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Eisheizung: Die etwas andere Wärmepumpe

Von Carlo Förster
Bild: Wassertank einer Eisheizung
Wassertank einer Eisheizung | © Viessmann Werke

Heizen mit Eis? Das klingt natürlich erst einmal merkwürdig, aber die Realität beweist, dass es möglich ist. Hoch lebe die Physik!

Wenn Wasser seinen Aggregatzustand ändert und zu Eis gefriert, dann gibt es Energie ab, die mithilfe einer Wärmepumpe wiederum zum Heizen genutzt werden kann. Bei uns erhalten Sie alle Informationen zur Eisheizung und erfahren, ob sich solch eine Anlage auch für Ihr Eigenheim lohnt.

Inhalt


    Eisheizung: Bestandteile

    Man kann an dieser Stelle natürlich verschiedene Argumentationsweisen anbringen, aber im Prinzip ist die Wärmepumpe der wichtigste Bestandteil der Eisheizung. Daneben werden ein entsprechend großes Wasserreservoir und eine Möglichkeit zur Enteisung benötigt. Bezüglich des letzten Punktes bedient man sich meist einer Solarthermie-Anlage, um dem Eis wieder Wärme zuzuführen.

    Aufbau der Eisheizung

    Der Wasserspeicher wird in einem speziellen Behälter unterirdisch angelegt und anschließend mit der Wärmepumpe und der Solarthermie-Anlage verbunden. Die strombetriebene Wärmepumpe agiert im Zusammenhang mit der Eis-Heizung gewissermaßen als „Kühlschrank“, da dem Wasser Wärme entzogen wird, welche anschließend zum Heizen genutzt werden kann. Ein echter Kühlschrank erzeugt die Wärme hingegen als Nebenprodukt.


    Eisheizung: Die Funktionsweise

    Physikalisch betrachtet, nutzt die Eisheizung nicht einfach die Wärme des Wasserreservoirs, sondern profitiert besonders von der sogenannten Kristallisationswärme. Diese wird freigesetzt, wenn Wasser zunächst erschütterungsfrei abgekühlt wird und dabei nicht gefriert. Wird es dann nachträglich in Bewegung versetzt, erzeugt die plötzliche Kristallisierung der Wassermoleküle Wärmeenergie, die mithilfe der Wärmepumpe an das Gebäude weitergegeben wird.

    Dem Wasser kann aber selbstverständlich nicht unendlich viel Wärme entzogen werden, denn nach der Kristallisierung ist das Eis auf neue Wärme (zum Beispiel aus der Solarthermie-Anlage) angewiesen. In diesem Zusammenhang darf auch nicht vergessen werden, dass es sich bei der Eisheizung eigentlich viel mehr um einen Eisspeicher handelt.

    Letztendlich ist es die Wärmepumpe, die die Heizleistung erbringt und diese wird mit Strom betrieben. Die entnommene Wärme muss stets wieder aufs Neue zugeführt werden, da das Eis per se keine Heizung darstellt.

    Neue Eisheizung vom Fachmann

    Heizen mit Wasser: Warum ist das sinnvoll?

    Bild: Eiskristalle
    Kristallisierte Wassermoleküle | © Pezibear / pixabay.com CC0

    Auch wenn die mit Strom betriebene Wärmepumpe die Heizleistung erbringt, unnütz ist die Eisheizung dadurch aber trotzdem nicht. Ganz im Gegenteil, denn Wasser eignet sich hervorragend als Wärmespeicher und wird schon lange erfolgreich für Pufferspeicher eingesetzt.

    In den Sommermonaten kann die Rückführung der Wärme übrigens auch unterbunden werden, um das Eis für die Gebäudekühlung zu verwenden.


    Eisheizung Kosten: Höhe der Investition

    Die Kosten einer Eisheizung (inklusive Installation) beginnen bei etwa 25.000 Euro, können aber deutlich ansteigen, wenn beispielsweise ein schlecht gedämmter Altbau beheizt werden soll. Hier kann es passieren, dass mehrere Wasserspeicher benötigt werden, die den Preis schnell in die Höhe treiben. Umfangreiche Erdarbeiten sind ebenfalls notwendig, um die Anlage im Grundstück unterzubringen. Größere Anlagen beginnen daher preislich durchaus erst bei 150.000 Euro.

    Eisheizung Kosten
    Eisheizung inklusive Installation 25.000 - 150.000 €
    Neue Eisheizung vom Fachmann

    Eisheizung: Lohnt sie sich?

    Auf die Frage, ob sich eine Eisheizung tatsächlich lohnt, gibt es nur die berühmte Antwort: „Es kommt darauf an“. Der Aufwand ist bei der Installation einer solchen Anlage schon recht hoch und bei Bestandsbauten häufig gar nicht möglich. Im Allgemeinen ist diese Technologie zwar vielversprechend, aber noch zu unausgereift, um sie deutschlandweit anwenden zu können.

    Greifen Sie im Zweifelsfall statt der Eisheizung lieber auf normale Wärmepumpen oder die klassischen Heizungsarten wie Gas-, Öl- und Holzheizung zurück – es gibt viele Möglichkeiten. Wenn Sie nicht wissen, welche neue Heizung Sie kaufen sollten, nutzen Sie unser Angebotsformular. Unsere Berater helfen Ihnen gerne und beraten Sie. Dieser Service ist selbstverständlich kostenlos und unverbindlich.


    Zum Autor: Carlo Förster

    Autorenbild Carlo Foerster

    Carlo Förster ist seit 2019 in der digitalen Welt zu Hause und seit 2021 für Energieheld tätig. Verantwortlich ist er nicht nur für die Optimierung der Webseite, er klärt Leser auch mit Begeisterung über den Klimaschutz sowie Energieeffizienz auf. Dafür steht er immerzu im Austausch mit unseren Energieberatern und Sanierungsmanagern. Hier gelangen Sie zu Carlos LinkedIn Profil.