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Eigenverbrauch PV-Anlage: Wie Sie mehr Solarstrom selbst nutzen können

Von Samira Dehn
Durch einen hohen Eigenverbrauch können Sie Geld sparen
Durch einen hohen Eigenverbrauch können Sie viel Geld sparen | vadreams © Canva

Der Eigenverbrauch einer PV-Anlage gibt an, welcher Anteil des produzierten Solarstroms direkt vor Ort verbraucht wird, anstatt ins öffentliche Netz eingespeist zu werden. Ein hoher PV-Anlage Eigenverbrauch bedeutet weniger Netzstrombezug und kann die Wirtschaftlichkeit der Anlage deutlich verbessern.

Doch wie lässt sich der Eigenverbrauch der PV-Anlage steigern? Wann lohnt sich die Einspeisung ins Netz, und wann ist der Eigenverbrauch die bessere Wahl? Die Experten von Energieheld erklären Ihnen, worauf es ankommt.

Inhalt


    Das Wichtigste im Überblick

    • Der PV-Anlage Eigenverbrauch gibt an, wie viel des selbst erzeugten Solarstroms direkt genutzt wird, anstatt ihn ins Netz einzuspeisen
    • Ein hoher Eigenverbrauch PV-Anlage senkt Stromkosten und macht unabhängiger vom Energieversorger
    • Die Eigenverbrauchsquote hängt von der Größe der PV-Anlage, dem Stromverbrauch und der Nutzung eines Speichers ab
    • Maßnahmen wie ein Stromspeicher, Lastverschiebung und intelligente Steuerung erhöhen den Eigenverbrauch
    • Die EEG-Umlage auf Eigenverbrauch entfällt seit 2023, und auch steuerliche Vorgaben wurden vereinfacht

    Was bedeutet der Eigenverbrauch einer PV-Anlage?

    PV-Eigenverbrauch steigern und Stromkosten sparen
    PV-Eigenverbrauch steigern für mehr Unabhängigkeit | jittawit-tachakanjanapong © Canva

    Der Eigenverbrauch bei der PV-Anlage beschreibt den Anteil des erzeugten Solarstroms, der direkt im eigenen Haushalt genutzt wird. Der restliche Strom wird entweder für eine geringe Einspeisevergütung ins Netz eingespeist oder – falls ein Speicher vorhanden ist – für den späteren Verbrauch gespeichert.

    Ein hoher Eigenverbrauch sorgt dafür, dass weniger Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen werden muss. Das reduziert nicht nur die Energiekosten, sondern macht unabhängiger von steigenden Strompreisen.


    Eigenverbrauch berechnen: So geht’s

    Der Eigenverbrauch einer Photovoltaikanlage wird in Prozent angegeben und zeigt, wie viel des erzeugten Solarstroms direkt genutzt wird. Die Berechnung erfolgt mit folgender Formel:

    Eigenverbrauch (%) = (selbst genutzter Solarstrom / insgesamt erzeugter Solarstrom) × 100

    Beispiel: Eine PV-Anlage produziert 5.000 kWh pro Jahr. Davon werden 3.000 kWh direkt im Haushalt verbraucht, während 2.000 kWh ins Netz eingespeist werden.

    → Eigenverbrauch = (3.000 / 5.000) × 100 = 60 %

    PV-Anlage vom Profi!


    Wie viel Eigenverbrauch ist bei Photovoltaik möglich?

    Je nach Dimensionierung der PV-Anlage, dem individuellen Verbrauchsverhalten und dem installierten Speicher kann der Eigenverbrauch von Haushalt zu Haushalt unterschiedlich hoch ausfallen. Ohne Speicher liegt er meist zwischen 20 und 40 Prozent, da ein Großteil des Solarstroms mittags produziert wird, wenn der Bedarf eher gering ist. Mit einem Batteriespeicher lässt sich der Eigenverbrauch über die PV-Anlage auf 60 bis 80 Prozent steigern.

    Hier sind drei Beispiele für einen möglichen Eigenverbrauch verschiedener Haushalte:

    Single-Haushalt

    • 3 kWp PV-Anlage, kein Speicher
    • 2.500 kWh Jahresverbrauch
    • PV-Jahresertrag: 2.800 kWh
    • Direktverbrauch: 900 kWh
    • Eigenverbrauchsquote: 32 %
       

    Familie mit 4 Personen

    • 6 kWp PV-Anlage, mit Speicher
    • 4.500 kWh Jahresverbrauch
    • PV-Jahresertrag: 6.000 kWh
    • Direktverbrauch: 1.800 kWh + 1.800 kWh aus dem Speicher
    • Eigenverbrauchsquote: 60 %
       

    Mehrfamilienhaus

    • 12 kWp PV-Anlage, mit Speicher & Lastmanagement
    • 12.000 kWh Jahresverbrauch
    • PV-Jahresertrag: 12.000 kWh/Jahr
    • Direktverbrauch: 4.500 kWh + 3.600 kWh aus dem Speicher
    • Eigenverbrauchsquote: 67,5 %

    Diese Rechenbeispiele zeigen, dass die Eigenverbrauchsquote ein sehr individueller Wert ist, der über die Jahre variiert. Es handelt sich also immer nur um eine Momentaufnahme, die durch Faktoren wie zusätzliche Hausbewohner, die Anschaffung eines Elektroautos mit Wallbox oder einer Wärmepumpe beeinflusst werden kann. Daher lässt sich pauschal keine Aussage treffen, wie viel Eigenverbrauch möglich ist. 

    Wie bereits erwähnt, können jedoch Maßnahmen ergriffen werden, die den Eigenverbrauch auf bis zu 80 Prozent steigern können. Dazu mehr im folgenden Abschnitt.


    Mit diesen Maßnahmen können Sie Ihren Eigenverbrauch erhöhen

    Eigenverbrauch erhöhen durch E Auto Ladestation
    Eine E-Auto Ladestation kann Ihren Eigenverbrauch erhöhen | vadreams © Canva

    Um den Eigenverbrauch der PV-Anlage zu steigern, sollte möglichst viel Solarstrom direkt genutzt werden, anstatt ihn ins Netz einzuspeisen.

    Eine effektive Maßnahme ist die Installation eines Stromspeichers, der überschüssigen Solarstrom für den Abend oder bewölkte Tage verfügbar macht.

    Auch eine gezielte Lastverschiebung hilft: Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Spülmaschine oder E-Auto sollten bevorzugt tagsüber laufen, wenn die PV-Anlage Strom produziert.

    Zusätzlich können smarte Energiemanagement-Systeme den Verbrauch automatisch an die Erzeugung anpassen. Wer eine Wärmepumpe oder Klimaanlage mit PV-Strom betreibt, nutzt den Überschuss sinnvoll für Heizung oder Kühlung. Diese Maßnahmen können den Eigenverbrauch auf bis zu 80 Prozent steigern und die Abhängigkeit vom Netzstrom erheblich reduzieren.


    Einspeisung oder Eigenverbrauch – was lohnt sich mehr?

    Viele PV-Besitzer fragen sich, ob es besser ist, den Strom ins Netz einzuspeisen oder ihn selbst zu verbrauchen. Früher war die Einspeisung oft lukrativer, da die Vergütungssätze hoch waren. In den letzten Jahren sind diese jedoch gesunken, sodass Netzstrom mittlerweile oft das Doppelte oder Dreifache der aktuellen Einspeisevergütung kostet. Der Eigenverbrauch der PV-Anlage ist daher heute meist wirtschaftlicher. Die folgende Rechnung mit aktuellen Zahlen (Stand Februar 2025) zeigt das sehr deutlich:

    Aktueller Netzstrompreis: 30 - 40 Cent/kWh

    Aktuelle Einspeisevergütung: ca. 8,11 Cent/kWh

    Ersparnis durch Eigenverbrauch: 30 - 40 Cent/kWh – 8,11 Cent/kWh = mind. 22 Cent/kWh

    Daher lohnt es sich in fast allen Fällen, so viel Solarstrom wie möglich selbst zu nutzen. Lediglich bei sehr großen PV-Anlagen kann eine Kombination sinnvoll sein. Hier haben wir für Sie noch einmal die wichtigsten Vor- und Nachteile des Eigenverbrauchs zusammengefasst:

    Eigenverbrauch VorteileEigenverbrauch Nachteile
    Senkt Stromkosten, da weniger Netzstrom benötigt wirdOhne Speicher bleibt der Eigenverbrauch oft unter 40 %
    Macht unabhängiger von steigenden StrompreisenBatteriespeicher erhöhen die anfänglichen Investitionskosten
    Keine EEG-Umlage mehr auf selbst genutzten StromEigenverbrauch erfordert bewusstes Verbrauchsverhalten
    Rentabler als die Einspeisung bei niedriger VergütungGroße PV-Anlagen erzeugen oft mehr Strom, als direkt genutzt werden kann

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    Eigenverbrauch und Autarkiegrad – Wo liegt der Unterschied?

    Der Eigenverbrauch der PV-Anlage und der Autarkiegrad werden oft verwechselt, haben aber unterschiedliche Bedeutungen.

    Der Eigenverbrauchsanteil gibt an, wie viel des erzeugten Solarstroms direkt genutzt wird. Wenn eine PV-Anlage 5.000 kWh pro Jahr produziert und davon 3.000 kWh im Haushalt verbraucht werden, liegt der Eigenverbrauch bei 60 Prozent.

    Der Autarkiegrad hingegen beschreibt, wie viel des gesamten Strombedarfs durch die PV-Anlage Eigenverbrauch gedeckt wird. Ein Haushalt mit einem Gesamtstromverbrauch von 4.500 kWh pro Jahr, der 3.000 kWh aus der eigenen PV-Anlage bezieht, hat einen Autarkiegrad von 67 Prozent.

    Ein hoher Autarkiegrad bedeutet, dass wenig Netzstrom bezogen wird. Ein hoher Eigenverbrauch der PV-Anlage hingegen stellt sicher, dass möglichst wenig Strom ungenutzt ins Netz geht.
     

    Infografik Autarkiegrad vs Eigenverbrauchsquote
    Das ist der Unterschied zwischen Autarkiegrad und Eigenverbrauchsquote | © Energieheld

    Ist Eigenverbrauch steuerpflichtig?

    Seit 2023 gibt es erhebliche steuerliche Erleichterungen für den Eigenverbrauch und die Einspeisung von Solarstrom. Durch die Neuregelung der Umsatzsteuer fällt für private PV-Anlagen, Stromspeicher und Zubehör keine Umsatzsteuer mehr an. Betreiber müssen auch keine Meldung mehr beim Finanzamt machen.

    Auch die Einkommensteuerregelung wurde vereinfacht: Betreiber von PV-Anlagen mit bis zu 30 kWp Leistung sind von der Steuerpflicht befreit, wenn die Anlage auf einem Wohngebäude oder Gewerbegebäude installiert ist. Das bedeutet, dass keine Gewinne aus dem Stromverkauf mehr versteuert werden müssen.

    Zusätzlich wurde zum 1. Juli 2022 die EEG-Umlage auf Eigenverbrauch abgeschafft. Dadurch entfallen zusätzliche Kosten, die zuvor auf selbst genutzten Solarstrom erhoben wurden. Diese Änderungen machen den Eigenverbrauch der PV-Anlage noch attraktiver und steigern die Wirtschaftlichkeit der Solaranlage erheblich.

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    Fazit: Mehr Eigenverbrauch bedeutet mehr Ersparnis

    Der Eigenverbrauch bei Photovoltaikanlagen beschreibt den Anteil des selbst erzeugten Stroms, der direkt genutzt wird. Ein hoher Eigenverbrauch reduziert die Stromkosten, macht unabhängiger vom Netz und steigert die Rentabilität der Anlage.

    Mit einem Speicher, smarter Steuerung und gezieltem Verbrauchsmanagement lässt sich der PV-Eigenverbrauch gezielt erhöhen. Die Energieeffizienzexperten von Energieheld beraten Sie gerne, wie Sie Ihre PV-Anlage optimal auf Ihren Verbrauch abstimmen. Füllen Sie einfach unser unverbindliches Kontaktformular für PV aus und lassen Sie sich von den Besten beraten!

    FAQ – Häufige Fragen

    Wie hoch ist der Eigenverbrauch bei einer PV-Anlage?


    Wie errechnet sich der Eigenverbrauch einer PV-Anlage?


    Was ist ein guter Eigenverbrauch bei einer PV-Anlage?


    Ist der PV-Eigenverbrauch umsatzsteuerpflichtig?



    Zur Autorin: Samira Dehn

    Samira Dehn Autor Energieheld

    Samira Dehn ist seit 2024 im Redaktionsteam von Energieheld. Sie bringt umfassende Erfahrung aus dem Bereich Online-Content ein. Nach ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation arbeitete sie unter anderem als Autorin und Copywriterin.

    Ihre Leidenschaft gilt der Vermittlung von Themen wie Energieeffizienz und energetisches Sanieren, stets mit dem Fokus, diese Themen verständlich zu vermitteln. Hier gelangen Sie zu Samiras LinkedIn Profil.