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Heizen mit Strom: Vorteile, Nachteile & Kosten

Von Nina Grimmeiß
Bild: Elektroheizung
Klassische Elektroheizung | © New Africa / shutterstock.com

Das Haus heizen mit Strom aus der Steckdose? Das Heizen mit Strom klingt im Prinzip einfach, bringt jedoch verschiedene Vorteile und Nachteile mit. Vor allem sind die Kosten nicht zu unterschätzen. Denn Elektroheizungen sind zwar oft günstig in der Anschaffung, verursachen im Betrieb jedoch teilweise erhebliche Kosten.

Wie teuer das Heizen mit Strom tatsächlich ist, welche verschiedenen Optionen es gibt und ob sich die Kombination von Elektroheizung und Photovoltaik-Anlage lohnt, erfahren Sie im Folgenden. Außerdem erfahren Sie, wie Sie Stromheizungen richtig einsetzen, ohne dabei zu tief in die Tasche greifen zu müssen.

Inhalt


    Heizen mit Strom: wie funktioniert das?

    Bild: Elektroheizung im Wochenendhaus
    Nur im Wochenendhaus sinnvoll: Elektroheizung |© Iakov Filimonov / shutterstock.com

    Mit Strom heizen klingt angesichts hoher Rohstoffpreise für Heizöl und Erdgas attraktiv, vor allem, wenn mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach selbst CO2-neutral Strom erzeugt werden kann. Auch wenn ein Haus nicht über ein Wärmeverteilsystem verfügt, scheint das Heizen mit Strom oft die einzige Alternative zu sein.

    Im Prinzip braucht es dafür nur eine Steckdose in jedem Raum, der geheizt werden soll. Über freistehende Elektroheizungen können die Räume dann mit Wärme versorgt werden. Doch auch eine Zentralheizung kommt selbstverständlich nicht ohne Strom aus, denn Pumpen und Steuerungen werden ebenfalls mit Strom betrieben.

    Im Unterschied zu klassischen Elektroheizungen heizen Gasheizungen, Ölheizungen und selbst Wärmepumpe jedoch nicht im herkömmlichen Sinne mit Strom, sondern benötigen diesen nur für den Betrieb - die Wärmeerzeugung erfolgt zum Großteil über den Rohstoff bzw. die Umgebungswärme.

    Bild: Energieheld-Tipps

    In den meisten Fällen ist das Heizen mit Strom auf Dauer viel zu teuer - auch mit einer Photovoltaik-Anlage! Je eher Sie also zum Beispiel von Nachtspeicherheizungen auf eine echte Zentralheizung umrüsten, desto mehr Geld sparen Sie insgesamt.


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    Strom-Heizung: Verschiedene Varianten

    Bild: Nachtspeicherheizung an Wand
    Nachtspeicherheizung als eine Form der Elektroheizung | © Jürgen Fälchle / fotolia.com

    Obwohl im Prinzip jede Heizung über Strom heizt, fallen nur manche Heizungstypen tatsächlich in die Kategorie Strom-Heizung. Dafür muss das Kriterium erfüllt sein, dass zur Wärmeerzeugung ausschließlich Strom eingesetzt wird.

    Nachfolgend haben wir einige verbreitete Arten von Stromheizungen aufgelistet. Vorab sei jedoch bereits gesagt, dass sich keine davon als adäquater Ersatz für eine Zentralheizung eignet - zumindest nicht in Anbetracht der Kosten.

    Elektroheizung

    Der Begriff Elektroheizung bezeichnet eigentlich verschiedene Bauarten von Heizungen, die alle unterschiedlich funktionieren. Die klassische Variante besteht aus einem mit Öl gefüllten Radiator, der die Wärme ähnlich wie klassische nicht elektrische Heizkörpern an den Raum abgibt. Die Wärmeverteilung erfolgt hier nur sehr langsam. Eine angenehmere und schnellere Wärmeverteilung bieten Konvektor-Heizungen. Diese saugen die kalte Raumluft am Boden an und geben sie wieder ab, sodass die Luft ständig zirkuliert.

    Heizlüfter zählen ebenfalls zu den Klassikern unter den Elektroheizungen. Sie sind im Betrieb jedoch die teuerste Variante und sollten daher nur sehr sparsam und vereinzelt zum Einsatz kommen. Neben den genannten Elektroheizungen gibt es jedoch noch zahlreiche andere Varianten, wie Elektrofußbodenheizungen oder Fußleistenheizungen. Mehr zu den verschiedenen Bauarten der Elektroheizung erfahren Sie hier.

    Nachtspeicherheizung

    Vor einigen Jahrzehnten galt die Nachtspeicherheizung als Innovation. Das Prinzip funktioniert über Nachtstromtarife, die nachts bezogenen Strom früher einmal erheblich günstiger zur Verfügung stellten. So kann nach Wärme gespeichert werden, die dann tagsüber verbraucht wird. Nachtstromtarife wurden mit der Zeit jedoch immer teurer und werden mittlerweile nur noch von wenigen Anbietern zur Verfügung gestellt. Zudem muss mit dem teuren Tagstrom nachgeheizt werden, wenn mehr Wärme benötigt wird als gespeichert wurde.

    Infrarotheizung

    Die Infrarotheizung funktioniert über Strahlungswärme und beheizt Räume auf eine angenehme Art und Weise, indem sie statt der Raumluft die Gegenstände und Möbel aufwärmt, ähnlich wie Sonnenstrahlen. Besonders geeignet ist sie für Räume, die nicht alltäglich genutzt werden, wie Gästezimmer oder Wintergärten. Auch im Badezimmer kann die Infrarotheizung eine angenehme Ergänzung sein. Für den dauerhaften Betrieb oder als alleinige Heizung ist sie aufgrund der hohen Betriebskosten jedoch nicht geeignet.

    Wärmepumpe

    Die Wärmepumpe fällt aus der Kategorie Strom-Heizung eigentlich heraus, da sie hauptsächlich die Umgebungswärme aus Luft, Erdreich oder Grundwasser zur Wärmegewinnung nutzt. Dennoch wird sie hin und wieder im Zusammenhang mit Heizungen genannt, die ausschließlich mit Strom Wärme erzeugen.

    Ein Grund dafür ist, dass der Stromverbrauch einer Wärmepumpe variieren kann. Wird nicht genug Wärme aus der Umgebung gewonnen, beispielsweise im Fall von Luft-Wasser-Wärmepumpen bei starken Minustemperaturen, wird zum Ausgleich dafür mehr Strom benötigt. Mehr zum Thema Funktion, Kosten und Stromverbrauch von Wärmepumpen finden Sie hier.


    Heizen mit Strom: Vorteile und Nachteile

    Bild: Elektrischer Durchlauferhitzer
    Weiterer Nachteil: Warmwasserbereitung mit Strom | © Santiparp Wattanaporn / shutterstock.com

    Sofern Sie nicht gerade eine Wärmepumpe nutzen, haben Sie beim Heizen mit Strom eigentlich nur gravierende Nachteile. Die einfache und günstige Installation wird alleine bei einzelnen Räumen oder in Ferienhäusern zum Vorteil, weil hier die Heizkosten sehr überschaubar bleiben.

    Auch in Badezimmern kann man sie bedenkenlos als Handtuchheizkörper installieren. Ansonsten ist der Betrieb einer Heizung mit Strom wegen der extrem hohen Kosten vollkommen unrentabel. Die Einsparung durch die niedrigen Anschaffungskosten ist in einem Einfamilienhaus bei normalem Heizbetrieb binnen einem oder weniger Jahre aufgebraucht.

    Vorteile Nachteile
    Vermeintlich niedrige Anschaffungskosten Extrem hohe Verbrauchskosten für Strom, zum Beheizen einer kompletten Immobilie ökonomisch unsinnig (jede andere Heizung ist um ein Vielfaches preiswerter im Betrieb)
    Kann einfach an die Steckdose angeschlossen und nach Wunsch im Raum positioniert werden Ökologisch fragwürdig
    - Braucht neben Heizung noch mindestens einen Durchlauferhitzer zur Warmwasserbereitung; zusätzliche Anschaffungskosten und auch für die Warmwasserbereitung enorm hohe Verbrauchskosten
    Neue Infrarotheizung gesucht?

    Heizen mit Strom: Kosten

    Bild: Teure Elektroheizung
    Elektroheizungen sind teuer im Betrieb | © Alexander Raths / shutterstock.com

    Elektroheizungen haben den Vorteil, dass sie in der Anschaffung sehr günstig sind. Einzelne Elektroheizkörper kosten meist nicht viel mehr als 1.000 Euro pro Stück und auch Infrarotheizungen verursachen beim Kauf moderate Kosten. Teuer wird das Heizen mit Strom erst im laufenden Betrieb. Selbst bei sehr gut gedämmten Gebäuden rentiert sich das Heizen mit Strom nicht.

    Der Wirkungsgrad einer Elektroheizung beträgt 100 Prozent. Das bedeutet, dass der Strom eins zu eins in Wärme umgewandelt werden kann. Was erst einmal effizient klingt, sieht in der Praxis jedoch ganz anders aus. Denn auch bei sehr geringem Wärmebedarf von 9.000 kWh jährlich im Neubau kostet das alleinige Heizen mit Strom bei einem derzeitigen Preis von 32 Cent pro kWh (Stand: Januar 2024) rund 2.880 Euro pro Jahr.

    Zum Vergleich: Unter den gleichen Bedingungen würde der Betrieb einer Ölheizung bei einem Ölpreis von 114 Cent pro Liter nur etwa 1.100 Euro jährlich kosten. Das Heizen mit Strom ist also immer teurer als die gängigen Alternativen.

    Nachfolgend haben wir einige Kosten, die durch das Heizen mit Strom entstehen können, aufgelistet. Die Heizkosten sind beispielhaft zu verstehen und können real abweichen. Die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe können außerdem durch finanzielle Förderung gesenkt werden. Insbesondere, wenn damit eine Heizung auf Basis fossiler Energieträger ersetzt wird, gibt es hier Förderung zu attraktiven Konditionen.

    HeizungAnschaffungskostenHeizkosten AltbauHeizkosten Neubau
    Elektro-Zentralheizungab ca. 3.000 €11.200 €3.600 €
    Nachtspeicherheizungab ca. 7.500 €9.650 €3.100 €
    Infrarotheizung (einzelner Raum)1.500 - 5.000 €ca. 1.550 €ca. 930 €
    Luft-Wasser-Wärmepumpeca. 18.750 €2.200 €710 €
    Erd-Wärmepumpeca. 31.250 €1.700 €550 €

    Heizen mit Strom: geht das günstig?

    Bild: Photovoltaik-Anlage auf Dach
    Selbst mit PV-Strom unrentabel: Elektroheizungen | © PNUMETAL / shutterstock.com

    Trotz der hohen Betriebskosten gibt es durchaus Mittel und Wege, um günstig mit Strom heizen zu können. Das Geheimnis liegt darin, nicht allein auf eine Elektroheizung als Wärmeversorger zu setzen, sondern diese gezielt zum Einsatz kommen zu lassen.

    Beliebt sind hierfür insbesondere Infrarotheizungen, da die Wärmestrahlung als sehr angenehm empfunden wird. Um schnell und kurzzeitig kleine Räume aufheizen, eignet sich auch ein Heizlüfter. Die Elektroheizung sollte jedoch immer nur der Ergänzung dienen.

    Photovoltaik-Anlage und Strom-Heizung kombinieren

    Um die Kosten für eine elektrische Heizung zu senken, liegt der Schluss nahe, sie mit Strom aus einer Photovoltaik-Anlage zu versorgen. Dies funktioniert allerdings nur bis zu einem gewissen Grad. Denn auch die Kombination einer großen Photovoltaik-Anlage mit einer Zentral-Elektroheizung wird nicht dazu führen, dass der Betrieb sich rentiert. Denn die Solaranlage wird insbesondere während der Heizperiode im Winter nicht genügend Strom produzieren, um damit die Elektroheizung vollständig zu versorgen.

    Mit einer richtig dimensionierten PV-Anlage können jedoch durchaus Stromkosten beim Betrieb von Infrarotheizung und Co. gespart werden. Besonders interessant für Neubau und Sanierung ist die Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaik-Anlage.


    Heizung über Strom: Ist es sinnvoll, mit Strom zu heizen?

    Angesichts der hohen Kosten, die der Betrieb von Elektroheizungen verursacht, ist das dauerhafte Heizen mit Strom nicht sinnvoll. Abgesehen von der Wärmepumpe, die im eigentlichen Sinne nicht direkt mit Strom heizt, sind Strom-Heizungen nicht dafür geeignet, Wohnhäuser vollständig mit Wärme zu versorgen. Für einzelne Räume kann der Einsatz von Elektroheizungen wie der Infrarotheizung jedoch durchaus sinnvoll sein. Klassische Anwendungsfälle sind Gästezimmer, Wintergärten oder Ferienhäuser. Hierbei sollte jedoch auf einen sparsamen Einsatz geachtet werden.

    Verfügt das Haus über eine eigene Photovoltaik-Anlage, kann ein Teil der Stromkosten davon gedeckt werden. Insbesondere im Winter produzieren Solaranlagen jedoch zu wenig Strom, um damit das Heizen mit Strom dauerhaft gewährleisten zu können. Wenn Sie weitere Fragen bezüglich den Möglichkeiten des Heizens mit Strom haben oder eine kostenlose Beratung für einen Heizungsersatz wünschen, stellen Sie einfach eine unverbindliche Anfrage an Energieheld.


    Zur Autorin: Nina Grimmeiß

    Nina Grimmeiß ist ausgebildete Redakteurin und studierte Kommunikationswissenschaftlerin. Seit 2023 bei Energieheld, begeistert sie sich dafür, Themen rund um erneuerbare Energien verständlich zu vermitteln. Ihr Engagement für Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie der enge Austausch mit Energieberatern und Sanierungsmanagern sind ein wichtiger Teil ihrer Arbeit. Hier gelangen Sie zu Ninas LinkedIn Profil.