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Frischwasserstation: Aufbau, Funktion & Kosten

Von Nina Grimmeiß
Frischwasserstation: warmes Wasser fürs Bad
Frischwasserstation: warmes Wasser fürs Bad | © FamVeld / shutterstock.com

Mit einer Frischwasserstation - auch als FriWa oder Trinkwasserstation bekannt - kann man Warmwasser erzeugen. Doch wie sieht der Aufbau der Frischwasserstation aus, wie funktioniert diese Technik und vor allem, wie viel kostet so eine Anlage samt Installation?

Welche Vorteile und Nachteile hat eine Frischwasserstation? Und ist die Kombination aus Frischwasserstation und Wärmepumpe sinnvoll? Diese und weitere Fragen wollen wir im folgenden Artikel klären.

Inhalt


    Frischwasserstation: Funktion

    Bild: Warmwasser für die Dusche
    Warmwasser aus der Frischwasserstation | © Anna Om / shutterstock.com

    Eine Frischwasserstation dient der Warmwassererzeugung – genauer gesagt der Erzeugung von warmem Trinkwasser. Daher stammt auch die eher selten genutzte Bezeichnung Trinkwasserstation.

    Dabei nutzt die Frischwasserstation die Wärme des Heizungswassers zur Erwärmung des Trinkwassers: Die FriWa enthält einen Plattenwärmetauscher, der an den Heizkreislauf angeschlossen ist.

    Das Trinkwasser wird mithilfe einer elektrisch betriebenen Pumpe nach dem Durchlaufprinzip durch den Wärmetauscher gepumpt, wo das Heizungswasser seine Wärme an das Trinkwasser abgibt. Danach wird das erwärmte Trinkwasser dann über den Trinkwasserkreislauf an die entsprechenden Verbrauchsstellen in Bad und Küche geleitet und kann dort zum Waschen, Duschen und Baden genutzt werden. Heizungswasser und Trinkwasser bleiben dabei stets voneinander getrennt in verschiedenen Kreisläufen.

    Bild: Energieheld-Tipps

    Die Frischwasserstation ist ein platzsparendes und sehr effizientes Bauteil zur Warmwasserbereitung. Besonders in Kombination einer Frischwasserstation mit Wärmepumpe, Solarthermie-Anlage und Pufferspeicher ist sie sehr zu empfehlen.


    Heizung mit Wärmespeicher gesucht?


    Pufferspeicher mit Frischwasserstation

    Sowohl die Frischwasserstation, als auch der Pufferspeicher dienen der Bereitstellung von warmem Trinkwasser. Was ist also der Unterschied zwischen Pufferspeicher und Frischwasserstation? Der wesentlich Unterschiede liegt in der Art der Warmwasserbereitung. Während der Pufferspeicher das vom Heizkessel erwärmte Trink- und Heizungswasser voneinander getrennt warm vorhält, bis es benötigt wird, erzeugt die Frischwasserstation das Trinkwasser bei Bedarf nach dem Durchlaufprinzip.

    Warmes Heizungswasser erzeugt sie dagegen gar nicht. Im Gegenteil, sie benötigt das vom Heizkessel erwärmte Heizungswasser, um das Trinkwasser mittels Wärmetauscher zu erwärmen. Der Heizkessel muss also laufen, damit sie warmes Trinkwasser erzeugen kann.

    So funktioniert ein Pufferspeicher mit Frischwasserstation

    Es gibt auch Pufferspeicher mit Frischwasserstation. Dabei befindet sich der Plattenwärmetauscher der Frischwasserstation an der Außenseite des Pufferspeichers. Das Heizwasser des Heizkreislaufes erwärmt dann das Trinkwasser über den Wärmetauscher.

    Die Frischwasserstation mit Pufferspeicher kommt häufig bei Wärmepumpen, Solarthermie-Anlagen und Holzheizungen zum Einsatz. Diese sind nicht in der Lage, bei Bedarf kurzfristig hohe Temperaturen zu erzeugen, haben wetterbedingt Schwankungen bei der Wärmeerzeugung oder sind schlecht regelbar.

    Frischwasserstation oder Hygienespeicher?

    Es gibt auch Pufferspeicher, die quasi eine Trinkwasserstation integriert haben. Die Rede ist vom sogenannten Hygienespeicher – auch als Kombispeicher bekannt. Dabei befindet sich der Wärmetauscher der Trinkwasserstation im Heizwasserbehälter des Hygienespeichers. Die Warmwassererzeugung erfolgt im Hygienespeicher, indem das kalte Trinkwasser durch den Wärmetauscher im Heizwasser fließt. Der große Vorteil von Frischwasserstation und Hygienespeicher anderen Wärmespeichern gegenüber ist, dass kein warmes Trinkwasser gespeichert wird und sich so keine Legionellen bilden können – daher auch der Name Hygienespeicher.

    Doch was ist besser, Hygienespeicher oder Frischwasserstation? Der Hygienespeicher kommt meist beim Betrieb von Solarthermie-Anlagen oder Wärmepumpen zum Einsatz, da er in der Lage ist, von der Solaranlage bzw. dem Heizkessel erwärmtes Heizungswasser zu speichern. Auf diese Weise lässt sich schnell warmes Trinkwasser erzeugen, ohne dass die Wärmepumpe kurzfristig für die Warmwasserbereitung hochgefahren werden muss – so kann die Wärmepumpe am effizientesten arbeiten.


    Frischwasserstation zur Warmwasserbereitung: Vorteile und Nachteile

    Bild: elektrischer Durchlauferhitzer
    Teuer: Warmwasser aus Durchlauferhitzer | © mansong suttakarn / shutterstock.com

    In diesem Kapitel wollen wir uns einmal mit den Vorteilen und Nachteilen der Frischwasserstation beschäftigen. Die Frischwasserstation hat viele Vorteile: Einer davon ist ihr geringer Platzbedarf. Sie kann auf engstem Raum installiert werden - auch dort, wo kein Wärmespeicher, Boiler oder Durchlauferhitzer Platz hat.

    Daher kann man auch fast immer eine Frischwasserstation nachrüsten. Ein weiterer Vorteil: Es können sich in der Frischwasserstation keine Legionellen bilden, da sie nach dem Durchlaufprinzip funktioniert. Sie erzeugt Warmwasser also nur für den sofortigen Verbrauch und hält es nicht vor.

    Außerdem ist sie sehr energieeffizient, da sie im Gegensatz zu Wärmespeichern keine Wärmeverluste hat und bereits erwärmtes Heizwasser im Pufferspeicher als Energiequelle nutzt. So wird in der Heizperiode keine zusätzliche Energie für die Warmwasserbereitung benötigt. Zudem ist sie mit fast allen gängigen Heizungen kompatibel. Egal ob es sich um klassische Verbrennungsheizungen wie die Ölheizung und die Gasheizung, moderne Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien wie eine Solarthermie-Anlage handelt oder eine Wärmepumpe - die Frischwasserstation kann immer eingesetzt werden.

    Klingt fantastisch, aber hat die Frischwasserstation Nachteile? Ja. Der größte Nachteil ist sicherlich, dass die Frischwasserstation zur Wärmeerzeugung warmes Heizwasser als externe Energiequelle benötigt. Das bedeutet, dass die Heizung Heizwasser erwärmen muss, damit die Frischwasserstation Warmwasser erzeugen kann - auch im Sommer, wenn die Heizung normalerweise gar nicht betrieben wird. Man kann alternativ allerdings mit Solar-Energie Warmwasser erzeugen. Die Solarthermie-Anlage ersetzt dann im Sommer den Heizkessel als Wärmequelle.

    Außerdem benötigen Pumpe und Prozessor Strom zum Betrieb - und Warmwasser erzeugen mit Strom verursacht immer zusätzliche Kosten, da Strom sehr teuer ist. Allerdings benötigt die Trinkwasserstation für den Betrieb nur wenig Strom und erwärmt das Trinkwasser im Vergleich immer noch deutlich billiger als ein elektrischer Durchlauferhitzer. Und auch moderne Wärmespeicher verbrauchen meist mehr Strom, um das Trinkwasser warm zu halten bis es benötigt wird.

    VorteileNachteile
    Geringer Platzbedarf, lässt sich quasi überall installierenBenötigt externe Wärmequelle zur Erwärmung von Heizungswasser, außerhalb der Heizsaison problematisch
    Kein zusätzlicher Energiebedarf in der Heizperiode wenn Pufferspeicher vorhandenBenötigt Strom zum Betrieb
    Beugt Legionellenbildung vor, da Warmwasser nur bei Bedarf erzeugt wird 
    Mit jeder wasserführenden Heizung kompatibel 
    Nur geringer Strombedarf für Pumpe und Mikroprozessor, billiger als Warmwassererzeugung mit Durchlauferhitzer

    Heizung mit Wärmespeicher gesucht?


    Frischwasserstation: Preise & Förderung

    Bild: Förderung bewilligt
    Förderung bewilligt: Geld für die FriWa | © fizkes / shutterstock.com

    Wie bei allen Anschaffungen in der Haustechnik spielt auch bei der Frischwasserstation der Preis eine Rolle. Wie viel Geld eine Frischwasserstation kosten wird, hängt von der Leistung und dem Verwendungszweck ab.

    In Kombination mit einer Solarthermie-Anlage wird z. B. zusätzlich aufwändige und daher teure Regelungstechnik benötigt. Da sie aber der Steigerung der Energieeffizienz dient, wird ihre Anschaffung inklusive Einbau staatlich gefördert. So brauchen Sie für die Frischwasserstation nicht den vollen Preis zu zahlen und Sie sparen Geld.

    Wieviel kostet eine Trinkwasserstation?

    Je nachdem welche Nutzung und Leistung angestrebt wird, liegen die Kosten der Frischwasserstation bei ca. 1.000 bis 2.500 Euro. Dazu kommen Installationskosten von bis zu 50 Prozent des Gerätepreises. Für die Anschaffung einer Frischwasserstation ist inklusive Einbau also mit Kosten von rund 1.500 bis 3.800 Euro zu rechnen. Eine Übersicht zu den Kosten finden Sie in der nachfolgenden Tabelle.

    Einbausituation der FrischwasserstationKosten AnschaffungKosten EinbauKosten gesamt
    Frischwasserstation für Pufferspeicher & Heizungca. 1.000 €ca. 500 €ca. 1.500 €
    Frischwasserstation für Pufferspeicher, Heizung & Solarthermie-Anlageca. 2.500 €ca. 1.250 €ca. 3.800 €

    Förderung für die Frischwasserstation

    Da die Frischwasserstation der Steigerung der Energieeffizienz dient, wird ihre Anschaffung inklusive Montage staatlich gefördert. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vergibt dafür eine Förderung von 15 Prozent der Kosten. Bei einem Preis von 1.500 bis 3.800 Euro liegt die Förderung demnach bei 225 bis 570 Euro.

    Wurde die Anschaffung zuvor von einem Energieberater in einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) empfohlen, beträgt die Förderung sogar 20 Prozent – also 300 bis 760 Euro. Die Gesamtkosten der Frischwasserstation liegen somit – je nach Förderbetrag – bei ca. 1.280 bis 3.100 Euro. In der nachfolgenden Tabelle finden Sie einen Überblick zu Kosten und Förderung.

    Einbausituation der FrischwasserstationKosten (inkl. Einbau)Basis-Förderung (15 %)Förderung mit iSFP* (20 %)Gesamtkosten
    Frischwasserstation mit Pufferspeicher & Heizungab 1.500 €225 €-ab ca. 1.280 €
    ab 1.500 €-300 €ab ca. 1.200 €
    Frischwasserstation mit Pufferspeicher, Heizung & Solarthermie-Anlage3.800 €570 €-ca. 3.250 €
    3.800 €-760 €ca. 3.100 €

    Stand: Feb. 2023; * iSFP = individueller Sanierungsfahrplan


    Frischwasserstation Wärmepumpe: die Kombination

    Bild: Solarthermie-Anlage liefert Wärme für die FriWa
    Solarthermie: ideale Wärmquelle für die FriWa | © Beautiful landscape / shutterstock.com

    Wer seine Wärmepumpe zur Warmwassererzeugung nutzen will, ist mit der Anschaffung einer Frischwasserstation gut beraten. Da eine Wärmepumpe nicht in der Lage ist, kurzfristig hohe Heizwasser Temperaturen zu erzeugen, ist sie in der Regel mit einem Pufferspeicher ausgestattet.

    Das darin warm gehaltene Heizungswasser ist die ideale Wärmequelle für die Frischwasserstation. Daher kann sie während der Heizperiode ohne zusätzliche Wärmeerzeugung durch die Wärmepumpe auskommen und steigert somit die Energieeffizienz der Wärmepumpe.

    Noch besser ist die zusätzliche Kombination mit einer Solarthermieanlage: Sie kann im Sommer die Aufgabe der Wärmepumpe übernehmen und den Pufferspeicher mit warmem Heizungswasser versorgen. So braucht man die Wärmepumpe im Sommer, wenn keine Heizenergie benötigt wird, nicht extra für die Warmwassererzeugung hochfahren. Das steigert die Energieeffizienz der gesamten Anlage, sodass man diese auch im Sommer kostensparend betreiben kann. 


    Frischwasserstation: Empfehlung

    Die Frischwasserstation ist vor allem für Haushalte mit beengten Räumlichkeiten zu empfehlen, da sie wenig Platz braucht, um installiert zu werden. Zudem ist sie mit allen wasserführenden Heizungen kompatibel. Zu empfehlen ist die zusätzliche Installation eines Pufferspeichers – wenn der Platz dafür reicht.

    Will man seine Wärmepumpe zur Warmwassererzeugung nutzen, ist allerdings die Kombination aus Wärmepumpe, Solarthermie-Anlage, Pufferspeicher mit Frischwasserstation besonders zu empfehlen. Sie ermöglicht die Warmwassererzeugung mit der Frischwasserstation auch im Sommer, ohne dass die Wärmepumpe hochgefahren werden muss und ist daher besonders energieeffizient. Die Frischwasserstation ist aber auch für Holzheizungen mit Pufferspeicher und Solarthermie-Anlage gut geeignet.


    Zur Autorin: Nina Grimmeiß

    Nina Grimmeiß ist ausgebildete Redakteurin und studierte Kommunikationswissenschaftlerin. Seit 2023 bei Energieheld, begeistert sie sich dafür, Themen rund um erneuerbare Energien verständlich zu vermitteln. Ihr Engagement für Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie der enge Austausch mit Energieberatern und Sanierungsmanagern sind ein wichtiger Teil ihrer Arbeit. Hier gelangen Sie zu Ninas LinkedIn Profil.