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Einspeisevergütung 2024: Alles zur Photovoltaik Einspeisevergütung

Von Mike Kinder
Bild: Förderung Photovoltaik
EEG Einspeisevergütung | © isak / shutterstock.com

Für eine Photovoltaik-Anlage erhalten Sie keine direkte Förderung, sondern eine Vergütung pro eingespeister Kilowattstunde – die Einspeisevergütung. Festgelegt wird die Höhe der Einspeisevergütung im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Die Höhe hängt von verschiedenen Faktoren ab, z. B. von der Größe der Anlage und dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme. 

2023 traten Änderungen des EEG in Kraft, die vor allem darauf abzielen, den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland weiter zu beschleunigen. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie hoch die Einspeisevergütung 2024 ist, was die Änderungen von 2023 des EEG für Sie bedeuten und welche PV-Anlagen davon betroffen sind.

Inhalt


    Das Wichtigste im Überblick

    • Einspeisevergütung: Betreiber von Photovoltaikanlagen erhalten für ihren überschüssigen Solarstrom eine Vergütung pro eingespeister Kilowattstunde.
    • Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG): Die Höhe der Einspeisevergütung wird im EEG festgelegt und hängt von Faktoren wie der Größe der Anlage und dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme ab.
    • Aktuelle Vergütung 2024: Ab dem 01.08.2024 liegt die Einspeisevergütung bei 8,03 Cent pro kWh für Anlagen bis 10 kWp.
    • Festschreibung: Die Einspeisevergütung wird ab Inbetriebnahme für 20 Jahre garantiert.
    • Umsatzsteuer: Für neue PV-Anlagen bis 30 kWp gilt ein Umsatzsteuersatz von 0 %.
    • Beantragung: Die Einspeisevergütung muss aktiv bei Ihrem Netzbetreiber beantragt werden, nachdem die PV-Anlage in Betrieb genommen wurde.

    Solaranlage vom Fachmann


    Was ist die Einspeisevergütung?

    Für eine neue Photovoltaik-Anlage erhalten Sie – abgesehen vom Kredit KfW 270keine direkte Förderung wie bei einer neuen Heizung. Stattdessen wird Ihr überschüssiger, selbst erzeugter Solarstrom eingespeist. Pro eingespeister Kilowattstunde erhalten Sie eine Vergütung – die Einspeisevergütung.

    Die Einspeisevergütung ist eine staatlich festgelegte Vergütung, um die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, d. h. erzeugt durch Wind, Wasser, Sonne, dem Erdreiche oder Biomasseanlagen, zu fördern.

    Die Einspeisevergütung wurde mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eingeführt, um die erneuerbaren Energien über einen garantierten Mindestpreis in den Markt zu integrieren und den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern.

    Die Einspeisevergütung wird ab dem Monat der Inbetriebnahme für 20 Jahre festgeschrieben. Haben Sie die PV-Anlage also im April 2022 installiert, dann erhalten Sie 20 Jahre lang 6,53 Cent pro Kilowattstunde für Ihren eingespeisten Strom – unabhängig davon, ob es sich um eine große Anlage oder ein Balkonkraftwerk handelt. Meist lohnt sich ein verstärkter Eigenverbrauch mit Stromspeicher da mehr.


    Einspeisevergütung: Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)

    Bild: Saubere Energie
    Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) soll die Energiewende in Deutschland vorantreiben | © / pixabay.com

    Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) regelt schon seit bereits über 20 Jahren, dass Sie Strom, den Sie selbst erzeugt haben, in ein Stromnetz einspeisen dürfen.

    Die Neuauflage des EEG im Jahr 2023 ist eine der vielen Maßnahmen, mit der die Bundesregierung die Energiewende in Angriff nehmen will und legt die Grundlagen dafür, dass Deutschland klimaneutral wird. Dabei wurde der Fokus weiterhin auf den Ausbau von Photovoltaik und Windenergie gelegt. Die Änderungen betrafen auch die Einspeisevergütung.

    EEG Novelle 2023: Änderungen für Photovoltaik in der Übersicht

    • “Liebhaberei”-Regel":Vor 2023 galt für Betreiber von Photovoltaikanlagen die "Liebhaberei"-Regel, bei der Tätigkeiten ohne Gewinnerzielungsabsicht nicht steuerpflichtig waren. Mit dem EEG 2023 wurde die Regelung vereinfacht: Für Anlagen bis 30 kWp entfällt die Steuerpflicht auf Einnahmen aus der Stromeinspeisung.
    • Steuerbefreiung: Sowohl beim Kauf als auch bei dem Betrieb von PV-Anlagen fallen keine Einkommens- und Mehrwertsteuer mehr an. Eine Einzelfallprüfung gibt es bei Anlagen, welche die 30 kWp Grenze überschreiten.
    • Umsatzsteuer: Seit 2023 fällt beim Kauf und der Installation neuer Photovoltaikanlagen bis 30 kWp ein Umsatzsteuersatz von 0 % an. Damit entfällt die Notwendigkeit, auf die Kleinunternehmerregelung zu verzichten, um einen Vorsteuerabzug zu erhalten, was den Betrieb kleiner PV-Anlagen steuerlich erleichtert.
    • Nullsteuergesetz: Seit 2023 gilt ein Nullsteuersatz auf die Lieferung und Installation von Photovoltaikanlagen, wenn sie auf oder in der Nähe von Wohngebäuden, gemeinnützigen oder öffentlichen Gebäuden installiert werden. Dies umfasst auch wesentliche Bauteile und Montageleistungen.

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    Einspeisevergütung 2024 Tabelle

    Hier finden Sie die aktuellen Einspeisevergütungen 2023, 2024 und davor. Nicht vergessen: Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme wird die Vergütung für die nächsten 20 Jahre festgeschrieben – Ihre persönliche Vergütung sinkt dann also nicht monatlich.

    Bei der Einspeisung von Strom gibt es einen Unterschied zwischen einer Teil- und einer Volleinspeisung. Durch eine Volleinspeisung wird der komplette Strom, der von Ihrer Anlage erzeugt wird, direkt in das Stromnetz eingespeist. Bei einer Volleinspeisung beziehen Sie Ihren Strom aus dem Stromnetz, während Sie bei einer Teileinspeisung (oder Überschusseinspeisung) den von Ihrer Anlage erzeugten Strom selbst nutzen und den Überschuss in ein Stromnetz einspeisen. Daher ist die aktuelle Einspeisevergütung bei einer Volleinspeisung selbstverständlich höher, da mehr Strom eingespeist wird. 

    Die Einspeisevergütung wurde 2023 angehoben, sank 2024 aber wieder. Die aktuelle Einspeisevergütung liegt bei 8,03 Cent pro kWh.

    Inbetriebnahme Bis 10 kWp (Cent / kWh) Bis 40 kWp (Cent / kWh) Bis 100 kWp (Cent / kWh)
    01.08.2024 bis 31.01.20258,03 Cent6,95 Cent5,58 Cent
    01.02.2024 bis 31.07.20248,20 Cent7,0 Cent5,7 Cent
    01.01.2023 bis 31.01.20248,20 Cent7,10 Cent5,80 Cent
    Ab 01.01.20226,83 Cent6,63 Cent5,19 Cent
    Ab 01.01.20218,16 Cent7,93 Cent6,22 Cent
    Ab 01.01.2020 9,87 Cent 9,59 Cent 7,54 Cent

    Einspeisevergütung 2025: Entwicklung

    Die Einspeisevergütung wurde degressiv angelegt, was bedeutet, dass sie über die Jahre schrittweise sinkt. Dieser Ansatz passt die Vergütung an die sinkenden Produktionskosten an und schafft einen Anreiz, eine Photovoltaikanlage so schnell wie möglich zu installieren und ans Netz anzuschließen, bevor die Vergütung weiter fällt. Je früher Sie Ihre Anlagen in Betrieb genommen haben, desto höher ist der Vergütungssatz, den Sie für Ihren eingespeisten Strom erhalten können. 2023 wurde das weitere Absinken durch die Novellierung des EEG vorübergehend gestoppt. 2024 wurde die Vergütung wieder reduziert.

    Wie hoch ist die Einspeisevergütung 2025?

    Seit dem 01.08.2024 liegt die Einspeisevergütung bei 8,03 Cent pro Kilowattstunde. Dieser Betrag gilt für alle PV-Anlagen, die bis zum 30.01.2025 in Betrieb gehen. Geplant ist eine halbjährliche Absenkung um 1 Prozent. Danach werden die Werte erneut um 1 Prozent auf 7,96 ct/kWh sinken.

    Langfristig wird die halbjährliche Absenkung um 1 Prozent dazu führen, dass die Vergütung für eingespeisten PV-Strom auf unter 7,5 Cent fällt.


    Solaranlage vom Fachmann


    Ende der Einspeisevergütung nach 20 Jahren – und dann?

    Nach 20 Jahren läuft die Einspeisevergütung für Ihre PV-Anlage aus – was dann? Für den Strom erhalten Sie weiterhin eine Vergütung vom Netzbetreiber. Der Betrag richtet sich nach dem sogenannten Jahresmarktwert Solar. Das ist der Preis, den der Solarstrom über das Jahr gesehen an der Strombörse wert war. Davon abgezogen werden die Vermarktungskosten des Netzbetreibers. Mit einem Smart Meter, also einem intelligenten Stromzähler, halbieren sich die Vermarktungskosten.

    Diese Übergangsregel für ausgeförderte PV-Anlagen gilt vorerst bis zum 31. Dezember 2032.

    Einspeisevergütung für ausgeförderte PV-Anlagen

    JahrJahresmarktwert SolarVermarktungskostenEinspeisevergütung
    2024wird im Januar 2025 veröffentlicht1,808 Cent/kWhmax. 10 Cent/kWh
    20237,200 Cent/kWh0 Cent/kWh7,200 Cent/kWh
    202222,306 Cent/kWh0,184 Cent/kWh22,122 Cent/kWh
    20217,552 Cent/kWh0,4 Cent/kWh7,152 Cent/kWh
    20202,458 Cent/kWh0,4 Cent/kWh2,058 Cent/kWh

    Wie beantrage ich die Einspeisevergütung?

    Die Einspeisevergütung müssen Sie aktiv beanspruchen. Sobald Sie Ihre Solaranlage angemeldet und in Betrieb genommen haben, können Sie die Einspeisevergütung bei Ihrem Netzbetreiber beantragen. Sie benötigen dafür den Meldenachweis aus dem Marktstammdatenregister und das Inbetriebnahmeprotokoll Ihrer Photovoltaikanlage.

    An dieser Stelle können Sie zudem angeben, ob Sie Ihren gesamten PV-Strom ins öffentliche Netz einspeisen möchten oder ob es sich um eine Überschusseinspeisung handelt.


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    Alternative zur Einspeisevergütung: Direktvermarktung

    Eine Alternative für Betreiber von Photovoltaikanlagen ist die Direktvermarktung ihres erzeugten Stroms. Im Gegensatz zur Einspeisevergütung können Sie ihren Strom direkt an der Börse verkaufen. Die Direktvermarktung ermöglicht es, von potenziell höheren Marktpreisen zu profitieren, anstatt sich auf die festgelegte Einspeisevergütung zu verlassen.

    Bei der Direktvermarktung schließen Betreiber in der Regel einen Vertrag mit einem Direktvermarkter ab, der sich um den Verkauf des Stroms kümmert. Der Betreiber erhält eine Vergütung, die sich nach den aktuellen Marktpreisen richtet, plus einen Bonus, der vom Direktvermarkter gezahlt wird. Diese Option kann besonders attraktiv sein, wenn die Marktpreise über der Einspeisevergütung liegen.

    Die Marktpreise können allerdings anders als bei der Einspeisevergütung schwanken, was zu variierenden Einnahmen führen kann. Zudem müssen Sie über ein Smart Meter verfügen, um den erzeugten Strom präzise zu erfassen und abrechnen zu lassen.

    Allerdings sind Direktvermarkter für private Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen auf dem Hausdach bisher selten. Die meisten Direktvermarkter nehmen nämlich Anlagen erst ab einer Leistung von 100 Kilowatt-Peak auf.

    Marktprämie

    Vor allem wegen der Marktprämie kann die Direktvermarktung oft profitabler sein als die Einspeisevergütung. Die Marktprämie liegt 0,4 Cent pro Kilowattstunde über der Einspeisevergütung. Für Anlagen, die zwischen dem 1. August 2024 und dem 31. Januar 2025 in Betrieb gehen, erhalten Sie für die Direktvermarktung:

    • 13,13 Cent pro kWh für die ersten 10 kWp
    • 11,08 Cent pro kWh für die nächsten 90 kWp
    • 9,21 Cent pro kWh für die nächsten 300 kWp

    Die Marktprämie garantiert ein Mindestniveau der Einnahmen, während höhere Marktpreise zu zusätzlichen Erlösen führen können. Auch wenn der Direktvermarkter Gebühren erhebt, sollte die Kombination aus Marktprämie und Direktvermarktung insgesamt höhere Einkünfte ermöglichen als die klassische Einspeisevergütung.


    Fazit zur Einspeisevergütung

    Nahaufnahme Hand, die auf Taschenrechner tippt mit Photovoltaik im Hintergrund
    Die Einspeisevergütung stellt einen wichtigen wirtschaflichen Anreiz dar | © freepik / freepik.com

    Da es für PV-Anlagen keine direkte Förderung gibt, stellt die Einspeisevergütung einen wichtigen Anreiz für die Nutzung von Photovoltaikanlagen dar. Auch wenn die Vergütung im Laufe der Jahre degressiv sinkt: Mit der aktuellen Vergütung von 8,03 Cent pro kWh für PV-Anlagen, die zwischen August 2024 und Januar 2025 in Betrieb genommen werden, bleibt der wirtschaftliche Vorteil neuer Photovoltaikanlagen bestehen.

    Energieberater beraten Sie nicht nur zu den finanziellen Aspekten, sondern unterstützen auch bei der Planung und Installation Ihrer Photovoltaikanlage sowie bei der Beantragung der Einspeisevergütung.

    FAQ

    Fallen für PV-Anlagen Steuern an?


    Sind neue PV-Anlagen umsatzsteuerfrei?


    Kann ich als Betreiber einer PV-Anlage ein Kleingewerbe anmelden lassen?


    Wie beantrage ich die Einspeisevergütung?


    Wie und wann wird die Einspeisevergütung ausgezahlt?


    Wer bekommt die Einspeisevergütung? Und wie lange?



    Zum Autor: Mike Kinder

    Mike Kinder - Autor Energieheld

    Mike Kinder hat einen Master of Engineering im Bereich „Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen“ und ist seit 2017 in der Bau- und Sanierungsbranche tätig. Als zertifizierter Energieeffizienz-Experte für Wohngebäude setzt er sich leidenschaftlich für innovative und nachhaltige Sanierungslösungen ein. 

    Wenn er nicht gerade für Energieheld schreibt, trägt er dazu bei, Ansätze zu entwickeln, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Hier gelangen Sie zu Mikes LinkedIn Profil.