 €BAFA BEG EM*: 15 % der förderfähigen Kosten, einmaliger Zuschuss von 750 €ca. 4.250 €
    Untersparrendämmungab ca. 4.000 €BAFA BEG EM*: 15 % der förderfähigen Kosten, einmaliger Zuschuss von 600 €ca. 3.400 €
    Dämmung der obersten Geschossdecke (Einblasdämmung, unbegehbar)ab ca. 1.200 €keine***ca. 1.200 €
    Dämmung der obersten Geschossdecke (Einblasdämmung, begehbar)ab ca. 3.000 €BAFA BEG EM*: 15 % der förderfähigen Kosten, einmaliger Zuschuss von 450 €ca. 2.550 €
    Dachfenster (3-Fach-Verglasung) 4 Stückab ca. 6.000 €BAFA BEG EM*: 15 % der förderfähigen Kosten, einmaliger Zuschuss von 900 €ca. 5.100 €
    Dacheindeckung (ohne Dämmung)ca. 10.000 - 16.000 €keine****ca. 10.000 - 16.000 €
    Dachstuhl (komplettes Dach mit Dämmung)ca. 19.000 - 56.000 €BAFA BEG EM*: 15 % der förderfähigen Kosten, einmaliger Zuschuss von 2.850 - 4.500 €**ca. 16.150 - 51.500 €

    * Bundesförderung für effiziente Gebäude mit Einzelmaßnahmen; **ohne iSFP sind nur 30.000 Euro der Investitionsausgaben mit 15 Prozent förderfähig; *** Voraussetzung für Förderung: Mindestinvestition von 2.000 Euro; **** Voraussetzung für Förderung: Dämmung des Daches

    Ergänzungskredit

    Seit 2024 bietet die KfW mit dem Programm 358/359 einen Kredit, der die BAFA Bezuschussung ergänzt. Bis zu 120.000 Euro Kreditsumme erhalten Sie, wenn Sie selbst nutzender Eigentümer sind und der BAFA Zuschuss bereits bewilligt wurde. Wenn das jährliche zu versteuernde Einkommen Ihres Haushalts unter 90.000 Euro liegt, erhalten Sie zudem eine Zinsvergünstigung. 


    Dach neu eindecken: Dämmstoffe

    Bild :Mineralwolle
    Mineralwolle wird häufig als Dämmung genutzt | © Juergen Faelchle / shutterstock.com

    Um das Dach zu dämmen, kommen viele verschiedene Dämmstoffe infrage. Vor allem werden aber drei Arten besonders häufig eingesetzt: Der Klassiker unter den Dachdämmungen ist Mineralwolle – also Glaswolle oder Steinwolle.

    Sie wird in Form von Dämmmatten als Aufsparren-, Zwischensparren- oder Untersparrendämmung sowie als Flocken für die Einblasdämmung genutzt. EPS / Styropor kommt als Dämmplatte für die Aufsparrendämmung und die Untersparrendämmung oder in loser Form als Einblasdämmung / Zwischensparrendämmung zum Einsatz.

    Alternativ wird auch immer häufiger XPS verwendet. Es besitzt annähernd die gleichen Eigenschaften wie EPS, ist aber etwas teurer. Außerdem werden immer öfter nachhaltige Dämmstoffe wie z. B. Zellulose eingesetzt – ebenfalls als Dämmmatten für Aufsparren-, Zwischensparren- oder Untersparrendämmung oder als Flocken für die Einblasdämmung. In der nachfolgenden Tabelle finden Sie einen Überblick zu den Dämmstoffen, ihren Einsatzmöglichkeiten und ihren wichtigsten Eigenschaften.

    DämmstoffArt der DämmungEigenschaften
    MineralwolleAufsparrendämmung (Dämmmatten, Dämmplatten)
    • Gute Dämmeigenschaften
    • Guter Schallschutz
    • Langlebiges Material
    • Resistent gegen Schimmel und Fäulnis
    Zwischensparrendämmung (Dämmmatten)
    Zwischensparrendämmung (Einblasdämmung mit Flocken)
    Untersparrendämmung (Dämmmatten)
    Dämmung der obersten Geschossdecke (Einblasdämmung Flocken)
    EPS / StyroporAufsparrendämmung (Dämmplatten)
    • Gute Dämmeigenschaften
    • Druckbelastbar
    • Resistent gegen Feuchtigkeit
    Zwischensparrendämmung (Einblasdämmung mit losem EPS / Styropor)
    Untersparrendämmung (Dämmplatten)
    Dämmung der obersten Geschossdecke (Einblasdämmung)
    ZelluloseAufsparrendämmung (Dämmplatten)
    • Guter Schallschutz
    • Gute Dämmeigenschaften
    • Guter Hitzeschutz
    • Resistent gegen Schimmel und Ungeziefer
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    Kosten für eine Schornsteinsanierung

    Bild: Edelstahl-Schornstein
    Sanierter Edelstahl-Schornstein | © PublicDomainPictures / pixabay.com CC0

    Eine Schornstein-Sanierung ist ebenfalls häufig nötig. Das gilt vor allem, wenn moderne Gas-Brennwertheizungen oder Öl-Brennwertheizungen installiert werden oder wenn der Schornstein stark versottet ist.

    Dann werden einwandige oder doppelwandige Rohre aus Edelstahl, Kunststoff oder Keramik in den Schornstein eingezogen. Wie viel eine Schornsteinsanierung kosten wird, hängt im Wesentlichen von ab, ob nur ein Schornstein-Rohr eingezogen wird oder ob der Schornstein teilweise oder sogar komplett neu gemauert werden muss.

    Die Kosten für ein einwandiges Rohr aus Edelstahl liegen bei ca. 530 Euro. Ein doppelwandiges Edelstahlrohr ist ab ca. 780 Euro zu haben. Ein Schornsteinrohr für Brennwerttechnik kostet je nach Material 530 bis 1.400 Euro. Wird eine Komplettsanierung fällig, ist mit Kosten von 780 bis 1.400 Euro zu rechnen. Muss jedoch der gesamte Schornstein neu gemauert werden, können schnell Kosten von 12.000 Euro und mehr entstehen. Es lohnt sich also den Schornstein rechtzeitig zu sanieren. In der nachfolgenden Tabelle finden Sie noch mal eine Übersicht der Maßnahmen und ihrer Kosten inklusive Montage.

    Schornsteinsanierung (EFH*)Kosten mit Einbau
    Edelstahlschornstein-Rohrab ca. 1.250 €
    Keramikschornstein-Rohr (Brennwerttechnik)ab ca. 1.400 €
    Kunststoffschornstein (Brennwerttechnik)ab ca. 530 €
    Komplettsanierungca. 780 - 1.400 €
    Schornstein neu mauern (außen, ohne Edelstahlrohr)ab ca. 10.000 €
    Schornstein neu mauern (innen, ohne Edelstahlrohr)ab ca. 7.500 €
    Schornstein neu mauern (außen, mit Edelstahlrohr)ab ca. 9.400 €
    Schornstein neu mauern (innen, mit Edelstahlrohr)ab ca. 12.000 €

    * Einfamilienhaus

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    Dachsanierung mit Solaranlage

    Photovoltaik-Anlage wird auf Dach montiert
    Optimal ausgerichtet sparen Solaranlagen langfristig Geld | © Altrendo Images / shutterstock.com

    Solaranlagen für das Dach liegen gerade voll im Trend und sind daher sehr gefragt. In einigen Bundesländern gibt es aber auch eine Solarpflicht bei größeren Dachsanierungen, in anderen ist sie geplant.

    Daher liegt es nahe, sich bei einer Dachsanierung Gedanken über die Installation einer Solaranlage zu machen. Ggf. muss der Dachstuhl verstärkt werden, um das Gewicht der Solaranlage tragen zu können.

    Es gibt zwei Arten von Solaranlagen, die auf dem Dach installiert werden können: Solarthermie-Anlagen, die bei der Erzeugung von Warmwasser für Heizung und Dusche helfen, und PV-Anlagen, die Sonnenlicht in Strom umwandeln. Eine Solarthermie-Anlage kostet mit Installation ca. 5.700 bis 10.000 Euro, eine Photovoltaik-Anlage ca. 10.000 Euro. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht.

    SolaranlageKostenFörderungKosten mit Förderung
    Solarthermie Warmwasserca. 5.700 €1.425 €ca. 4.280 €
    Solarthermie Heizungsunterstützungca. 10.000 €2.500 €ca. 7.500 €
    Photovoltaik-Anlageca. 10.000 €keine*ca. 10.000 €

    * Ins Leitungsnetz eingespeister Solar-Strom wird mit 8,2 Ct/kWh vergütet (Stand: Januar 2024)

    Solarziegel

    Eine Sonderform der Photovoltaik stellen die sogenannten Solardachziegel, bzw. Solarziegel dar. Dabei handelt es sich um Dachziegel mit integrierter Photovoltaik. Um mit ihnen die Leistung einer PV-Anlage zu erreichen, braucht man allerdings ziemlich viele davon. Doch Solarziegel sind teurer als normale Dachziegel und kosten in Summe auch mehr als eine PV-Anlage.

    Das sorgt für erhebliche Mehrkosten gegenüber normalen PV-Anlagen. Während sich die Solardachziegel im Neubau gerade noch so amortisieren, ist dies in Bestandsbauten unwahrscheinlich. Wird die gesamte Eindeckung extra für die Solardachziegel entfernt, ist mit Mehrkosten bis zu 140 Prozent zu rechnen. Eine Amortisation der Kosten ist so selbst mit Förderung unmöglich.


    Zum Autor: Mike Kinder

    Mike Kinder - Autor Energieheld

    Mike Kinder hat einen Master of Engineering im Bereich „Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen“ und ist seit 2017 in der Bau- und Sanierungsbranche tätig. Als zertifizierter Energieeffizienz-Experte für Wohngebäude setzt er sich leidenschaftlich für innovative und nachhaltige Sanierungslösungen ein. 

    Wenn er nicht gerade für Energieheld schreibt, trägt er dazu bei, Ansätze zu entwickeln, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Hier gelangen Sie zu Mikes LinkedIn Profil.