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Zwischensparrendämmung: Vorteile, Kosten & Förderung

Von Mike Kinder
Bild: Zwischensparrendämmung
Zwischensparrendämmung im Dach | © Copit / shutterstock.com

Die Zwischensparrendämmung ist eine klassische Form der Dachdämmung. Sie ist besonders für das normale Steildach geeignet. Wenn der Dachstuhl bewohnt ist oder bewohnbar gemacht werden soll, dann kann die Zwischensparrendämmung genau die richtige Dämm-Methode sein. Mit ihr erreicht man ein optimales Wohlfühlklima.

Aufgrund der einfachen und leichten Verarbeitung kann so in kurzer Zeit viel Heizenergie gespart werden. Außerdem lassen sich die Installationsarbeiten in kurzer Zeit ohne viel Aufwand durchführen. Erfahren Sie hier mehr über die Zwischensparrendämmung.

Inhalt


    Zwischensparrendämmung: eine Übersicht

    Bei dieser Art der Dachdämmung kommt es lediglich zur Isolierung der Sparrenzwischenräume. Ein Sparren oder Dachsparren trägt die Dachhaut in einer Dachkonstruktion und verläuft von der Traufe (Tropfkante am Dach) zum First (waagerechte, obere Kante einer Dachform).

    Die Zwischensparrendämmung ist die häufigste und einfachste Methode der Dachdämmung. Solch eine Innendämmung des Dachs ist daher nur mit geringen Kosten verbunden. Der entsprechende Dämmstoff, meist ein Klemmfilz, wird einfach passgenau zugeschnitten und eingesetzt.

    Energieheld-Whiteboard zur Dachdämmung

    In diesem Energieheld-Whiteboard informieren wir über die Arten, die Kosten und die Förderungen einer Dachdämmung. Außerdem zeigen wir einige der gängigsten Dämmstoffe. Wir beziehen uns hierbei auf durchschnittliche Werte für ein bereits bestehendes Ein- bzw. Mehrfamilienhaus. Alle Zahlen und Kosten sind als ungefähre Näherungswerte zu verstehen.

    Achtung: Die Angaben zu Förderungen beziehen sich in den Energieheld-Whiteboards immer auf den aktuellen Stand der Videoveröffentlichung und haben sich zuletzt im Januar 2024 geändert. Alle Veränderungen im Überblick finden Sie hier.

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    Quelle: © Energieheld / youtube.com


    Zwischensparrendämmung: Vorteile & Nachteile

    Die Zwischensparrendämmung hat zwar nicht nur Vorteile, ist aber im Allgemeinen die beste Dachdämmung für einen kleinen Preis. In der untenstehenden Tabelle finden Sie die Vor- und Nachteile dieser Dämmart im Überblick:

    Nachteile Vorteile
    Vorhandene Verkleidung muss erst entfernt werden Dämmmatten lassen sich einfach anbringen
    Theoretisch können viele Wärmebrücken entstehen Bessere Dämmwirkung als bei einer Untersparrendämmung
    Es ist recht aufwändig, die Dampfsperre zu montieren Günstiger als eine Aufsparrendämmung (60 - 100 € pro m²)
    Hochwertige Dachdämmung geplant?

    Zwischensparrendämmung Aufbau

    Bild: Schafherde
    Schafwolle eignet sich gut zum dämmen | © Hans / pixabay.com CC0

    Wie sieht der Aufbau der Zwischensparrendämmung aus? Sind alle Verkleidungen und etwaige alte Dämmungen entfernt, hat man (vom Dachboden aus) freie Sicht auf den Dachstuhl und die Ziegel. In die Zwischenräume der Sparren wird nun einfach der entsprechende Dämmstoff geklemmt.

    Diese Matten sind minimal überdimensioniert, sodass sie sich selbst tragen und eine optimale Dichtwirkung erzielen. Sind die Sparren nicht hoch genug, um ausreichend Dämmmaterial anbringen zu können, werden zusätzliche Kanthölzer von unten angeschraubt.

    Hier spricht man von der sogenannten Aufdopplung. Um Schimmelbildung zwischen den Sparren zu verhindern, muss unter der Dämmung (Richtung Dachboden) in jedem Fall eine Dampfbremse installiert werden. Diese unterbindet die übermäßige Kondensation von Wasserdampf. Um die Dämmwirkung noch zu erhöhen, kann die Zwischensparrendämmung durch eine Untersparrendämmung ergänzt werden.


    Zwischensparrendämmung: Welche Dämmstoffe sind dafür geeignet?

    Die Dämmstoffe oder Dämmmaterialien sind hauptsächlich Dämmmatten, Klemmfilze oder Rollen aus Hanf, Zellulose, Schafswolle, Holzfasern, Steinwolle oder Glaswolle. Die Materialien lassen sich für die Zwischensparrendämmung relativ leicht auf Maß schneiden und durch ihre natürliche Flexibilität können sie konturgenau an die Dachsparren angepasst werden. Das Anpassen ist wichtig, denn nur so können Wärmebrücken zwischen Dämmstoff und Dachsparren vermieden werden.

    Hochwertige Dachdämmung geplant?

    Zwischensparrendämmung: Kosten | 60 bis 100 Euro pro Quadratmeter

    Bild: Zimmermann auf dem Dach
    Für den Einbau sollten Sie einen Fachmann fragen | © annawaldl / pixabay.com CC0

    Grundsätzlich ist die Zwischensparrendämmung eine recht günstige Möglichkeit, um Ihr Dach effizient zu dämmen. Vor- und Nacharbeiten nehmen in der Regel nur wenig Zeit in Anspruch.

    So können besonders die Lohnkosten für Handwerker gering gehalten werden. Im Gegensatz dazu bietet eine Aufsparrendämmung eine bessere Dämmwirkung.

    Sie ist aber gleichzeitig auch kostenintensiver, weil das Dach neu eingedeckt werden muss. Abhängig vom Dämmstoff entstehen bei der Zwischensparrendämmung etwa Kosten zwischen 60 und 100 Euro pro Quadratmeter. Die Dämmung eines 100-Quadratmeter-Daches kostet demnach zwischen 6.000 und 10.000 Euro.

    Dachdämmung Preis pro m² Kosten pro Dach (100 m²)
    Zwischensparrendämmung 60 - 100 € 6.000 - 10.000 €

    Kosten für Dämmstoffe

    Die entstehenden Kosten für die Zwischensparrendämmung entstehen natürlich hauptsächlich durch Arbeiten. Die einzelnen Dämmstoffe sind preislich wesentlich günstiger, so gibt es den gängigen Knauf Klemmfilz 80 mm bereits für unter 5 Euro pro Quadratmeter im Handel. Das klingt natürlich erstmal verlockend. Wir raten jedoch stark von einer selbst durchgeführten Zwischensparrendämmung "Marke Eigenbau" ab.

    Energetische Sanierungen erhöhen die Energieeffizienz des Hauses. Es muss weniger geheizt werden und eine Dämmung hilft so, Energiekosten zu senken und damit Geld zu sparen. Dies funktioniert jedoch nur bei einer fachmännischen und vernünftigen Montage der Dämmung. Entsprechende Handwerksbetriebe stellen sicher, dass die Dämm-Maßnahmen richtig durchgeführt werden.

    Entscheiden Sie sich für eine Zwischensparrendämmung, ist das Anbringen der Dampfbremse über den Dämmstoff dabei wohl der schwierigste Schritt. Sie hilft dabei, den Dämmstoff vor Feuchtigkeit zu schützen. Neben dem Zuschneiden und Anbringen der Dämmstoffmatten ist hier auf ein sauberes Verkleben der Folie zu achten. Alleine aus diesem Grund sollten Sie lieber einen fachmännischen Handwerksbetrieb beauftragen.

    Dachdämmung mit Förderung

    Zwischensparrendämmung: Förderung

    Wie für jede andere Dachdämmung gibt es auch Förderung für die Zwischensparrendämmung. Das Programm Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) mit Einzelmaßnahmen (BEG EM) vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sieht einen Zuschuss von 15 Prozent für eine neue Dachdämmung als Einzelmaßnahme vor. Ist die Dämmung Bestandteil eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP), der von einem zertifizierten Energieberater erstellt wurde, fällt die Förderung nochmals 5 Prozent höher aus. Der Prozentsatz wird jeweils auf die förderfähigen Investitionskosten angerechnet. Ohne iSFP liegen diese bei 30.000 Euro, mit iSFP bei 60.000 Euro. Die Beauftragung eines iSFP lohnt sich also sehr, da der Förderzuschuss von bis zu 4.500 Euro auf bis zu 12.000 Euro ansteigen kann. 

    Seit 2024 können Sie für einzelne Sanierungsmaßnahmen einen neuen – die BAFA Bezuschussung ergänzenden – Ergänzungskredit der KfW beantragen. Der Kreditrahmen liegt bei maximal 120.000 Euro. Wenn das zu versteuernde Jahresbruttoeinkommen Ihres Haushalts 90.000 Euro nicht überschreitet, erhalten Sie zudem eine Zinsvergünstigung von bis zu 2,5 Prozent unter Marktzins. So wird Haushalten aller Einkommensklassen der Zugang zu effizienten Sanierungsmaßnahmen ermöglicht.

    Bis 2022 stand der Kredit KfW 262 mit Tilgungszuschuss als Alternative zur BAFA Förderung bereit; wurde aber im Rahmen einer BEG Novelle eingestellt. Es ist jedoch nach wie vor möglich, eine Dachdämmung im Rahmen einer Komplettsanierung anteilig mit fördern zu lassen. Von der KfW erhalten Sie einen Kredit von bis zu 150.000 Euro inkl. Förderung in Höhe von bis zu 67.500 Euro. Weitere Informationen zur Förderung von Komplettsanierungen finden Sie in unserem Artikel zu KfW 261

    Beachten Sie unbedingt: Für das Förderprogramm ist die Einbindung eines Energie-Effizienz-Experten (zertifizierter Energieberater der dena-Expertenliste) vorgeschrieben. Ohne ihn erhalten Sie keine Förderung. Zudem kann er Ihnen erklären, worauf bei der Beantragung zu achten ist oder diese auf Wunsch sogar für Sie übernehmen. 

    Institut Programm Art Förderung für Dämmung
    BAFA Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM) Zuschuss 15 % der förderfähigen Ausgaben (zwischen min. 2.000 € und max. 30.000 € - also bis zu 4.500 €)

    + 5 % Bonus mit individuellem Sanierungsfahrplan (20 % von max. 60.000 € - also bis zu 12.000 €)
    KfWErgänzungskredit (BEG EM)KreditKredit von bis zu 120.000 €; 2,5 % Zinvsergünstigung bei zu versteuerndem Haushaltseinkommen bis 90.000 €
    KfW KfW 262 Kredit Wurde mit einer BEG Novelle in 2022 eingestellt und steht nicht mehr zur Verfügung
    KfWKfW 261Kredit inkl. Tilgungszuschussbis zu 45 % Förderung auf einen Kredit von bis zu 150.000 € - also max. 67.500 €

    Die offizielle KfW-Produktinfo

    Diese kompakte Übersicht der KfW unterstützt Sie bei der optimalen Durchführung Ihrer Fördermittelbeantragung.


    Zum Autor: Mike Kinder

    Mike Kinder - Autor Energieheld

    Mike Kinder hat einen Master of Engineering im Bereich „Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen“ und ist seit 2017 in der Bau- und Sanierungsbranche tätig. Als zertifizierter Energieeffizienz-Experte für Wohngebäude setzt er sich leidenschaftlich für innovative und nachhaltige Sanierungslösungen ein.

    Wenn er nicht gerade für Energieheld schreibt, trägt er dazu bei, Ansätze zu entwickeln, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Hier gelangen Sie zu Mikes LinkedIn Profil.