Smart Home: Was ist Smart Home? Alles über Smart Home Systeme
Von Mike KinderSie kommen im Winter nach Hause und Ihre Wohnung ist schon warm? Mit Smart Home steuern Sie Ihr Zuhause mit intelligenten Steckdosen und Heizungen ganz bequem von unterwegs per Smartphone oder Tablet.
Auch die Installation erfolgt schnell, einfach und ist relativ günstig. Bereits kleinste Maßnahmen können große Kosten-Ersparnisse bedeuten. Aber was ist Smart Home eigentlich? Und welche Smart Home Systeme gibt es? Hier erfahren Sie alles rund um das Thema Smart Home.
Was ist Smart Home?
Smart Home Systeme sind vernetzte Systeme in Wohnräumen. Vernetzte und ferngesteuerte Geräte wie Steckdosen, Heizungen und Lampen, aber auch Klimaanlagen und Lüftungen sind bequem von unterwegs steuer- und vor allem kontrollierbar. Wohn- und Lebensqualität werden in Smart Homes so durch technische Verfahren deutlich angehoben.
Intelligente Zähler können den Verbrauch von Heizungen, Wasser oder Strom messen und überwachen. Das sogenannte Smart Metering gestaltet den Energie- und Ressourcenverbrauch transparenter und hilft Ihnen dabei, Ihre Energiekosten dauerhaft zu senken. Smart Homes können zudem die Sicherheit Ihres Eigenheims erhöhen. Rauchmelder, Kameras und Bewegungsmelder überwachen Ihr Haus und alarmieren Sie sofort bei Auffälligkeiten.
Ihre persönlichen Daten sind hierbei sicher, die meisten Hersteller verpflichten sich zu peniblem Schutz. Auch Haushaltsgeräte können automatisiert werden. So ist beispielsweise der Kaffee schon fertig, wenn Sie aufstehen oder die Waschmaschine startet, wenn der Strom gerade günstig ist.
Oder Sie können die Verteilung Ihres per Solaranlage selbst produzierten Solarstroms und damit z. B. die Aufladung eines Elektrofahrzeugs steuern. So können Sie bares Geld sparen. Wenn Sie Fragen zum Smart Home haben, wenden Sie sich ruhig an unsere Berater. Wir beraten Sie gerne. Die Beratung ist für Sie selbstverständlich kostenlos und unverbindlich.
Smart Home: Kosten
Der Markt bietet nicht „das eine“ Smart Home. Verschiedene Anbieter stellen unterschiedliche Angebote zur Verfügung, die alle verschiedene Funktionen erfüllen und somit auch unterschiedliche Preise haben.
Es gibt bereits einzelne intelligente Steckdosen ab 30 Euro auf dem Markt. Ganze Pakete gibt es ab 150 Euro. Diese sind meist so konzipiert, dass sie einen speziellen Bereich im Haushalt abdecken. So gibt es z. B. Sicherheitspakete oder Energiesparpakete.
Wenn Sie Ihr Haus komplett zum Smart Home machen wollen, kommt es stark auf die Größe und ihre Bedürfnisse an. Sollen alle Heizkörper mit intelligenten Zählern ausgestattet werden? Soll jeder Lichtschalter steuerbar sein? Komplettsysteme gibt es ab 155 Euro. Diese bestehen immer aus einer zentralen Steuereinheit und zwei bis drei Spezialgeräten. Ungefähr ab 1.250 Euro können Sie Ihr komplettes Haus mit mehreren Steckdosen, Lichtschaltern und intelligentem Zähler ausstatten.
Smart Home Anlage | Preis |
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Steckdosen | ab 30 € |
Einsteigerpakete | ab 80 € |
Kleine Komplettsysteme | ab 155 € |
Kosten für ein komplettes Haus | ca. 1.250 € |
Smart Home Systeme: Vorteile und Nachteile
Smart Homes erleichtern das Leben in vielen Bereichen. Allerdings gibt es neben vielen Vorteilen auch einige Nachteile, wenn Sie Ihr Eigenheim digitalisieren.
Vorteile von Smart Homes | Nachteile von Smart Homes |
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Komfortgewinn | Hohe Anschaffungskosten |
Energieverbrauch reduzieren | Hohe Komplexität |
Sicherheit vor Einbrechern | Geschlossene Systeme |
Schutz vor Bränden | Soft- und Hardwarefehler |
Vorteile
Der größte Vorteil ist der Komfortgewinn. Es wird sehr einfach, Ihr Eigenheim zu steuern. Die Bedienung von unterwegs macht Ihr Smart Home komfortabler. Durch intelligente Zähler können Sie Ihren Energieverbrauch zunächst überwachen und dann effizienter steuern. Smart Homes können Sie ebenfalls vor Einbrüchen schützen.
Durch wechselnde Beleuchtungsszenarien oder den eingeschalteten Fernseher wird Ihre Anwesenheit simuliert. Außerdem schrecken Bewegungsmelder und Kameras Einbrecher zusätzlich ab. Externe Sicherheitsdienste können Sie durch Weiterleitung eines Alarms zusätzlich beschützen. Durch vernetzte Rauchmelder werden Sie im Brandfall rechtzeitig und optimal gewarnt.
Nachteile
Bei den Nachteilen sind zuerst die relativ hohen Anschaffungskosten zu nennen, da zumeist neben den reinen Technik-Kosten auch Innenausbau-Maßnahmen fällig werden. Zumindest, wenn Sie Ihr komplettes Haus als Smart Home umrüsten wollen. Smart Home Pakete funktionieren alle unterschiedlich. Somit kann es bei der relativ hohen Komplexität der Programme zu Verwirrungen kommen, sowohl bei der Installation als auch der Bedienung.
Viele Anbieter verkaufen ihre eigenen Systeme, die nicht mit denen anderer Hersteller kompatibel sind. Diese geschlossenen Systeme binden Sie so an einzelne Anbieter. Smart Homes sind abhängig von Soft- und Hardware. Sollte es hierbei zu Fehlern kommen, kann es zu Fehlfunktionen oder dem Ausfall kompletter Anlagen kommen.
Smart Home: Einsparungen
Smart Home Systeme können durch intelligente Stromzähler und Wasserzähler bares Geld sparen. Mit intelligenten Strom- und Wasserzählern können Sie Ihren Energieverbrauch um 10 bis 15 Prozent senken. Vereinzelte Anbieter berichten sogar von Ersparnissen bis zu 40 Prozent. Sie können Ihre Geräte effizienter nutzen oder sie nachts laufen lassen, wenn der Strom günstiger ist.
Smart Home: Förderung
Die KfW bietet Förderungen für altersgerechtes Bauen. Unter diesen Punkt fallen auch Smart Homes - unabhängig von Ihrem Alter. Das Programm 159 bietet Kredite bis 50.000 Euro bei 2,48 Prozent effektiver Jahreszins.
Förderungsfähig sind alle Sanierungsmaßnahmen, die zu einer Barrierereduzierung führen. Darüber hinaus kann das Programm auch für den Erwerb von altersgerecht umgebautem Wohnraum in Anspruch genommen werden.
Neben dem Programm 159 finden Sie im Förderungsangebot der KfW außerdem den Investitionszuschuss 455-B. Dieser läuft unter dem Namen "Barrierereduzierung - Investitionszuschuss". Gefördert werden im Programm KfW 455-B Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit, wie etwa die Nachrüstung von ferngesteuerten Bedienelementen an Fenstern und Türen, der Einbau eines Treppenlifts oder die Sanierung zu einem barrierefreien Badezimmer.
Den Antrag auf eine Förderung können Sie bei Ihrer Hausbank stellen. Wichtig ist, dass Sie den Antrag vor der Nachrüstung stellen. Anderenfalls sind Sie nicht mehr förderungsberechtigt und erhalten keine Förderung.
Wenn ein neues Smart-Home-System während einer energetischen Sanierung zu einem Effizienzhaus eingebaut wird, können Sie dafür das KfW-Programm 261 (BEG WG) beanspruchen. Mit diesem Programm steht Ihnen ein Kredit von bis zu 150.000 Euro mit einem Fördersatz von maximal 45 Prozent zur Verfügung. So können Sie also eine Förderung von maximal 67.500 Euro erhalten, wobei die Höhe des Fördersatzes von der erreichten Effizienzhausstufe der Immobilie abhängig ist.
Sie haben zudem die Möglichkeit im Rahmen des Programms BEG EM der BAFA eine Förderung für die Installation von Smart-Home Elementen zu erhalten. Neue "Anlagentechnik", wozu Smart-Home zählt, wird mit mindestens 15 Prozent gefördert. Bei maximal förderfähigen Kosten von 30.000 Euro (pro Jahr und Wohneinheit) entspricht das einer Ersparnis von 4.500 Euro. Wurde die Maßnahme zuvor in einem individuellen Sanierungsplan empfohlen, erhalten Sie durch den iSFP-Bonus weitere 5 Prozent Förderung und die förderfähigen Investitionskosten steigen auf 60.000 Euro. So ist ein maximales Ersparnis von 12.000 Euro möglich.
Seit 2024 können selbst nutzende Eigentümer im Rahmen der BEG EM einen Ergänzungskredit in der Höhe von bis zu 120.000 Euro von der KfW beantragen. Dazu gewährt die KfW eine Zinsvergünstigung, wenn das zu versteuernde Jahreseinkommen unter 90.000 Euro liegt.
Bei der Antragstellung für Einzelmaßnahmen (BEG EM) müssen Sie jedoch beachten, dass seit 2024 erst dann Anträge gestellt werden können, wenn zuvor das Angebot eines Handwerksbetriebes angenommen wurde. Dieses Angebot ist gültig, sobald der Förderantrag angenommen wurde.
Prinzipiell kann jeder Bürger und jede Bürgerin einen Förderantrag bei der BEG einreichen. Jedoch kann ein solcher Antrag nur von dem Eigentümer einer Immobilie gestellt werden, Mieter sind dazu nicht berechtigt. Unternehmer, Kommunen und gemeinnützige Einrichtungen sind dazu ebenfalls in der Lage und seit 2024 können auch Wohnungseigentümergemeinschaften eine Förderung im Rahmen der BEG beantragen.
Förderprogramm | Zuschuss |
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KfW-Programm 159 | Kredit bis 50.000 € bei 0,78 % effektiver Jahreszins |
KfW-Programm 455-B | bis zu 2.500 € für Einzelmaßnahmen |
KfW-Programm 261 | Kredit (inkl. Tilgungszuschuss) bis 150.000 € mit Fördersumme von maximal 45 %, max. 67.500 € |
BAFA BEG EM | bis zu 20 %* der Investitionskosten von maximal 60.000 €, max. 12.000 € |
KfW BEG EM | Ergänzungskredit von bis zu 120.00 € |
*Grundförderung von 15 Prozent + iSFP-Bonus von 5 Prozent
Förderungen der KfW (BEG WG) und des BAFA (BEG EM) können seit 2024 wieder miteinander kombiniert werden. Hierbei gilt es jedoch zu beachten, dass dieselben Maßnahmen nicht zweimal gefördert werden können.
Hersteller und Anbieter von Smart Home
Es gibt unzählige Player auf dem Markt. Große Anbieter wie EWE oder RWE bieten themenspezifische, aber auch komplette Systeme an. Auch Telekom hat ein komplettes Smart Home Paket auf dem Markt.
Siemens ist ebenfalls mit einem eigenen System auf dem Markt. Philips, Belkin und AVM, Hersteller der Fritz! Box, bieten einzelne Komponenten an. Blaupunkt, Samsung, LG und Google bieten besondere Produkte an, die vernetzt werden können.
Anbieter | Smart Home Produkte |
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EWE | Drei Pakete |
RWE | Pakete und Einzelprodukte |
Telekom | Einzelprodukte |
Tado | Intelligente Thermostate |
Philips | Beleuchtungssysteme |
Belkin | Steckdosen |
AVM | Steckdosen und Basisstation |
Blaupunkt | Alarmsysteme |
Samsung | Unterhaltungselektronik |
LG | Unterhaltungselektronik |
Zum Autor: Mike Kinder
Mike Kinder hat einen Master of Engineering im Bereich „Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen“ und ist seit 2017 in der Bau- und Sanierungsbranche tätig. Als zertifizierter Energieeffizienz-Experte für Wohngebäude setzt er sich leidenschaftlich für innovative und nachhaltige Sanierungslösungen ein.
Wenn er nicht gerade für Energieheld schreibt, trägt er dazu bei, Ansätze zu entwickeln, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Hier gelangen Sie zu Mikes LinkedIn Profil.