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Pelletverbrauch: wie viele Tonnen werden pro Jahr benötigt?

Von Mike Kinder
Bild: Pelletmaulwurf in Silo
Der Pelletverbrauch bestimmt auch die Größe des Silos | © Schellinger KG

Das Wort „Verbrauch“ spielt im Alltag häufig eine Rolle. Wie viel Benzin verbraucht mein Auto, oder wie viel Strom verbraucht mein Kühlschrank? Wer Verbrauch sagt, der meint aber fast immer Effizienz.

Vor dem Kauf einer Pelletheizung ist natürlich auch hier der Pelletverbrauch interessant! Die Werte müssen in diesem Bereich allerdings relativ zu anderen Heizungstypen betrachtet werden. Wir erklären Ihnen, worauf es beim Pelletverbrauch ankommt!

Inhalt


    Pellets: Allgemeines

    Da Pellets einen niedrigeren Heizwert als beispielsweise Heizöl haben, benötigt eine Pelletheizung mehr Brennstoff als eine Ölheizung, um den gleichen Wärmebedarf zu decken. Pellets sind letztlich jedoch deutlich günstiger als Heizöl. Der höhere Brennstoffverbrauch geht trotzdem mit allgemein geringeren Heizkosten (8.07 Cent pro erzeugte kWh, Stand 2024) einher. Zur Erzeugung einer Kilowattstunde (kWh) werden ca. 0,2 Kilogramm Holzpellets, ca. 0,1 Liter Heizöl (7,88 Cent) oder ca. 0,1 Kubikmeter Erdgas (9,463 Cent) benötigt.

    Bei einem Jahreswärmebedarf von rund 28.000 Kilowattstunden und einer Anlagen-Nennleistung von 15 Kilowatt (kW) braucht man somit rund 5,6 Tonnen Pellets pro Jahr.

    Bei der Frage, ob man eine Pelletheizung kaufen sollte, sind mögliche Käufer im ersten Moment häufig von den höheren Anschaffungskosten verunsichert. Auf die Gesamtlaufzeit der Pelletheizung bezogen kann dieser anfängliche Mehraufwand im Vergleich zu Öl- oder Gasheizungen jedoch vollständig ausgeglichen werden. Das liegt an den aktuell sehr hohen Preisen für Öl und Gas. Allerdings macht man mit der Entscheidung für eine Pelletheizung auch keine dramatischen Verluste, wenn die Preise für fossile Energieträger noch mal sinken sollten.

    Steigt der Ölpreis weiter als der von Pellets, was recht wahrscheinlich ist, wird die Pelletheizung vergleichsweise noch günstiger. So richtig rentabel wird die Pelletheizung allerdings erst, wenn der jährliche Wärmebedarf 35.000 Kilowattstunden oder mehr beträgt. Entscheidend ist dabei nicht, ob der Brennstoff für eine Pelletheizung oder einen Pelletofen verwendet wird.

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    Holzpellets - Herstellung von Pellets | Quelle: © AEK-Pellets® / youtube.com

    • Pellets bestehen aus Holz und gelten damit als nahezu CO2-neutraler Brennstoff. Das CO2, welches bei der Verbrennung frei gesetzt wird, wurde vorher relativ zeitnah durch einen Baum absorbiert. Das CO2 aus Öl, Gas und Kohle ist mehrere hundert Jahre alt und belastet das derzeitige Klima daher stärker.
    • Pellets sind üblicherweise ein regionales Erzeugnis und daher nicht an einen Weltmarktpreis gebunden. Kurze Lieferwege erhöhen zudem die Umweltverträglichkeit.
    • Zur Herstellung von Pellets werden Holzabfälle gleichmäßig zerkleinert, getrocknet und dann anschließend in die bekannte Pellet-Form gepresst.
    • Pellets zeichneten sich bisher immer durch eine stabile Preisentwicklung aus.
    Neue Pelletheizung vom Fachmann

    Welchen Nutzen hat die Form der kleinen Pellets?

    Pellets werden aus verschiedenen Holzabfällen hergestellt. Tischlereien und Sägewerke generieren im laufenden Betrieb große Mengen von Sägemehl und Holzverschnitt, aus dem dann die Pellets hergestellt werden.

    Auf diese Weise werden die Holzabfälle verwertbar gemacht. So lassen sich die Pellets problemlos per Silowagen transportieren und können platzsparend im hauseigenen Pelletsilo untergebracht werden.

    Video: Energieheld-Whiteboard zur Pelletheizung

    In diesem Energieheld-Whiteboard informieren wir über die Funktionsweise, die Kosten und die Förderungen einer Pelletheizung. Dabei beziehen wir uns auf durchschnittliche Werte für ein bereits bestehendes Ein- bzw. Mehrfamilienhaus. Alle Zahlen und Kosten sind als ungefähre Näherungswerte zu verstehen.

    Achtung: Die Angaben zu Förderungen beziehen sich in den Energieheld-Whiteboards immer auf den aktuellen Stand bei Videoveröffentlichung und haben sich zuletzt im Januar 2024 geändert. Alle Veränderung im Überblick finden Sie hier.

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    Quelle: © Energieheld / youtube.com


    Pelletverbrauch: Berechnung

    Der eigene Pelletverbrauch lässt sich mit genügend Quelldaten recht genau berechnen. Allerdings muss an dieser Stelle zwischen Neubauten und bestehenden Häusern unterschieden werden. Wichtig ist bei der Berechnung auch die Berücksichtigung der Heizenergie, in Verbindung mit der Warmwasserbereitung. Generell existieren zwei Szenarien, für die der Pelletverbrauch errechnet werden kann:

    Pelletheizung in einem Neubau

    In der Regel berechnen der Architekt oder ein Energieberater bereits bei der Planung des Hauses den zu erwartenden Energieverbrauch in Kilowattstunden pro Quadratmeter (kWh/m²) und Jahr. Würde man nun von einem jährlichen Energiebedarf von 7.200 Kilowattstunden, also ca. 51,5  Kilowattstunden pro Quadratmeter bei einer Wohnfläche von 140 Quadratmetern ausgehen, würde der jährliche Pelletverbrauch wie folgt aussehen:

    Neubau 140 m² - Berechnung Pelletmenge pro Jahr
    ca. 51,5 (kWh / m²) * 140 (m²) * 0,2 (kg Pellets / kWh Wärmeenergie) 1.440 kg

    Wie lange heizt man mit 15 kg Pellets?

    Beträgt die Pelletmenge pro Jahr 1.440 kg, lässt sich die Frage, wie lange man mit 15 kg Pellets heizen kann, mit folgender Berechnung beantworten: 

    15 kg / (1.440 / 465) *= 3,8 Tage 

    Bei einer Wohnfläche von 140 Quadratmetern heizt man mit 15 kg Pellets im Neubau etwa 3,8 Tage. In einem Passivhaus oder unsanierten Bestandsgebäude würde die Anzahl der Tage natürlich kleiner bzw. größer ausfallen.

    Neue Pelletheizung vom Fachmann

    Bestehendes Gebäude, das auf eine Pelletheizung umgerüstet wird

    Bei bestehenden (und damit in der Regel schlechter gedämmten) Gebäuden, bei denen beispielsweise die Ölheizung durch eine Pelletheizung ersetzt werden soll, gelten folgende Faustregeln:

    • 1 Liter des bisherigen Ölverbrauchs entspricht 2 Kilogramm Pellets
    • 1 Kubikmeter des bisherigen Gasverbrauchs entspricht ebenfalls 2 Kilogramm Pellets

    Daraus ergibt sich folgende Rechnung:

    Altbau 140 m² - Berechnung Pelletmenge pro Jahr
    2.800 (L) * 2 (kg) 5.600 kg

    Bei einem bisherigen Heizölverbrauch von 2.800 Litern, würde sich also der künftige Pelletverbrauch auf 5,6 Tonnen belaufen! Für die Größe des Pelletsilos kann pro Tonne Pellets ein benötigter Platz von ca. 1,5 Kubikmeter erwartet werden. Dabei muss auch berücksichtigt werden, dass der Lagerraum ca. 30 Prozent größer als der tatsächliche Jahresbedarf ausfallen sollte.

    So können Lieferengpässe oder spät abgeschickte Bestellungen ausgeglichen werden. Auf die Menge von 5,6 Tonnen Pellets bedeutet das, dass man ca. 11 Kubikmeter für das Pelletlager benötigt. Bei einer Raumhöhe von 2 Metern entspricht das einer Grundfläche von 5,5 Quadratmetern.

    Grafik: Darstellung einer Pelletheizung samt Speicher und Silo
    Die Pelletheizung, für ein Heizen mit nachwachsenden Ressourcen | © Energieheld

    Verbrauch der Pelletheizung: Entscheidende Faktoren

    Neue Pelletheizung vom Fachmann

    Pelletheizung Verbrauch: lohnenswert bei hohem Wärmebedarf?

    Generell rechnet sich eine Pelletheizung umso mehr, je höher der eigene Wärmebedarf ist. Eine Pelletheizung ist im Vergleich zu anderen Heizungssystemen (Öl, Gas) in der Anschaffung recht teuer, im Pelletverbrauch jedoch günstig (und CO2-neutral). Damit sich eine Pelletheizung finanziell lohnt, sollte der Energiebedarf eines Hauses möglichst bei 28.000 kWh pro Jahr liegen.

    Dies kann bei mäßig gedämmten Gebäuden (ab BJ. 1980) mit einer Wohnfläche 140 Quadratmetern und mehr der Fall sein, oder wenn viele Personen im Gebäude wohnen. Für unser Energieheld-Muster-Haus mit einem jährlichen Wärmebedarf von 28.000 Kilowattstunden bedeutet das bei den derzeitigen Brennstoffpreisen, dass sich die Anschaffung gegenüber Öl-Brennwertheizungen und Gas-Brennwertheizungen nach ca. 9 bis 10 Jahren finanziell rentiert.


    Zum Autor: Mike Kinder

    Mike Kinder - Autor Energieheld

    Mike Kinder hat einen Master of Engineering im Bereich „Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen“ und ist seit 2017 in der Bau- und Sanierungsbranche tätig. Als zertifizierter Energieeffizienz-Experte für Wohngebäude setzt er sich leidenschaftlich für innovative und nachhaltige Sanierungslösungen ein. 

    Wenn er nicht gerade für Energieheld schreibt, trägt er dazu bei, Ansätze zu entwickeln, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Hier gelangen Sie zu Mikes LinkedIn Profil.