Alexa, Licht aus!
Der Feierabend ruft, Sie sitzen in der Bahn und auf dem Heimweg heizen Sie die Wohnung per Smartphone schon mal auf eine angenehme Temperatur vor. Sie schließen ihre Tür auf und setzen den ersten Fuß in die Wohnung und das Licht geht an. Ein intelligentes Zuhause oder Smart-Home ist aber nicht nur bequem und erleichtert den Alltag, es kann auch Strom- und Heizkosten sparen. Einsparungen zwischen 10 und 15 Prozent sind hier möglich, in den besten Fällen sogar bis zu 30 bis 40 Prozent.
Smart-Home kann Heizkosten sparen
Nicht nur elektronische Gebrauchsgegenstände können per Smartphone oder Sprachbefehl bedient werden, auch die Temperatur kann man auf diese Weise regeln. Bereits sehr günstig können Sie ihre Heizung mit einem smarten Thermostat nachrüsten. Dieser wird einfach auf das Ventil des Heizkörpers gesteckt und ins Smart-Home-System eingebunden. Dazu muss lediglich der alte Heizungsregler abmontiert werden.
In Kombination mit einem smarten Raumthermostat können gleich mehrere Heizkörper gesteuert werden. So haben Sie in jedem einzelnen Raum ihrer Wohnung Ihre Wunschtemperatur. Sollte es also zu warm in einem Raum werden, wird die Temperatur automatisch heruntergeregelt und das spart bares Geld.
Das richtige Lüften wird in Kombination mit einem Tür- oder Fenstersensor zum Kinderspiel. Sobald Sie eine Tür oder ein Fenster öffnen, fährt die Heizung automatisch zurück, sodass nicht unnötig geheizt wird. Ein positiver Nebeneffekt der Sensoren ist die Sicherheit bei Einbrüchen, denn bei ungeplantem Öffnen der Fenster wird Alarm geschlagen.
Hausbesitzer können mit einer Wärmepumpe sogar noch mehr Energiekosten einsparen. Die Pumpen funktionieren nämlich unabhängig von fossilen Energieträgern. Die Wärme wird quasi aus der Umgebung gezogen. Angetrieben wird die Wärmepumpe durch Strom, der aber nicht direkt in Wärme umgewandelt wird, sondern die Pumpe antreibt. Hier lohnt sich ein separater Stromanbieter, da der Betrieb von Wärmepumpen unter anderem über den Strompreis gefördert wird. In den meisten Fällen können die Pumpen direkt ins Smart-Home eingebunden werden.
Den Stromverbrauch mit Smart-Home-Technik senken
Ein abgeschaltetes Gerät spart Strom. Das gilt selbstverständlich auch unabhängig vom Smart-Home. Grundsätzlich ist es hier sinnvoll auf Smarte Stecker zu setzen. Das sind Zwischenstecker, die mit dem heimischen WLAN verbunden werden und bei Bedarf per Smartphone steuerbar sind. Auf diese Weise können Sie selbst von unterwegs überprüfen, ob die Stecker aktiviert sind und diese gegebenenfalls sogar von Unterwegs aus abschalten. Als Bonus kann man bei vielen Zwischensteckern via App noch einsehen wie viel Strom welche Geräte verbrauchen und so eventuelle Stromfresser ausmachen.
Intelligentes Licht
Auch mit smarten Glühbirnen kann man deutlich Geld sparen. Der Vorteil ist, dass man hier ebenfalls bequem per Smartphone jede einzelne Lampe separat ansteuern kann. So muss man nicht einmal mehr aufstehen, um ein unnötig brennendes Licht auszuschalten. Mittlerweile ist die Technik auch so weit, dass nicht einmal mehr ein spezieller Lichtschalter notwendig ist. Stellenweise reicht ein Sprachbefehl, um das Licht ein oder aus zu schalten oder sogar die Lichtfarbe zu wechseln. So vergessen Sie auch nie mehr eine Lampe vor dem Verlassen der Wohnung auszuschalten.
Vorteile auch bei Photovoltaikanlagen
Wer selber Strom produziert, kann diesen noch effizienter nutzen. Wenn Sie zum Beispiel Hausbesitzer sind und eine Photovoltaikanlage oder eine kleine Windkraftanlage installiert haben, können sie diese per Smartphone besser steuern. Das heißt, dass die intelligente Steuerung dafür sorgen kann, dass nicht verbrauchter Strom gespeichert wird. Außerdem koordiniert das Smarte Zuhause den Stromverbrauch dann so klug, dass beispielsweise das Elektroauto oder das E-Bike nachts geladen werden oder die Waschmaschine genau dann wäscht, wenn der Strom am günstigsten ist. Der Verbrauch wird so geregelt, dass möglichst wenig Strom hinzugekauft werden muss.
Profile vereinfachen
Um die Steuerung der Abläufe im intelligenten Zuhause noch flüssiger zu machen und vor allem noch mehr Kosten einzusparen, lohnt es sich sogenannte Profile für Ihr Smart-Home anzulegen. Das macht sowohl beim Heizen, als auch im Elektronikbereich Sinn. Bequem ist es in jedem Fall, wenn das System kurz bevor man morgens ins Bad geht, bereits das Thermostat hochgefahren hat. Wenn man tagsüber keine Heizung braucht, weil man sowieso auf der Arbeit ist, wird die Heizung wieder runtergefahren. Darüber hinaus lassen sich auch sogenannte „Ereignisprofile“ einrichten. Das Smart-Home erfasst via GPS wenn alle Bewohner das Haus verlassen haben und fährt erst die Temperatur herunter.
Aber auch in Sachen Strom kann es sich lohnen bestimmte Profile anzulegen. Die Funktionen hier sind ähnlich. Beispielsweise kann die Beleuchtung so gesteuert werden, dass nur in den Räumen Strom fließt, in denen sich auch jemand aufhält.
Sparen durch Förderung
Smart-Homes fallen unter den Punkt altersgerechtes Bauen. Das Stichwort ist hier Barrierefreiheit. Das intelligente Zuhause macht es nämlich leichter für ältere Menschen sich zu Hause zurecht zu finden. Sollte zum Beispiel ein Notfall eintreffen, könnte einfach per Sprachbefehl ein Notarzt alarmiert werden. Unabhängig vom Alter des Bauherren fördert die KfW Smart-Homes mit Investitionszuschüssen und auch mit Krediten bis zu 50.000 Euro.
Smart-Homes können sich auf jeden Fall lohnen und mit ein paar Hilfsmitteln kann jeder sein Zuhause ein bisschen intelligenter machen. So wird nicht nur der Komfort in der Wohnung gesteigert, sondern auch Betrag auf der Stromrechnung am Ende geschmälert.
Quellen:
Titelbild: © Sebastian Scholz / © Vivint Solar / unsplash.com