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Innendämmung: Förderung, Vorteile & Kosten der Innenwanddämmung

Von Carlo Förster
Bild: Handwerker Innendämmung
Innendämmung der Fassade - sinnvoll oder nicht? | © Roman Milert / fotolia.com

Eine Innendämmung ist eine günstige Alternative zur Außendämmung. Im Vergleich wird die Innendämmung trotzdem eher selten umgesetzt. Nämlich dann, wenn etwa die Fassade unter Denkmalschutz steht und auch keine Kerndämmung möglich ist. Dann besteht praktisch keine andere Möglichkeit, als die Wand von innen dämmen zu lassen.

Doch welche genauen Vorteile und Nachteile gibt es? Welche Kosten für die Innendämmung sollten eingeplant werden? Welche Dämmstoffe eignen sich? Diese und weitere Fragen beantworten wir in diesem Artikel.

Inhalt


    Innendämmung: Was ist das?

    Unter einer Innendämmung versteht man grundsätzlich alle Dämmungen an den Innenwänden eines Gebäudes. In den meisten Fällen ist eine Innendämmung der Fassade gemeint, auch wenn zum Beispiel Kellerwände von innen gedämmt werden können. Die Aufgabe der Innenwanddämmung ist einfach erklärt: Im Winter Wärme im Gebäude halten und Kälte möglichst lang abschirmen. Im Sommer umgekehrt.

    Für die Innendämmung gilt: Die Außenwand innen dämmen ist vor allem dann sinnvoll, wenn eine Außendämmung nicht möglich ist – etwa aus Gründen des Denkmalschutzes – und auch eine Kerndämmung (Einblasdämmung in einen Mauer-Zwischenraum) nicht infrage kommt.

    Bild: Energieheld-Tipps

    Sollte eine Außendämmung realisierbar sein, dann sollten Sie sich in jedem Fall für diese Variante der Fassadendämmung entscheiden. Die Außendämmung hat praktisch keine Nachteile und minimiert die Schimmelgefahr.


    Innendämmung der Fassade: Aufbau

    Bild: Aufbau Innendämmung
    Aufbau einer Innendämmung: Der Dämmstoff macht den größten Teil aus | © auremar / shutterstock.com

    Wie ist eine Innendämmung aufgebaut? Die Antwort auf diese Frage ist recht simpel. Im Prinzip ist der Aufbau der Innendämmung identisch mit dem der Außendämmung, nur dass sich alles auf der Innenseite der Wand abspielt.

    Zum Dämmen der Innenwand wird zunächst eine Tragkonstruktion angebracht, dann folgt der Dämmstoff, gegebenenfalls eine Dampfsperre und schließlich die Verkleidung – zum Beispiel eine Gipskartonplatte. Darauf kann dann noch Putz oder eine Tapete aufgetragen werden.

    Dampfsperre für Innendämmung – ja oder nein?

    Eine Dampfsperre für die Innendämmung empfiehlt sich vor allem dann, wenn feuchtigkeitsempfindliche Mineralwolle als Dämmstoff auf einer Unterkonstruktion zum Einsatz kommt. Das Material soll durch die Dampfsperre (auch Dampfbremse genannt) vor dem Eindringen von Feuchtigkeit geschützt werden.

    Werden weniger feuchtigkeitsempfindliche Dämmstoffe in der Innendämmung verbaut – zum Beispiel EPS-Dämmplatten ohne Unterkonstruktion -, kann auf die Dampfsperre verzichtet werden. Darüber sollte aber immer der Handwerker als Fachmann entscheiden, damit es später keine bösen Überraschungen gibt - etwa durch Schimmelbildung.

    Innendämmung vom Fachbetrieb

    Innendämmung: Vorteile & Nachteile

    Der größte Vorteil einer Innendämmung liegt in den geringeren Kosten im Vergleich zur Außendämmung. Als größter Nachteil steht dem gegenüber, dass durch die Innendämmung der Wohnraum kleiner wird. Diese und alle weiteren Vorteile und Nachteile der Innendämmung in der Übersicht:

    Vorteile Nachteile
    Innendämmung ist zu jeder Zeit des Jahres durchführbar Relativ planungsintensiv
    Die Fassade bleibt unverändert Innendämmung geschieht auf Kosten der Wohnfläche
    Günstiger als eine Außendämmung; u. a. der Aufbau eines Gerüsts entfällt Gefahr der Schimmelpilzbildung durch Taupunktverschiebung
    Steigerung des Wohnklimas in den eigenen vier Wänden Das massive Mauerwerk kann nicht mehr als Wärmespeicher fungieren, da es sich außerhalb des gedämmten Raumes befindet
    Schnelle Erwärmung der Räume Korrosions- / Frostgefahr der in der Wand verlegten Wasser- und Heizungsrohre steigt

    Innendämmung: Kosten & Förderung

    Die Kosten für eine Innendämmung liegen in der Regel bei 55 bis 210 Euro pro Quadratmeter – abhängig vor allem von Art und Dicke des verwendeten Dämmstoffs. Bei einer angenommenen Fassadenfläche von 130 Quadratmetern im Einfamilienhaus liegen die Kosten dementsprechend meist zwischen 7.150 und 27.300 Euro für die Innendämmung. Die Preisspanne gilt, wenn konventionelle Dämmstoffe wie EPS (Markenname: Styropor), Steinwolle, Polyurethan (PUR) oder Holzfaserplatten verwendet und ein U-Wert von 0,24 erreicht werden soll.

    Hochleistungsdämmstoffe fallen preislich aus dieser Übersicht heraus. Sogenannte VIP-Platten (Vakuum-Isolations-Paneele) treiben die Materialkosten im Vergleich zu konventionellen Dämmstoffen etwa um den Faktor 5 nach oben, Aerogel-Dämmplatten sogar bis zum Faktor 20. Dafür ist die benötigte Dämmdicke in diesen beiden Fällen aber deutlich geringer – und somit auch der Wohnraumverlust. Sollten Sie sich für diese Hochleistungs-Dämmstoffe für die Innendämmung interessieren, sprechen Sie mit Ihrem Dämmungs-Fachbetrieb und lassen Sie sich ein individuelles Angebot erstellen.

    Förderung für Innendämmung

    Eine Förderung für eine Innendämmung als Einzelmaßnahme erhalten Sie vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) stehen mindestens 15 Prozent Förderung der maximal förderfähigen Investitionskosten von 30.000 Euro für die Innendämmung bereit. Das entspricht einer maximalen Förderung von 4.500 Euro.

    Ist die Innendämmung Teil eines zuvor vom Energieberater erstellten individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP), sind weitere fünf Prozent Förderung möglich, insgesamt also 20 Prozent Förderung für die Innendämmung mit iSFP. Zugleich steigen die förderfähigen Kosten auf 60.000 Euro an. Mit Sanierungsplan sind so 12.000 Euro Förderung statt 4.500 Euro Förderung möglich.

    Seit 2024 gibt es von der KfW zudem einen Ergänzungskredit für Einzelmaßnahmen (BEG EM) in Höhe von 120.000 Euro. Jeder selbst nutzende Immobilieneigentümer kann diesen Kredit beantragen. Liegt Ihr zu versteuerndes jährliches Einkommen bei maximal 90.000 Euro, erhalten Sie außerdem eine Zinsvergünstigung.

    Ist die Innendämmung Teil einer energetischen Sanierung zum Effizienzhaus, kann sie alternativ über den KfW-Kredit 261 indirekt mitgefördert werden. Dabei gelten aber ggf. besondere Bedingungen in Sachen Dämmleistung. Die Höhe der Kreditsumme und des Tilgungszuschusses bei der KfW-Förderung ist abhängig davon, welcher Effizienzhaus-Standard mit der Gesamtsanierung erreicht wird.

    FörderungArtVoraussetzungFörderbetrag
    BAFA BEG EMZuschussDämmleistung nach GEG oder besser: U-Wert max. 0,24 W/(m²k)min. 15 % + 5 % iSFP-Bonus  
    KfW ErgänzungskreditKreditDämmleistung nach GEG oder besser: U-Wert max. 0,24 W/(m²k)max. 120.000 € + Zinsvergünstigung von bis zu 2,5 % (bei zu versteuerndem Haushaltseinkommen von max. 90.000 €)
    KfW 261Kredit mit Tilgungszuschussu. a. Erreichen eines EffizienzhausstandardsKreditsumme bis zu 150.000 €, Tilgungszuschuss bis zu 45 %

    (Stand: Januar 2024)

    Innendämmung vom Fachbetrieb

    Innendämmung: Dämmstoffe im Vergleich

    Bild: Innendämmung Dämmstoffe
    Beispiel für Dämmstoffe: Innendämmung aus Glaswolle | © beata79 / fotolia.com

    Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit welchem Material die Innendämmung der Wand vorgenommen wird. Klassische Dämmstoffe für eine Innendämmung sind Mineralwolle, EPS (Markenname: Styropor), Polyurethan und Holzfaserplatten. Welche die beste Wärmedämmung innen ist, lässt sich nicht pauschal sagen.

    Grundsätzlich gilt: Dünne Dämmungen bedeuten weniger Wohnraumverlust. Je dünner die Dämmschicht aber sein soll, desto leistungsfähiger muss der Dämmstoff selbst sein. Und: Je leistungsfähiger der Dämmstoff, desto mehr kostet er. Höchstleistungs-Dämmstoffe wie Aerogel-Platten oder VIP-Paneele sind die dünnsten Alternativen, aber auch die mit Abstand teuersten.

    Welcher U-Wert bei der Innendämmung?

    Ausschlaggebend für die Leistung des Innendämmungs-Materials ist der sogenannte U-Wert. Dabei handelt es sich im Prinzip um einen Indikator für die Dämmleistung. Er gibt vereinfacht gesagt an, wieviel Wärme durch den Dämmstoff in einer bestimmten Zeit hindurchdringt. Dieser sogenannte Wärmedurchgangskoeffizient wird in der Maßeinheit W/(m²K) angegeben. Je niedriger er ist, desto besser ist die Dämmleistung. Laut aktuell gültigem Gebäudeenergiegesetz (GEG) darf der U-Wert einer Innendämmung nicht über 0,24 liegen. Wie dick Sie dämmen müssen, um diesen Wert mit der Innendämmung zu erreichen, sehen Sie hier:

    Dämmstoff für InnendämmungStärke für U-Wert 0,24 (GEG-Vorgabe)
    EPS Dämmung14 cm
    Steinwolle / Glaswolle14 cm
    PUR10 cm
    Holzfaser18 cm

    Wichtig: Die angegebenen Dämmdicken beziehen sich nur auf das Material. Die Stärke einer möglichen Unterkonstruktion, einer Gipsplatte, Putz etc. muss hier noch addiert werden.

    Wieviel Platz geht bei der Innendämmung verloren?

    Der Wohnraum, der durch eine Innendämmung der Wand verloren geht, variiert stark in Abhängigkeit des gewählten Materials und der benötigten Dicke und natürlich der Wandlänge, auf der die Innendämmung installiert wird. Exemplarisch angenommen, die Innendämmung ist inklusive Verkleidung insgesamt 20 Zentimeter stark, so verlieren Sie auf 10 Meter Wandlänge 2 Quadratmeter Fläche. Bei 18 Zentimeter Stärke werden 1,8 Quadratmeter auf 10 Meter Wandlänge eingebüßt usw.

    Innendämmung vom Fachbetrieb


    Fazit zur Innenwanddämmung

    Eine Innendämmung der Fassade ist dann die beste Wahl, wenn weder eine Außendämmung der Wände noch eine Kerndämmung im Mauerzwischenraum möglich ist. Allein aus Kostengründen sollte man sich nicht für die Innendämmung entscheiden, weil durch sie ein nicht unerheblicher Wohnraumverlust entstehen kann. Kann die Fassade etwa wegen des Denkmalschutzes nicht von außen gedämmt werden, sollte zunächst geprüft werden, ob sich ein Hohlraum im Mauerwerk für eine Kerndämmung eignet.

    Wann immer Kerndämmung oder Außendämmung eine Alternative ist, sollten Sie sich also dafür entscheiden. Kerndämmungen per Einblasverfahren sind in der Regel sogar noch kostengünstiger als Innendämmungen mit Dämmplatten oder Dämmmatten und Ihr Wohnraum wird nicht eingeschränkt. Wenn Sie sich unsicher sind, welche in Ihrem Fall die beste Dämmung ist, stellen Sie gern eine unverbindliche Anfrage bei Energieheld. Gemeinsam finden wir die beste Lösung für Ihr Vorhaben!


    Zum Autor: Carlo Förster

    Autorenbild Carlo Foerster

    Carlo Förster ist seit 2019 in der digitalen Welt zu Hause und seit 2021 für Energieheld tätig. Verantwortlich ist er nicht nur für die Optimierung der Webseite, er klärt Leser auch mit Begeisterung über den Klimaschutz sowie Energieeffizienz auf. Dafür steht er immerzu im Austausch mit unseren Energieberatern und Sanierungsmanagern. Hier gelangen Sie zu Carlos LinkedIn Profil.