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Ölheizung Zuschuss: Möglichkeiten zur Förderung

Von Mike Kinder
Bild: Öl-Brennwertkessel mit Pufferspeicher in Keller
Eine moderne Ölheizung im Keller | © Viessmann Werke

Förderung für eine neue Ölheizung - gibt es die noch? Oder ist die Ölheizung bereits verboten?

Wir zeigen Ihnen, ob Sie für eine Ölheizung einen Zuschuss erhalten oder Anspruch auf Fördermittel von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) haben. Zusätzlich werfen wir einen Blick auf alternative Möglichkeiten, bei denen die Förderung noch höher ist.

Inhalt


    Förderung Ölheizung: 2024

    Nach der Einführung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) 2021 wurde die Förderlandschaft mehrfach überarbeitet – zuletzt 2024. Für Ölheizungen hat sich auch 2024 nicht viel in Sachen Förderung getan. Um es kurz zu machen: Es gibt keine Förderung für Ölheizungen mehr. Im Gegenteil: Ersetzt man seine alte Ölheizung durch eine förderfähige Heizung, die auf Basis erneuerbarer Energien arbeitet, erhält man sogar 20 Prozent der Investitionskosten als zusätzliche Förderung.

    2024 beschloss die Regierung das schrittweise „Aus“ der Ölheizung: Künftig sollen alle Heizungen mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden. Das gilt zunächst für Neubauten in Neubaugebieten und soll sich bis 2028 auf den Altbau ausweiten. Ab 2045 dürfen keine Heizungen mehr mit Nutzung fossiler Brennstoffe betrieben werden. Aus diesem Grund hat die Regierung die Förderung von Heizungen, die ausschließlich Wärme auf Basis erneuerbarer Energien erzeugen, deutlich ausgeweitet. So sollen Anreize geschaffen werden für „grüne“ Energien, etwa dazu, die Ölheizung gegen eine Wärmepumpe zu tauschen

    Nichtsdestoweniger gibt es noch vereinzelte Programme, um auch die Ölheizung fördern zu lassen. Hierbei wird jedoch auf die Optimierung von bestehenden, veralteten Anlagen abgezielt.

    Neue Ölheizung?


    Förderung Ölheizung: Heizungsoptimierung

    Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien werden seit 2024 von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert. Ölheizungen fallen nicht darunter. Allerdings kann man vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eine Förderung für Ölheizungen erhalten, genauer gesagt für eine Heizungsoptimierung. Genauer gesagt 50 Prozent für Emissionsminderung und 15 Prozent zur Effizienzverbesserung. Die maximal förderfähigen Kosten liegen bei 30.000 Euro und erhöhen sich auf 60.000 Euro, wenn Sie die Maßnahmen in einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) planen lassen. Dann steigt auch die Förderung für die Effizienzverbesserung einer Heizung – von 15 auf 20 Prozent. Dazu gehört z. B. der Tausch der Umwälzpumpe oder ein hydraulischer Abgleich.

    Sanierungsmaßnahme Förderung Ölheizung
    Heizungsoptimierung (BAFA) Zuschuss von 15-20 % bzw. 50 % der förderfähigen Kosten 
    Heizung auf Basis erneuerbarer Energien (KfW)* Zuschuss bis zu 70 % der förderfähigen Kosten, maximal 21.000 €

    *schließt Ölheizungen aus

    Beachten Sie: Seit 2024 muss eine Maßnahme vor der Beantragung der Förderung bei einem Handwerker beauftragt werden. Der Auftrag muss eine auflösende oder aufschiebende Bedingung enthalten. Das heißt, er muss an die Zusage der Förderung geknüpft sein. Es muss auch aus dem Auftrag hervorgehen, dass die Maßnahme innerhalb der Bewilligungsfrist von 36 Monaten umgesetzt wird.


      Förderung Ölheizung: Komplettsanierung

      Auch von der KfW wird ein hydraulischer Abgleich der alten Anlage gefördert. Und zwar mit dem Kredit KfW 261 inklusive Tilgungszuschuss im Zuge einer Effizienzhaus-Sanierung. Die Zuschuss-Förderung KfW 461, welche den Umbau zum Effizienzhaus förderte, ist seit einer BEG Novellierung vom Juli 2022 nicht mehr erhältlich.

      Förderungsprogramm Höhe der KfW-Förderung
      KfW 261 (Kredit) Bis zu 67.500 € Förderung (Kreditsumme bis zu 150.000 €) für die energetische Sanierung kompletter Wohneinheiten
      KfW 461 (Zuschuss) Seit 2022 nicht mehr erhältlich

      Wichtig zu beachten ist auch, dass der Wegfall der Förderung bedeutet, dass es zwar keine Fördergelder für die Anschaffung einer Öl-Brennwertheizung gibt, die Heizung im Rahmen einer Effizienzhaus-Sanierung aber in die energetische Berechnung der Immobilie durchaus mit einfließt. Das kann unter Umständen Auswirkungen auf den späteren Effizienzhaus-Standard und damit auf die Höhe der Förderung dafür haben. Insofern lohnt sich der Austausch einer alten Ölheizung gegen eine Öl-Brennwertheizung im Rahmen einer Komplettsanierung also auch, ohne dafür eine Förderung zu bekommen. Das gilt allerdings nur, wenn keine Alternativen vorhanden sind.

      Sanierung auf KfW-Effizienzhaus-Typ Höhe des KfW-Kredits 261
      KfW-Effizienzhaus 40 EE-Klasse* Fördersatz von bis zu 45 % Ihrer förderfähigen Kosten von höchstens 150.000 €, bis zu 67.500 € für jede Wohneinheit
      KfW-Effizienzhaus 40 Fördersatz von 40 % Ihrer förderfähigen Kosten von höchstens 120.000 €, bis zu 48.000 € für jede Wohneinheit
      KfW-Effizienzhaus 55 EE-Klasse* Fördersatz von 40 % Ihrer förderfähigen Kosten von höchstens 150.000 €, bis zu 60.000 € für jede Wohneinheit
      KfW-Effizienzhaus 55 Fördersatz von 35 % Ihrer förderfähigen Kosten von höchstens 120.000 €, bis zu 42.000 € für jede Wohneinheit
      KfW-Effizienzhaus 70 EE-Klasse* Fördersatz von 25 % Ihrer förderfähigen Kosten von höchstens 150.000 €, bis zu 37.500 € für jede Wohneinheit
      KfW-Effizienzhaus 70 Fördersatz von 20 % Ihrer förderfähigen Kosten von höchstens 120.000 €, bis zu 24.000 € für jede Wohneinheit
      KfW-Effizienzhaus 85 EE-Klasse* Fördersatz von 10 % Ihrer förderfähigen Kosten von höchstens 150.000 €, bis zu 15.000 € für jede Wohneinheit
      KfW-Effizienzhaus 85 Fördersatz von 5 % Ihrer förderfähigen Kosten von höchstens 120.000 €, bis zu 6.000 € für jede Wohneinheit
      KfW-Effizienzhaus 100 EE-Klasse* Seit 2022 nicht mehr erhältlich
      KfW-Effizienzhaus 100
      KfW-Effizienzhaus Denkmal EE-Klasse* Fördersatz von 10 % Ihrer förderfähigen Kosten von höchstens 150.000 €, bis zu 15.000 € für jede Wohneinheit
      KfW-Effizienzhaus Denkmal Fördersatz von 5 % Ihrer förderfähigen Kosten von höchstens 120.000 €, bis zu 6.000 € für jede Wohneinheit
      Einzelmaßnahme Heizungsoptimierung: Hydraul. Abgleich, Einbau Hocheffizienzpumpe, Anpassung Heizkurve, Einbau Wärmeerzeuger etc. BAFA-Zuschuss von 15-20 % (Effizienzverbesserung) bzw. 50 % (Emissionsminderung)

      * Erneuerbare Energien-Klasse (wird erreicht, wenn 65 % des Wärmebedarfs mit erneuerbaren Energien und / oder vermeidbarer Abwärme erzeugt wird). Weitere Voraussetzungen für die EE-Klasse: Der Einsatz einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist verpflichtend. Alle EH Stufen (außer EH Denkmal) müssen Niedertemperatur-ready sein, dürfen also eine Vorlauftemperatur von 55° C im Auslegungsfall und Betrieb nicht überschreiten. 

      Die offizielle KfW-Produktinfo

      Diese kompakte Übersicht der KfW unterstützt Sie bei der optimalen Durchführung Ihrer Fördermittelbeantragung.

      Neue Ölheizung?


      Sanierungskette bei einer neuen Ölheizung beachten

      Wer langfristig Heizkosten sparen möchte, der sollte sich an ein simples Mantra der energetischen Gebäudesanierung halten: „Ein Gebäude muss als Gesamtkonstrukt verstanden werden.“ Die höchsten Heizkostenersparnisse werden nicht durch die bloße Installation einer neuen Heizung erreicht. Eine anständige Dämmung ist genauso wichtig.

      Wer das Projekt „Heizkosten einsparen“ angehen möchte, sollte unbedingt die Sanierungskette einhalten. Schafft man sich eine neue Heizung an und dämmt das Eigenheim erst hinterher, so wird die neue Ölheizung in den allermeisten Fällen überdimensioniert sein. Hätte man außerdem beide Maßnahmen aufeinander abgestimmt, so wäre die Förderung unter Umständen höher ausgefallen. So braucht eine Amortisation dann entsprechend deutlich länger. In einigen Fällen ist sie auch ausgeschlossen.


      Alternative Heizungen: höhere Förderung

      Manchmal ist die Ölheizung der einzige Ausweg, wenn man im Winter nicht frieren möchte. Meist ist in diesen Fällen ein Gasanschluss nicht realisierbar, die Dämmung für eine Wärmepumpe zu schlecht oder der vorhandene Platz reicht für eine Pelletheizung nicht aus.

      Sollte man aber die Möglichkeit haben, auf erneuerbare Energien umzusteigen, dann sollte diese Chance auch wahrgenommen werden, um langfristig Heizkosten einzusparen. Darüber hinaus erhalten diese Systeme aufgrund einer besseren Umweltbilanz stets hohe Fördersummen. Bei uns finden Sie eine praktische Übersicht mit allen Möglichkeiten zur Wärmeversorgung.


      Zum Autor: Mike Kinder

      Mike Kinder - Autor Energieheld

      Mike Kinder hat einen Master of Engineering im Bereich „Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen“ und ist seit 2017 in der Bau- und Sanierungsbranche tätig. Als zertifizierter Energieeffizienz-Experte für Wohngebäude setzt er sich leidenschaftlich für innovative und nachhaltige Sanierungslösungen ein. 

      Wenn er nicht gerade für Energieheld schreibt, trägt er dazu bei, Ansätze zu entwickeln, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Hier gelangen Sie zu Mikes LinkedIn Profil.