Dachheizzentrale: Heizung Dachboden
Von Mike KinderOftmals erscheint der Einbau einer Heizzentrale im Keller als die einfachste Lösung, wenn man an die Installation und die Wartung des Heizgerätes (Kessel oder Therme) denkt. Tatsächlich ist dies aber nicht immer die effizienteste und kostengünstigste Option.
Eine Alternative stellt eine Dachheizzentrale, also eine Heizung im Dachboden, dar. Doch wie funktioniert eine Dachheizzentrale und was sind ihre Vorteile und Nachteile? Und wie sieht es mit den Kosten aus? Bei uns bekommen Sie die Antworten!
Dachheizzentrale im Überblick: Isolation, Leitungen, Gasheizung
Wie bei jeder Gasheizung wird auch bei der Dachheizzentrale die Wärme durch Verbrennen von Erdgas gewonnen. Die freigesetzte Energie wird bei einer Zentralheizung an einen Wärmeträger (je nach Ausführung Wasser oder Luft) übermittelt und über eine Umwälzeinrichtung in die zu beheizenden Räume transportiert.
Bei einer Gasheizung im Dachboden ist zunächst zu beachten, dass der vorhandene Dachboden ausreichend isoliert sein muss, da es sonst zu hohen Wärmeverlusten oder Frostschäden an den Leitungen und an der Gasheizung selbst kommen kann. Optimal geeignet für eine Dachheizzentrale ist also eine Heizung in einem Dachboden, der bereits ausgebaut ist. Auch für bewohnte Dachgeschosse ist dieser Aufbau geeignet.
Voraussetzung für eine Gasheizung im Dachboden ist ein gebläseunterstütztes Heizgerät, welches raumluftunabhängig betrieben werden kann. Das bedeutet, dass für die Verbrennung nicht die Umgebungsluft aus dem Dachgeschoss genutzt wird. Stattdessen führt man die benötigte Frischluft über gesonderte Leitungen von außen zu.
Dachheizzentrale als Heizungsanlage: Vorteile und Nachteile
Bei der Wahl eines Standortes einer Heizung ist zunächst zu beachten, ob man es mit einem Alt- oder Neubau zu tun hat. Eine Dachheizzentrale lässt sich in einem Neubau natürlich gut planen und ist mit günstigeren Baukosten verbunden, da eine bessere Konzeption (z. B. für Schornsteine) möglich ist.
In einem Altbau bietet eine Heizung im Dachgeschoss oft die einfachste Lösung, bei Altbausanierungen zusätzlich sogar in den meisten Fällen auch noch die kostengünstigste Variante. Da die Abgasführung nach draußen verläuft, sind nur kurze Leitungswege erforderlich und der Neubau bzw. die teure Sanierung von ungeeigneten Schornsteinen im Altbau sind unnötig.
- Ein weiterer Vorteil einer Dachheizzentrale ist der wichtige Stauraum im Keller, der nicht verloren geht.
- Weiterhin ist die Kopplung der Gasheizung mit einem Kamin möglich: Für die Brennwerttherme reicht bereits ein kurzer Stummelschornstein durch das Dach für eine optimale Energieeffizienz.
- Neben der bereits genannten Frostgefahr in einem nicht ausreichend isolierten Dachgeschoss ist die Schwerkraftzirkulation (sofern sie überhaupt gewünscht ist) mit einer Dachheizzentrale nur schwer oder gar nicht möglich.
Einfache Kombination der Dachheizzentrale mit einer Solarthermie-Anlage
Ein weiterer Pluspunkt für alle Bauten ist die Möglichkeit einer Nachrüstung der Dachheizzentrale durch eine Solarthermie-Anlage. Neben den kurzen Leitungswegen für die Solaranlage ist die Kombination von Gasheizung und Solarthermie-Anlage optimal, um dauerhaft Heizkosten sparen zu können.
Zum Autor: Mike Kinder
Mike Kinder hat einen Master of Engineering im Bereich „Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen“ und ist seit 2017 in der Bau- und Sanierungsbranche tätig. Als zertifizierter Energieeffizienz-Experte für Wohngebäude setzt er sich leidenschaftlich für innovative und nachhaltige Sanierungslösungen ein.
Wenn er nicht gerade für Energieheld schreibt, trägt er dazu bei, Ansätze zu entwickeln, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Hier gelangen Sie zu Mikes LinkedIn Profil.