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Heizung     BHKW

Blockheizkraftwerk: Das müssen Sie wissen

Von Mike Kinder
Bild: BHWK Blockheizkraftwerk
BHKW für Wärme und Strom | © Bosch Thermotechnik GmbH, Buderus Deutschland

Ein BHKW, also ein Blockheizkraftwerk, erzeugt gleichzeitig Wärme und Strom, was mit den richtigen Rahmenbedingungen sehr wirtschaftlich sein kann. Für Industrie und Gewerbe ist das BHKW daher eine gern genutzte Heizung.

Aber wie sieht es im privaten Sektor aus? Wir zeigen Kosten, Förderung und viele weitere wichtige Aspekte rund um Blockheizkraftwerke, damit Sie für Ihre Kaufentscheidung bestens informiert sind!  

Inhalt


    Blockheizkraftwerk: was ist das?

    Grafik: Schema einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage
    Funktionsweise einer KWK-Anlage | © thingamajiggs/ fotolia.com

    BHKW nutzen das KWK-Prinzip (Kraft-Wärme-Kopplung), um die abgegebene Energie eines Motors optimal zu nutzen. Zieht man Kraftfahrzeuge als Gegenbeispiel heran, dann geht hier die Wärmeenergie als Nebenprodukt des laufenden Motors ungenutzt verloren.

    Bei einem Blockheizkraftwerk ist das anders. Hier treibt der Motor einen Stromerzeuger an und die dabei entstehende Abwärme kann zum Heizen genutzt werden. Dieses Grundprinzip kommt in verschiedensten Formen mit unterschiedlichen Motoren zum Einsatz, weshalb es nicht einfach nur DAS EINE Blockheizkraftwerk gibt.

    Das BHKW in 2024

    Die Fülle an Informationen im Internet täuscht etwas darüber hinweg, dass der Hype um kleinere Blockheizkraft-Werke deutlich abgeebbt ist. Viele Aussagen sind daher veraltet und auch die meisten Hersteller haben gar keine kleinen BHKW mehr im Sortiment. Dabei handelt es sich keineswegs um eine schlechte Technologie, aber im Regelfall sind Blockheizkraftwerke eben viel zu aufwendig und zu teuer für kleinere Immobilien - daran wird sich auch in 2024 nichts ändern.

    Aufbau und Wirkungsgrad

    Der Aufbau eines BHKW ist zwar technisch komplex, aber recht leicht zu beschreiben. Es gibt einen Motor, der fast permanent auf niedriger Drehzahl läuft und einen Stromgenerator antreibt - dieser Aufbau ist das eigentliche Blockheizkraft-Werk. Daneben gibt es dann noch eine kleinere Heizung für Spitzenlasten und ein herkömmliches Wärmeverteilsystem mit Wärmetauscher, das die Abwärme des BHKW aufnimmt und als Heizwärme im Gebäude zur Verfügung stellt.

    Welcher Wirkungsgrad bei diesem Aufbau erreicht wird, hängt vom jeweiligen Hersteller ab. Mit dem SenerTec Dachs 5.5 erzeugen Sie zum Beispiel theoretisch bei 5.000 Volllast-Betriebsstunden pro Jahr etwa 27.500 Kilowattstunden Strom und etwa 74.000 Kilowattstunden Wärme. Der Gasverbrauch bei einem BHKW dieser Größe liegt bei rund 22,8 Kilowattstunden Gas pro Betriebsstunde. Für 5.000 Stunden läge der Gasverbrauch also etwa bei 114.000 Kilowattstunden.

    BHKW Laufzeit p.a. Strom p.a. Wärme p.a. Gasverbrauch p.a.
    SenerTec Dachs 5.5 5.000 Stunden 27.500 kWh 74.000 kWh 114.000 kWh

    Bauarten und Motoren des BHKW

    Bild: BHKW-Strom verkaufen
    Einspeisevergütung für BHKW-Strom | © yelantsevv / shutterstock.com

    Beim Blockheizkraftwerk muss zwischen Größen und Motoren-Arten unterschieden werden. Wie bereits eingangs erwähnt wurde, gibt es also nicht DAS EINE BHKW auf dem Markt.

    Die Bezeichnungen sind dabei für Besitzer kleinerer Immobilien eher irreführend, denn ein Mini-BHKW hat eine elektrische Leistung von bis zu 50 Kilowatt. Bei 5.000 Betriebsstunden wären das 250.000 Kilowattstunden Strom, also völlig überdimensioniert für ein Einfamilienhaus.

    Zwar können Sie überproduzierten BHKW-Strom verkaufen - Netzbetreiber müssen ihn gemäß KWK-Gesetz vorrangig abnehmen und Sie bekommen eine Einspeisevergütung dafür -, allerdings sollte bestenfalls die Dimensionierung von Anfang an stimmen. Tatsächlich ist das Nano-BHKW die kleinste Bauart, die sich gerade noch sinnvoll in kleineren Gebäuden nutzen lässt. Zur besseren Übersicht haben wir für Sie diese Tabelle zusammengetragen:

    BHKW Leistung Einsatzbereich
    Nano-BHKW Bis 2,5 kW EFH*
    Mikro-BHKW Bis 10 kW EFH* / MFH**
    Mini-BHKW Bis 50 kW Mittelgroße Wohnanlagen / Gewerbe
    Normales BHKW Über 50 kW Industrie / Gewerbe / Wohngebiete / Stadtteile / Ortschaften

    * Einfamilienhaus; ** Mehrfamilienhaus

    BHKW-Motor Funktionsweise Brennstoff Vorteile Nachteile
    Stirling-Motor Wandelt externe Wärmeenergie (Brenner) in mechanische Energie (Kreis- oder auch Stirling-Prozess) Meist Gas, läuft auch mit erneuerbaren Energien Weniger Emissionen als Otto-Motor, wartungsarm Teuer in der Anschaffung, niedrigerer Wirkungsgrad als Otto-Motor
    Otto-Motor Klassischer 4-Takt-Verbrennungsmotor Erdgas oder Biogas Erprobtes Prinzip, hoher Wirkungsgrad, wirtschaftlicher als Stirling Motor / amortisiert sich früher Teuer in der Anschaffung, wartungsintensiv, hoher Verschleiß, hohe Wartungskosten, mehr Emissionen als Stirling-Motor, laut im Betrieb
    Diesel-Motor Verbrennungsmotor (Selbstzünder, 4-Takt, 2-Takt) Heizöl, Diesel, Biodiesel Sparsam, sehr hoher Wirkungsgrad Teuer in der Anschaffung, wartungsintensiv, hohe Wartungskosten, Rußbildung
    Dampf-Motor Wandelt externe Wärmeenergie (Brenner) mittels Dampf in mechanische Energie Gas, es sind aber auch andere Brennstoffe möglich Hoher Wirkungsgrad, hohe thermische Leistung, wenig Emissionen, wartungsarm Teuer in der Anschaffung, niedrige Stromproduktion
    Brennstoffzelle Umwandlung chemischer Energie in thermische und elektrische Energie Wasserstoff (in der Regel im sogenannten Reformer aus Erdgas gewonnen) + Luft (Sauerstoff) Kaum Emissionen, Wasser als Abfallstoff, sehr hoher elektrischer Wirkungsgrad, kaum Verschleißteile, kaum Wartungsbedarf, für Einsatz in EFH* gut geeignet Teuer in der Anschaffung

    * Einfamilienhaus

    Blockheizkraftwerk vom Fachmann

    Blockheizkraftwerk: Vorteile, Nachteile & Einsatzbereiche

    Bild: Vorteil BHKW Förderung
    Ein Vorteil des BHKW: Förderung verfügbar | © cdubo / unsplash.com CC0

    Bei den Vorteilen und Nachteilen eines BHKW sollte auch der Einsatzbereich ins Auge gefasst werden. Im richtigen Umfeld hat ein Blockheizkraft-Werk mehr Vorteile als Nachteile und wird daher in Industrie oder Gewerbe gerne eingesetzt.

    Schaut man allerdings auf den privaten Sektor, dann überwiegt ein gewichtiger Nachteil: Bei sehr geringem Energiebedarf ist die Anschaffung einfach nicht wirtschaftlich. Das gilt selbst dann, wenn überproduzierter Strom gegen eine Einspeisevergütung verkauft werden kann.

    Daneben gibt es dann noch einige generelle Aspekte, die es abzuwägen gilt. Dazu gehörten die teuren Wartungskosten oder die Lautstärke des Motors. Die Vorteile und Nachteile von Blockheizkraftwerken in der Übersicht:

    Vorteile Nachteile
    Sehr hohe Nutzungsgrade (dadurch umweltfreundlich) Hohe Anschaffungskosten
    Förderfähig, wenn es sich um eine Brennstoffzelle handelt Hohe Wartungskosten
    Einspeisevergütung für ungenutzten Strom Für Betrieb in Einfamilienhäusern meist nicht geeignet da unwirtschaftlich
    Niedrige laufende Kosten (gilt bei hohem Wärme- + Strombedarf der Immobilie; MFH mit Gewerbe / Industrie + Gewerbe, gilt nicht für EFH) Hohe Lautstärke im Betrieb (Otto- / Diesel-Motor)

    * Bundesförderung für effiziente Gebäude - Wohngebäude

    BHKW für Industrie und Gewerbe

    In einem Gewerbe- oder Industriebetrieb lässt sich mit spitzem Bleistift sehr gut errechnen, wie viel mit einem BHKW gespart werden kann, weil ein hoher Energiebedarf vorliegt und häufig sogar im Schichtbetrieb rund um die Uhr gearbeitet wird. So eine Investition sollte aber immer auch mit Alternativen wie einer großen Photovoltaik-Anlage verglichen werden, um sich für die insgesamt günstigste Lösung zu entscheiden.

    BHKW für Biogasanlagen

    Ein Blockheizkraftwerk ist für Biogasanlagen mehr oder weniger ein Muss. Zwar könnte das Biogas theoretisch auch direkt verheizt werden, aber der Aufbau und die Finanzierung moderner Biogasanlagen sind stets darauf ausgelegt, Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen und die Abwärme des BHKW in einem Nah- bzw. Fernwärme-Netz zu verteilen.

    BHKW für Mehrfamilienhäuser

    In einem Mehrfamilienhaus kann die Anschaffung eines BHKW durchaus wirtschaftlich sein, manchmal sogar schon ab 2 oder 3 Parteien. (Da es nur Strom produziert, wenn gleichzeitig auch Wärme erzeugt wird, ist hier eine Abdeckung des Warmwasserbedarfes sinnvoll.)

    Ab etwa 35.000 Kilowattstunden Wärmebedarf pro Jahr kann grundsätzlich über die Anschaffung eines Blockheizkraftwerkes nachgedacht werden. Dennoch sollten Sie auch prüfen, ob nicht vielleicht Brennstoffzellen, Holzheizungen oder gar Wärmepumpen eine bessere Lösung wären, auch wenn die beiden letztgenannten Optionen keinen Strom erzeugen.

    BHKW für private Haushalte

    In ganz speziellen Fällen kann der Einsatz eines BHKW im privaten Sektor sinnvoll und wirtschaftlich sein. Sie können aber davon ausgehen, dass ein 150 bis 300 Quadratmeter großes Haus nicht wirklich für so etwas prädestiniert ist. Stattdessen sollten Sie zumindest über einfache Dämmmaßnahmen, den Austausch von Fenstern und die Modernisierung der Heizung nachdenken. Auch eine Photovoltaik-Anlage kann die Stromkosten senken, aber wartet mit deutlich geringeren Wartungskosten als ein BHKW auf.

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    Quelle: © Energieheld / youtube.com


    Blockheizkraftwerk Kosten: Förderung & Kosten für ein BHKW

    Bild: BHKW Kosten & Förderung
    Rentabel dank Förderung - das BHKW | © geralt / pixabay.com CC0

    Je nach Bauart und Leistung des BHKW liegen die Anschaffungskosten inklusive Einbau und Zubehör bei ca. 31.000 bis 44.000 Euro für ein Mikro-BHKW. Größere Anlagen kosten entsprechend mehr. Allerdings sind diese Anlagen nicht für Ein- oder Mehrfamilienhäuser geeignet.

    Das BHKW wird von verschiedenen Stellen gefördert. Das relativiert den hohen Anschaffungspreis etwas und ermöglicht eine Amortisation der Anlage.

    Umfangreiche Förderungen

    Bis 2020 konnte man für BHKW mit einer Leistung bis 20 Kilowatt vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) den sogenannten Mini-KWK-Zuschuss inklusive Bonusförderung für besonders effiziente Anlagen erhalten. Diese Förderung existiert seit 2021 nicht mehr – sie ist ersatzlos gestrichen worden. 

    Zuschuss-Förderung

    Seit 2024 können Sie von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Förderung für BHKW erhalten. Dabei muss das BHKW aber als Brennstoffzellenheizung fungieren und zu 100 Prozent mit grünem Gas, etwa Biomethan oder erneuerbarem Wasserstoff, betrieben werden. In diesem Fall bekommen Sie für das BHKW 30 Prozent Grundförderung. Die maximal förderfähigen Kosten liegen bei 30.000 Euro. Somit können Sie 9.000 Förderung erhalten. 

    Sie können diese Förderung alle 10 Jahre für eine Wohneinheit an einem Standort in Anspruch nehmen. 

    Die Förderung kann sogar auf bis zu 70 Prozent ansteigen, wenn Sie Anspruch auf weitere Boni haben: 

    20 Prozent Klimabonus stehen Ihnen zu, wenn Sie eine klimafreundliche Heizung gegen eine Öl-, Kohle- oder Nachtspeicherheizung oder mindestens 20 Jahre alte Gasheizungen tauschen. Einen Einkommensbonus von 30 Prozent erhalten Sie mit einem zu versteuerndem Haushaltseinkommen von maximal 40.000 Euro im Jahr. Gedeckelt ist die Förderung auf 70 Prozent der förderfähigen Kosten. Das entspricht einer maximalen Förderung von 21.000 Euro. Beide Boni gelten nur für selbst nutzende Immobilieneigentümer – also nicht für vermietete Objekte.   

    Neu seit 2024 ist der Ergänzungskredit (358/359) der KfW. Maximal 120.000 Euro können Sie als Kredit erhalten. Haushalte mit einem maximalen zu versteuernden Haushaltseinkommen von 90.000 Euro im Jahr erhalten außerdem eine Zinsvergünstigung. Auch dieser Kredit ist nur für selbst nutzende Eigentümer erhältlich. 

    Weitere Förderungen

    Zudem können Sie Ihre klimafreundliche Heizung im Rahmen einer Komplettsanierung zum Effizienzhaus mit fördern lassen. Hierfür gibt es das KfW Programm 261 mit einer Kreditsumme von maximal 150.000 Euro und einem Fördersatz von bis zu 45 %. Das entspricht einer Förderung vom maximal 67.500 Euro.

    Auch wenn Sie ein BHKW in Ihrem energieeffizienten Neubau planen, kann die Heizung mit gefördert werden. Bei dieser Förderung handelt es sich um das KfW Programm 297. Hier wird Ihnen ein Kredit von bis zu 150.000 Euro zur Verfügung gestellt.

    Ansonsten steht für BHKW bis 50 kW el der sogenannte KWK-Zuschlag zur Verfügung. Bei diesem handelt es sich um eine Vergütung für selbst erzeugten Strom für einen Zeitraum von 30.000 Volllast-Stunden (ca. 3,5 bis 6 Jahre lang). Dabei erhalten Sie für überschüssigen, ins Netz eingespeisten und für selbst genutzten Strom eine Vergütung. 

    Zudem kann man vom Netzbetreiber noch eine laufende Vergütung für eingespeisten Strom bekommen. Dabei ist die Höhe der Vergütung verhandelbar, beträgt aber mindestens den KWK-Basisload-Wert.

    Eine weitere Möglichkeit der Förderung besteht darin, sich vom örtlichen Hauptzollamt die Energiesteuer für den Brennstoff (nicht für Öl) des BHKW zurückzahlen zu lassen. Zudem können sich Unternehmen im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes für selbst erzeugten und verbrauchten Strom aus hocheffizienten KWK-Anlagen von der vollen EEG-Umlage auf eine auf 40 Prozent reduzierte einstufen lassen. Berechtigt hierzu sind Unternehmen, die bei Zahlung der vollen Umlage im internationalen Vergleich nicht mehr konkurrenzfähig wären.

    Programm BHKW Förderung
    BAFA Mini-KWK-Zuschuss 2021 eingestellt
    BAFA Mini-KWK-Zuschuss Bonus für effiziente Anlagen 2021 eingestellt
    KfW BEG WG: Kredit KfW 261 mit Tilgungszuschuss Fördersatz bis zu 45 % der Kreditsumme von höchstens 150.000 €, maximal 67.500 € (Sanierung)
    KfW BEG WG: Kredit KfW 297Kreditsumme von höchstens 150.000 €
    KfW BEG EM: Zuschuss KfW 458 Förderung von mindestens 30 % - 70 %, maximal 21.000 €
    KfW BEG EM: Ergänzungskredit KfW 358/359Kreditsumme von höchstens 120.000 € - ggf. mit Zinsvergünstigung
    KWK-Zuschlag (30.000 Vollbenutzungs-Stunden) 0,08 € / kWh (Einspeisung), 0,04 € / kWh (Eigenverbrauch)
    Vergütung für eingespeisten Strom (Netzbetreiber) 8,227 Ct / kWh
    Zuschuss für vermiedene Netznutzungsentgelte (VNNE) 0,01 - 1,5 Ct / kWh
    Örtliches Hauptzollamt Rückerstattung der Energiesteuer (nicht für Öl) 0,55 Ct / kWh



      Mikro-KWK-Anlage vom Fachmann

      Blockheiz-Kraftwerk: Energiebedarf & Wirtschaftlichkeit

      Wir werden an dieser Stelle eine beispielhafte Berechnung der Wirtschaftlichkeit eines BHKW aufzeigen. Hierzu sollten Sie wissen, dass dabei nicht allein die Wärme- und Stromerzeugung, sondern auch Förderungen, die Einspeisevergütung und die Rückerstattung der Energiesteuer berücksichtigt werden müssen. Viele Variablen gibt es zudem bei den jährlichen Laufzeiten, weil nicht alle Anlagen immer voll ausgelastet werden können.

      Der tatsächliche Energiebedarf für Wärme und Strom spielt also eine wesentliche Rolle und sollte für eines der kleinsten erhältlichen BHKW (Dachs 2.9) mindestens bei 40.000 Kilowattstunden für Wärme und 10.000 Kilowattstunden für Strom liegen. Grundsätzlich kann man sagen, dass sich ein gasbetriebenes BHKW gegenüber einer Gas-Brennwertheizung nach ca. 20 Jahren recht deutlich amortisiert.

      Gasverbrauch eines BHKW berechnen

      Zwar gibt es auch viele andere Brennstoffe für Blockheizkraftwerke, aber gasbetriebene sind doch recht häufig vertreten. Leider ist es gar nicht so einfach, auf den Webseiten der Hersteller oder anhand von Datenblättern genau zu ermitteln, wie viel Gas ein BHKW pro Jahr benötigt. Für das vormals schon erwähnte Dachs 5.5 von SenerTec liegt allerdings der Gasbedarf pro Betriebsstunde vor: Laut TÜV-Bescheinigung werden bei Erdgas unter Volllast 22,8 Kilowattstunden HO pro Betriebsstunde benötigt. Dabei steht HO für oberer Heizwert und definiert den Brennwert des Gases, also dessen Qualität bzw. die Energie, die bei seiner Verbrennung freigesetzt wird.

      Ein durchschnittliches Jahr hat 8765,81 Stunden, daher sind 4.000 bis 6.000 jährliche Volllaststunden für ein BHKW realistisch. Rechnen wir mit 5.000 Stunden, dann benötigt unser BHKW in diesem Beispiel also rund 114.000 Kilowattstunden Gas, die bei dieser Bedarfsmenge im Einkauf etwa bei 9,463 Cent pro Kilowattstunde liegen (Verivox, Stand: Januar 2022). Insgesamt kosten Sie diese 114.000 Kilowattstunden Erdgas (inkl. Grundpreis) also rund 10.800 Euro pro Jahr.

      BHKW Gasverbrauch pro Stunde Gasverbrauch pro Jahr Kosten pro Jahr
      SenerTec Dachs 5.5 22,8 kW HO 114.000 kWh ca. 10.800 €

      Blockheizkraftwerk: die richtige Größe für Ihr BHKW finden

      Bild: Richtige Größe mit Energieberater
      Energieberater hilft die richtige Größe zu finden | © Rido / shutterstock.com

      Sie können als Privatperson davon ausgehen, dass die Berechnung der BHKW-Größe auf Basis einer Internetrecherche vergebene Liebesmüh ist. Das liegt vor allem daran, dass kaum noch echte Nano-BHKW von den Herstellern angeboten werden und in der nächstgrößeren Leistungsklasse weiß man schon gar nicht mehr, wohin mit der ganzen Wärme.

      Schaut man auf größere Anwendungen, so ist auch hier eine pauschale Berechnung an dieser Stelle wenig sinnvoll, da zu viele Sonderfälle existieren. Wie weiter oben bereits erwähnt, benötigt selbst ein sehr kleines BHKW einen jährlichen Wärmebedarf von mindestens 40.000 Kilowattstunden und einen Strombedarf von ca. 10.000 Kilowattstunden pro Jahr, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Energieberater oder auch Kundenberater der jeweiligen Hersteller können Sie zum Thema Größenberechnung für Blockheizkraftwerke bei echtem Interesse jedoch sehr ausführlich vor Ort beraten.

      Bild: Energieheld-Tipps

      Die richtige Größe eines BHKW für Ihr Eigenheim zu finden, ist nicht einfach. Sie muss kompliziert berechnet werden und kleine Fehler hierbei können dazu führen, dass das BHKW anschließend überdimensioniert ist und sich nie amortisiert. Ein Energieberater kann Ihnen helfen, die richtige Größe zu berechnen, sodass sich der Einsatz sowohl für Ihre Finanzen als auch für die Umwelt lohnt.


      Blockheizkraftwerk mit Förderung

      Blockheizkraftwerk: Hersteller im Überblick 2024

      Wer sich für ein BHKW als Heizung und Stromerzeuger für sein Einfamilienhaus interessiert, wird feststellen, dass es für diesen Leistungsbereich kaum (noch) Angebote gibt. Einige Hersteller haben inzwischen Konkurs angemeldet und selbst große Hersteller haben die Produktion von Nano-BHKW eingestellt. Stattdessen werden verstärkt Brennstoffzellen angeboten.

      Diese erzeugen ebenfalls Strom und Wärme und arbeiten im Gegensatz zu BHKW auch schon im Teillastbetrieb sehr effizient. Dadurch sind sie für den Betrieb in Einfamilienhäusern mit niedrigem jährlichem Wärmebedarf viel besser geeignet. In der folgenden Tabelle finden Sie einen Überblick zu den (ehemaligen) Herstellern von Nano-BHKW.

      Hersteller Angebot Nano-BHKW (bis 2,5 kWel) Angebot Brennstoffzellen (bis 2,5 kWel)
      Baxi Innotech (Unternehmen existiert nicht mehr) Nein Nein
      SOLIDPower Nein Ja
      Bosch Thermotechnik (Buderus) Nein Ja
      Brötje Nein Nein
      Ceramic fuel cells (Unternehmen existiert nicht mehr) Nein Nein
      Elcore (Unternehmen existiert nicht mehr) Nein Nein
      Hexis Nein

      Nein

      intelli (Unternehmen existiert nicht mehr) Nein Nein
      kirsch homeenergy (Unternehmen existiert nicht mehr) Nein Nein
      lion energy (Unternehmen existiert nicht mehr) Nein Nein
      Motoren-AT (Unternehmen existiert nicht mehr) Nein Nein
      Navien (läuft noch, nur USA und Asien) Nein Nein
      ÖkoFen Nein Nein
      Paradigma Nein Nein
      Remeha Ja Ja
      Senertec Nein Ja
      Vaillant Nein Nein
      Viessmann Nein Ja
      WhisperGen (Unternehmen existiert nicht mehr) Nein Nein

      Zum Autor: Mike Kinder

      Mike Kinder - Autor Energieheld

      Mike Kinder hat einen Master of Engineering im Bereich „Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen“ und ist seit 2017 in der Bau- und Sanierungsbranche tätig. Als zertifizierter Energieeffizienz-Experte für Wohngebäude setzt er sich leidenschaftlich für innovative und nachhaltige Sanierungslösungen ein. 

      Wenn er nicht gerade für Energieheld schreibt, trägt er dazu bei, Ansätze zu entwickeln, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Hier gelangen Sie zu Mikes LinkedIn Profil.